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Heino will sich an Schulen für Volksmusik einsetzen

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Leipzig (ddp-lsc). Volkssänger Heino will sich nach dem Ende seiner Karriere dem Musikunterricht an den Schulen widmen. Er werde die Kultusministerien der Bundesländer anschreiben und eine Zusammenarbeit bei der Musikerziehung anbieten, sagte der Sänger am Dienstag in Leipzig. Er wolle selbst an die Schulen gehen und dort für deutsche Musik werben. Heino bemängelte eine teilweise schlechte Ausbildung der Musiklehrer und das Fehlen deutscher Lieder in den Büchern.

Die Lehrer würden sich zwar bei den Beatles und den Rolling Stones auskennen. «Das ist mir aber zu wenig», sagte der 66-jährige Sänger, der am 22. Oktober seine Abschiedstournee durch 25 Städte beginnt. Am 16. November macht er Station in Leipzig. Zum Ende seiner Karriere äußerte sich Heino «wunschlos glücklich». Er sei 1965 angetreten, «das deutsche Volkslied zu retten», sagte er. Dies sei ihm gelungen, den heutigen Boom der volkstümlichen Musik gebe es ohne ihn wahrscheinlich gar nicht. «Auch wenn ich nicht weiß, was ein volkstümlicher Schlager eigentlich ist», erklärte der Sänger. Die Branche leidet seiner Meinung nach heute daran, dass es zu wenige gute, junge Musiker gebe, die sich auch ganz ihrer Sache verschrieben hätten. «Da gibt es viel Mist und nur einiges Gutes», urteilte er.

Der 1938 als Heinz-Georg Kramm geborene Heino steht seit 50 Jahren auf der Bühne, 1965 nahm er seine erste Platte auf. Die in diesem Jahr startende Abschiedstournee sei «drei Jahre zu früh», sagt der Musiker. Eigentlich habe er sich erst mit 70 zurückziehen wollen. Wegen der Krankheit seiner Frau habe er sich aber entschlossen, der Bühne früher den Rücken zu kehren. Im Ruhestand wolle er zusammen mit seiner Frau vor allem reisen. «Viele der Gegenden, die ich in meinem Liedern besungen habe, kenne ich gar nicht», gibt er zu.