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Musikausbildung 2.0

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Der neue Bachelorstudiengang Musik am LMZ
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Ohne die längst bekannten Arbeitsmarktergebnisse bemühen zu müssen: Der Wandel der Musikbranche ist mittlerweile auch bei den Schülerinnen und Schülern angekommen, die – wenn sie sich für die Musik entscheiden möchten – darüber nachdenken, welche Wege am geeignetsten sind, Berufung und Beruf in Einklang zu bringen.

Die Zäsur durch den Umzug haben Verantwortliche in LMZ, Fakultät und Leitung der Universität genutzt, um über eine Optimierung des Studienangebots am LMZ nachzudenken. Die zukünftigen Studierenden sollten noch besser gestärkt werden, sich im zunehmend wechselhafteren, aber auch vielseitigen Markt der Musikbranche behaupten zu können. Unangetastet bleibt die Grundhaltung, dass nur eine hochwertige künstlerische wie auch pädagogische Ausbildung Musiker*innen befähigt, welchen Beruf auch immer im Kontext mit Musik zu bestreiten.

Dem Aspekt projektorientierten Studierens soll ein neu aufgestellter Bachelor noch mehr Rechnung tragen und so zum Beispiel einen Fokus auf das Ensemblespiel in allen Facetten legen. Gemeinsamkeiten entdecken, Gruppen begleiten und leiten und kreative neue Formate der Musik bespielen sind nur einige Aspekte, bei denen die Zusammenarbeit mit und unter Musiker*innen eine Rolle spielen wird. Die Zukunft wird sich aus vielen Aspekten eines Musikerlebens zusammensetzen, dies ist eine Ableitung aus dem Viersäulenmodell von Heiner Gembris, an dem sich das LMZ in der neuen Ausrichtung seines Bachelors verstärkt orientiert.

Dieses sieht eine Ausbildung vor, die vier parallel zu absolvierenden Curricula miteinander verbindet: Künstlerische Ausbildung, Unterrichten und Musikvermittlung, Freiberuflichkeit und Arbeitsmarkt, sowie Persönlichkeitsentwicklung. Diese erweiterte Kompetenzentwicklung hat Musiker*innen im Blick, die sich vor einem vielseitigen und diversifizierten Berufsleben nicht fürchten müssen, im Gegenteil, die Herausforderungen als Möglichkeiten sehen, unterschiedlichste Seiten ihrer künstlerischen Persönlichkeit erfolgreich umsetzen zu können.

Die Studierenden des LMZ sollen dafür Schritt für Schritt fit gemacht werden. Bereits zum Studienbeginn wird eine erste Auseinandersetzung mit den Bedingungen des zukünftigen Musikerlebens in einer Studieneingangsphase gefordert, in der Erfahrung und Erprobung angelegt werden, die sie weiterhin im ganzen Studium erleben sollen.

Außermusikalische Schlüsselfähigkeiten wie unternehmerische Kompetenzen oder juristisches Wissen, aber auch persönlichkeitsbildende Elemente werden im Studium am LMZ oder auf dem Campus belegt. Die Studierenden des LMZ sollen von Anfang an zum Zusammenspiel ermuntert werden, dabei soll es nicht nur um Kammermusik oder künstlerischen Austausch im Klassenverband, sondern vor allem um eine durchgehende Projektorientierung gehen, die interdisziplinäres und selbstorganisatorisches Denken fördern soll. Die kleine, aber feine Größe des LMZ macht es möglich. Der geplante Start, wenn der Bachelor seine Hürden durch die Gremien genommen hat, soll bereits das Studienjahr 2023/24 sein.
Weiterhin bleibt aber auch das Bewährte, was schon bei seiner ersten Akkreditierung als zukunftsorientiert attestiert wurde: Eine Doppelbefähigung im Künstlerischen wie im Instrumental- bzw. Gesangspädagogischen ist die Basis. Darüber hinaus wird neben gewissen Schwerpunktsetzungen auch erwartet, dass alle Student*innen des LMZ einmal über den Tellerrand schauen und sich mit Elementarer Musik, Musikvermittlung und Community Music auseinandersetzen.

Das Feintuning des Studiengangs sieht also sowohl eine Erweiterung der musikalischen beziehungsweise der musikpädagogischen Elemente vor, als auch den Erwerb zusätzlicher arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen: Fähigkeiten der Vernetzung und des unternehmerischen Handelns bei Freiberuflichkeit, zusätzliches Wissen aus akademischen Ausbildungsbereichen wie Recht, Kulturgeschichte oder Erziehungswissenschaften, aber auch Aspekte der Persönlichkeitsbildung oder Fragen zu Resilienz und Motivation, die für die innere Stabilität zukünftiger Musiker*innen mehr denn je gefragt sein werden. Im Fokus steht ein Bewusstsein um die komplexen und sich transformierenden Bewegungen der Musikwelt, die deutlich mehr Flexibilität erfordert, aber auch nie dagewesene Möglichkeiten der Entfaltung bietet.

Was geblieben ist: Die klassische Musik am LMZ wird weiterhin mit Leidenschaft gelebt und vermittelt werden. Die überschaubare Größe, die kurzen Wege der Stadt und die persönliche Zugewandtheit der Dozentinnen und Dozenten waren schon immer ein Glücksfall für die Studierenden. Das gemeinsame Erleben als Markenzeichen bleibt, und soll durch verstärkte Projektorientierung und erweiterte Spielräume – räumlich wie künstlerisch – nur bestätigt werden.

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