Mit einem eigenen Kompetenzzentrum für Film und Filmmusik macht die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) ihre Expertise als Forschungseinrichtung in diesem Bereich nun auch nach außen hin sichtbar.
„Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien definiert sich in ihrem Leitbild neben ihrer zentralen Rolle als künstlerische Ausbildungsstätte auch als Forschungsuniversität. Forschung und Innovation sind die treibenden Kräfte für die kulturelle und gesellschaftliche Weiterentwicklung. Das kürzlich geschaffene Kompetenzzentrum für Film und Filmmusik stärkt inter- und transdisziplinäre Kooperationen und leistet einen qualitativen Beitrag für die Lehre an unserer Universität und die Wahrnehmung des Kulturguts Film in der Gesellschaft“, so Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny.
Gebündeltes Wissen
Auf Initiative von Stefan Schmidl, dem stellvertretenden Vorstand des Zentrums für Wissenschaft und Forschung (ZWF) sowie Karoline Exner, der Dekanin der Fakultät Darstellende Kunst und Leiterin des Studiengangs Schauspiel entstanden, werden mit dem Kompetenzzentrum die an der MUK vorhandenen Expertisen zum Thema Film und Filmmusik gebündelt. Bisher erfolgte die Filmmusik-Forschung über kompetitiv eingeworbene Drittmittel. Diese Art der Kostendeckung wird im Rahmen des Kompetenzzentrums Film I Filmmusik beibehalten und ausgebaut. Die aus dem vorhandenen Fachwissen des Hauses gewonnene Schwerpunktsetzung bereichert Lehre und Forschung fakultäts- und studiengangsübergreifend. Das Kompetenzzentrum vernetzt aber nicht nur die internen Kräfte, sondern wirkt auch als Labor der Fachkundigkeit über die Universität hinaus. Durch die Vernetzung mit Kooperationspartner*innen wie dem Filmarchiv Austria, dem Österreichischen Filmmuseum oder der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden wertvolle Synergien geschaffen. Externe Expert*innen bereichern die künstlerisch-wissenschaftliche Arbeit.
Alleinstellungsmerkmal
An der MUK ist ein Filmschwerpunkt fester Bestandteil des Curriculums in der Ausbildung der Schauspieler*innen. „Dadurch, dass wir nicht an eine Filmakademie angebunden sind, ist die duale Ausbildung für Bühne und Film sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum“, erläutert Karoline Exner. „Gleiches gilt im Übrigen auch für den Bereich der Filmmusik-Forschung, die mit universitärer Lehre und Praxis eng verschränkt wird. Für eine solche Verbindung existieren eigentlich keine Vergleichsbeispiele“, so Stefan Schmidl.
Darüber hinaus zählen Publikationen zu den ausdrücklichen Zielen des Kompetenzzentrums. So konnten bereits zwei Monografien vorgelegt werden, die sich mit höchst unterschiedlichen Filmmusiken und ihren Kontexten auseinandersetzen. „Besonders wichtig ist auch eine Reihe von historisch-kritischen Editionen, die ausgewählte Filmpartituren des deutschsprachigen Kinos zugänglich machen“, ergänzt Stefan Schmidl.
Veranstaltungen und Wettbewerb
Das an der Universität gewonnene Wissen wird auf vielfältige Weise der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, so organisiert das Kompetenzzentrum Film I Filmmusik regelmäßig Filmabende mit Expert*innendiskussionen. Diese reflektierten Filmvorführungen mit Gästen aus Schauspiel, Casting, Kamera, Filmregie, Komposition verbinden den Blick auf die Bereiche des künstlerischen Schaffens mit wissenschaftlicher Analyse. Eine weitere wesentliche Initiative besteht in der Etablierung eines hausinternen Wettbewerbs zur Vertonung des jährlichen studentischen Abschlussfilms des Studiengangs Schauspiel. Die Preisträger*innen, junge Komponist*innen der MUK, erhalten die Möglichkeit, die Musik für einen 30-minütigen Spielfilm zu komponieren und diese im Rahmen eines Screenings im Filmmuseum einem großen Besucherkreis zu präsentieren. Mit „Träume, Illusionen, Gefühle - Musik im Kino“ hat Stefan Schmidl zudem eine eigene Radiosendereihe auf Radio Klassik Stephansdom etabliert und im Sommersemester 2023 widmet sich der Studiengang Tasteninstrumente, Musikleitung und Komposition in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum und einigen externen Partnerinstitutionen dem Thema Stummfilm. Hier wird in Workshops und Vorträgen, neben der musikalischen Begleitung durch Live-Improvisation am Instrument, auch die Historie — insbesondere mit Wien-Bezug — behandelt.