Body
‚Vento della primavera’ - Werke des italienischen Barock +++ Eine Kooperation des Liebieghaus/Städel und der HfMDK
Ensemble ‚les trois mains’ präsentiert italienische Instrumentalmusik von Andrea Falconieri, Franceso Rognoni, Dario Castello, Arcangelo Corelli, Franceso Geminiani, Tarquinio Merula, Giovanni Battista Fontana, Antonio Vivaldi, Giovanni Pichi Jung-Hyun Yu, Blockflöte; Katerina Stursova, Violine; Vanessa Young, Violoncello; Roxana Neacsu, Cembalo
Sonntag, den 29. April 17.00 Uhr Liebieghaus
Karten unter Tel.: 069 154007 334 (bis Freitag vor Veranstaltung 12.00 Uhr) und an der Abendkasse
Der Eintritt berechtigt am Konzerttag zum Besuch des Liebieghauses
Eintritt: Erwachsene 10,- (ermäßigt 6,-) Studierende der HfMDK frei
Mit insgesamt drei Konzerten im Sommersemester 2007 wird die Reihe „Alte Musik im Liebieghaus“ in Kooperation von Liebieghaus/Städel und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) fortgesetzt. Studierende und Dozenten des HfMDK-Instituts für Historische Interpretationspraxis präsentieren sich in den Räumen des Museums mit Musik vom Mittelalter bis zur Klassik. In der Auftaktveranstaltung des Sommersemesters entführt das Ensemble ‚les trois mains’ die Hörer mit Kompositionen des Barock unter dem Motto ‚vento della primavera’ in den stimmungsvollen italienischen Frühling …
In den Künsten der Barockzeit wurden immer wieder die unterschiedlichen menschlichen Stimmungen zum Ausdruck gebracht. Die musikalische Sprache und Melodienbildung beruhte auf einem reichhaltigen System von Figuren, die einer musikalischen Rhetorik entsprachen und an „Affekte“ gekoppelt waren: Man wollte menschliche Gemütszustände aufzeigen. Eine besondere Vorliebe galt der Allegorie. Die Ideale der Galanterie waren dabei eher moralphilosophisch ausgerichtet und zielten auf die Regelung menschlichen Zusammenlebens: Rücksicht, Zuvorkommenheit, Höflichkeit, Duldsamkeit. Doch schon damals interpretierten „leichtlebige“ Gemüter das Wesen des Galanten zu einer Lebensweise um, die darauf bedacht war, das jeweils andere Geschlecht mit vorgeschütztem Anstand für sich einzunehmen. Hier zeigt sich das Widersprüchliche des Barock: Auf der einen Seite steht es für Lebensfreude, Lust – auf der anderen Seite stößt man immer wieder auf streng asketische Haltungen. Die kunstvoll improvisierten Verzierungen sowie die neugewonnene Eigenständigkeit der Italienischen Musik bildeten die Grundlage für gewagte Bemühungen von Komponisten wie Instrumentalisten.
Die Hörer erleben die Italienische Barockmusik erfinderisch, technisch anspruchsvoll, virtuos, temperament- und ausdrucksvoll zugleich — eine Musik, die das Leben widerspiegelt … Das Ensemble les trois mains wurde 2005 von Jung-Hyun Yu, Miyoko Ito und Roxana Neacsu gegründet. Die Programme bestechen sowohl durch die musikalische Vielfalt als auch durch ihre jeweils ästhetisch und wissenschaftlich abgerundeten Konzeptionen. Das Repertoire umfasst Kompositionen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert – u.a. von Dario Castello, Tarquinio Merula, Johann Heinrich Schmelzer, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Marain Marais.
Die Musiker spielen auf originalgetreuen Nachbauten historischer Instrumente. Damit kommen die klanglichen Besonderheiten dieser vielfältigen und farbigen Musik am besten zur Geltung. Das Ensemble wurde in das Förderprogramm von "Yehudi Menuhin- Live Music Now" aufgenommen und erhielt im Juni 2006 den Publikumspreis beim Alte Musik-Treff in Berlin. Jung-Hyun Yu, 1984 in Yeosu/Korea geboren, studiert seit dem Wintersemester 2003 Blockflöte an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei Michael Schneider. Nach der Teilnahme an einem Meisterkurs von Robert Ehrlich bei der „Internationalen Bachakademie in Stuttgart“ erhielt sie ein Vollstipendium. Seit 2004 nimmt sie regelmäßig an den HfMDK-„Barocknächten“ teil. Darüber hinaus belegte sie einen Meisterkurs der Sommerakademie Frankfurt/Main bei Michael Schneider.
Vanessa Young, geboren in Oklahoma/USA, studierte an der North Carolina School of the Arts sowie an der Stony Brook University in New York und erwarb dort ihren Master of Music. Derzeit studiert sie Barockcello an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Zu ihren Lehrern zählen renommierte Musiker wie die Cellisten Timothy Eddy und Colin Carr, das Emerson- und das Mendelssohn-Quartett, der Cembalist Arthur Haas sowie der Barockcellist Rainer Zipperling. Sie ist Gründungsmitglied des Ensembles für Alte Musik „Inegale", arbeitete u. a. mit Richard Gwilt sowie mit Andrew Lawrence King beim Amherst Early Music Festival und besuchte die Londoner Meisterklasse von Ralph Kirshbaum.
Roxana Neacsu, 1979 in Rumänien geboren, erhielt ihre erste musikalische Ausbildung an der „George Enescu“ Musikschule in Bukarest/Rumänien. Von 1998 bis 2003 studierte sie im Fach Klavier und Cembalo an der „Nationalen Musikuniversität“ Bukarest/Rumänien und schloss mit Diplom ab. Seit 2004 studiert sie „Historische Interpretationspraxis“ an der Frankfurter Musikhochschule bei Harald Hoeren. Meisterkurse besuchte sie unter anderem bei Menno van Delft und Jesper Christensen. Darüber hinaus spielte sie im „Dorin Teodorescu“ Kammerorchester Bukarest und nahm 2003 am internationalen Musikfestival „George Enescu“ in Bukarest teil.
Katerina Stursova, geboren in 1978 in Hradec Kralove/Tschechien, studierte Violine am Konservatorium in Pardubice und an der Dresdner Musikhochschule. Gegenwärtig absolviert sie ein Aufbaustudium für historische Interpretationpraxis bei Petra Müllejans in Frankfurt am Main. Weitere Erfahrungen sammelte sie bei diversen Kursen, u.a. mit Daniel Deuter, Stanley Ritchie, Richard Gwilt sowie durch die regelmäßige Arbeit in tschechischen und deutschen Barockensembles, wie Collegium 1704, Musica Florea, Capella Regia, Batzdorfer Hofkapelle usw.
Quelle: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt