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Kultusminister beraten erneut über Rechtschreibreform

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Quedlinburg (ddp). Die Kultusministerkonferenz (KMK) berät seit heute in Quedlinburg erneut über die Neuregelungen der deutschen Rechtschreibung. In der Reform sollen bei Inkrafttreten am 1. August strittige Punkte vorerst offen bleiben.

Zur Getrennt- und Zusammenschreibung, Zeichensetzung und Silbentrennung sollen die Empfehlungen des Rates für Deutsche Rechtschreibung abgewartet werden. Dieser hatte bei der Getrennt- und Zusammenschreibung für eine Rückkehr zu den alten Regeln plädiert.

Die vom Rat gewünschten Änderungen sehen in vielen Fällen wieder die Zusammenschreibung von Wörtern vor, die nach den neuen Regeln getrennt geschrieben werden sollten. So soll es wieder «auseinandersetzen», «leidtun» und «eislaufen» statt «auseinander setzen», «Leid tun» und «Eis laufen» heißen.

Umstritten ist auch die Worttrennung am Zeilenende. Laut neuer Rechtschreibung trennt man mehrsilbige Wörter so, wie sie sich beim Vorlesen in Silben zerlegen lassen. Die bisherige Regel, «st» immer ungetrennt zu lassen, ist aufgehoben. Während es in der alten Schreibweise «We-ste» hieß, soll es in der neuen Schreibweise «Wes-te» heißen. Außerdem wird «ck» bei der Worttrennung nicht mehr durch «kk» ersetzt. Es hieße demnach also «Zu-cker» statt «Zuk-ker».

Unzufrieden ist der Rat für Deutsche Rechtschreibung auch mit den Regeln zur Zeichensetzung. Laut neuer Rechtschreibung müssen mit «und» oder «oder» verbundene Hauptsätze nicht mehr durch ein Komma getrennt werden. Statt «Der Schnee schmolz dahin, und bald ließen sich die ersten Blumen sehen, und die Vögel stimmten ihr Lied an» heißt es jetzt «Der Schnee schmolz dahin und bald ließen sich die ersten Blumen sehen und die Vögel stimmten ihr Lied an».