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Alzenau. Eine positive Bilanz kann die Musikschule Alzenau beim vergangenen Schuljahr 2000/2001 vorweisen. Neue Projekte wurden erfolgreich installiert, so etwa der zeitmäßig flexible Unterricht für Erwachsene oder »KlangRäume und SpielWeisen« – Musizieren gemeinsam mit nichtbehinderten und behinderten Menschen. Zahlreiche interne und öffentliche Veranstaltungen über den Unterricht hinaus bereicherten das Musikschulleben. Die Gebühren konnten bei alldem stabil gehalten werden.
Erwachsene haben es seit dem vergangenen Schuljahr noch einfacher, trotz Terminnot und Berufsarbeit ihrem Hobby nachzugehen. Die Musikschule hat das Fächerangebot erweitert und dabei die Möglichkeit eingeführt, ein »flexibles Stundenpaket« zu buchen, bei dem die Unterrichttermine frei vereinbart werden können. Laut Musikschulleitung hat das Angebot rege Resonanz hervorgerufen. Ausgebaut wurden auch die Eltern-Kind-Kurse, bei denen Kleinkinder zwischen anderthalb und drei Jahren mit Mama und Papa musizieren können.Neu ist auch das Projekt »KlangRäume und SpielWeisen – Musizieren mit behinderten und nichtbehinderten Menschen«. Im ersten Jahr nahmen gleich 21 Kinder an dem Förderunterricht teil, der sich vor allem an diejenigen wendet, die körperliche oder geistige Behinderungen, Entwicklungsverzögerungen, Wahrnehmungsstörungen, sprachliche Beeinträchtigungen, Konzentrationsschwächen oder auffälliges Sozialverhalten aufweisen. Eigens dafür geschulte Musikpädagogen sind dabei tätig und erteilen entweder Instrumentalunterricht in Keyboard, Veeh-Harfe und Klavier oder leiten eine Musiktherapie an. Zu diesem Thema konnte der Förderverein der Musikschule bei einem Vortrag am 6. November 2000 Inge Lobisch als Referentin gewinnen. Daraus entwickelte sich ein mehrmonatiger Schnupperkurs.
Ohnehin hat der Förderverein viel getan, um das Ambiente der Musikschule weiter zu verbessern, ein Sommerfest zum Schuljahresabschluss organisiert und ein Fördervereinskonzert auf die Beine gestellt. Außerdem traf man sich mit den Musiklehrern und versuchte, mit der Stadt eine bessere räumliche Unterbringung der Musikschule zu finden. Daneben unterstützen die Mitglieder des Vereins die Schule bei so manchem organisatorischen und finanziellen Problem. Schließlich gab der Verein einen Veranstaltungskalender heraus, der wohl dringend nötig war. Denn mittlerweile hat die Musikschule eine wahre Terminflut zu bewältigen: 18 Konzerte oder öffentliche Schülervortragsabende, 41 interne Konzerte für Eltern, Bekannte und Freunde, 44 lokale und regionale Veranstaltungen, die von den Ensembles der Musikschule oder Lehrkräften musikalisch begleitet wurden.
Hinzu kamen der Regionalwettbewerb »Jugend musiziert« am 20. Januar 2001 in Würzburg und das anschließende Preisträgerkonzert in Aschaffenburg sowie die Ehrung der fünf Preisträgerinnen durch die Stadt Alzenau, zwei vom Förderverein finanzierte Musizierwochenende auf den Burgen Rothenfels und Breuberg und mehrere Workshops. Fünf Konzertfahrten standen auf dem Programm, ein mehrwöchiges Projekt mit den Kindergärten Albstadt und Wasserlos sowie sieben Elternabende und eine Früherziehungsgruppe im integrativen Kindergarten.
Trotz dieser vielen Veranstaltungen mussten die Gebühren für die Schüler nicht erhöht werden. Das liegt freilich auch daran, dass die Stadt Alzenau ihren Zuschuss erhöht hat: Musste der Stadtsäckel im Jahr 2000 noch 618 200 Mark an ungedeckten Ausgaben auffangen, so waren es 2001 dann 639 100 Mark.
Im Schuljahr 2001/2002 werden 678 Schüler an der Musikschule unterrichtet. 14 Prozent der Schüler stammen aus Nachbargemeinden. Die größte Schülergruppe bilden die 10- bis 13-Jährigen: Mit 217 Schülern stellen sie rund ein Drittel. Als nächstes folgen die Sieben- bis Neunjährigen und die Vier- bis Sechsjährigen. Über 26 Jahre alt sind 42 Schüler. mgh
Main-Echo
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