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Berlin (ddp). Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Johanna Wanka (CDU), wertet das Inkrafttreten der Rechtschreibreform als Erfolg. Endlich habe das Hin und Her für die Schüler ein Ende, sagte Wanka am Montag im Deutschlandradio Kultur.
In den Schulen lernten bereits seit Jahren Hunderttausende nach den neuen Regeln. «In den Schulen ist das Problem überhaupt nicht so, wie es in der Gesellschaft insgesamt gesehen wird», betonte sie.
Wanka sagte, es sei auch eine Mentalitätsfrage, wie auf die neue Rechtschreibung reagiert werde. In Österreich sei die Debatte im Vergleich zu Deutschland viel weniger aufgeregt. Wanka betonte: «Wir haben hier immer ein Problem bei allen Reformen, auch bei der Rechtschreibreform.»
Seit Montag sind in 14 Bundesländern die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform verbindlich. Damit werden alte Schreibweisen als Fehler gewertet. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben sich dieser Teileinführung nicht angeschlossen. In diesen Ländern gelten in strittigen Punkten wie der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Zeichensetzung und der Worttrennung am Zeilenende vorerst weiter beide Schreibweisen.
Der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, verteidigte die Verschiebung der Einführung der Rechtschreibreform in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Dieser Schritt sei «in sich schlüssig», sagte Zehetmair im Bayerischen Rundfunk. In den anderen Bundesländern, in denen ab sofort die neuen Regeln gelten, seien «gegebenenfalls Nachkorrekturen notwendig».
Zehetmair mahnte die Schulen, die neuen Rechtschreibregeln vorerst nicht zu streng auszulegen. Im RBB-Inforadio sagte er: «Ich hoffe, dass auch die 14 Länder, die jetzt diese Fehler einführen, pädagogisch behutsam damit umgehen, denn die eine oder andere Korrektur wird noch stattfinden.»
Endlos-Streit Rechtschreibreform - In 14 Bundesländern gelten neue Rechtschreibregeln
Auch nach Inkrafttreten von weiten Teilen der Rechtschreibreform zu Wochenbeginn ist der Streit um das Regelwerk weiter in vollem Gange. Der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, brachte am Montag erneut mögliche Nachbesserungen ins Gespräch. Zugleich verteidigte er das Ausscheren Bayerns und Nordrhein-Westfalens. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Johanna Wanka, sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) werteten das Inkrafttreten der Reform derweil als Erfolg.
Zehetmair sagte, das Vorgehen Bayerns und Nordrhein-Westfalen sei «in sich schlüssig». In den anderen Bundesländern, in denen ab sofort die neuen Regeln gelten, seien «gegebenenfalls Nachkorrekturen notwendig». Er mahnte die Schulen, die neuen Rechtschreibregeln vorerst nicht zu streng auszulegen. «Ich hoffe, dass auch die 14 Länder, die jetzt diese Fehler einführen, pädagogisch behutsam damit umgehen, denn die eine oder andere Korrektur wird noch stattfinden», betonte er.
Seit Montag sind in 14 Bundesländern die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform verbindlich. Damit werden alte Schreibweisen als Fehler gewertet. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben sich dieser Teileinführung nicht angeschlossen. Sie wollen erst die Empfehlungen des Rechtschreibrates abwarten, der sich noch mit den strittigen Punkten befasst. Dazu zählen die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Zeichensetzung und die Worttrennung am Zeilenende.
Wanka betonte, endlich habe das Hin und Her für die Schüler ein Ende. In den Schulen lernten bereits seit Jahren Hunderttausende nach den neuen Regeln. Es sei auch eine Mentalitätsfrage, wie auf die neue Rechtschreibung reagiert werde. In Österreich sei die Debatte im Vergleich zu Deutschland viel weniger aufgeregt. Wanka betonte: «Wir haben hier immer ein Problem bei allen Reformen.»
Nach GEW-Einschätzung macht die neue Rechtschreibung Lehrern und Schülern wenig Probleme. «Die Schulen haben schnell gemerkt, dass die Veränderungen so gewaltig nicht waren», sagte die stellvertretende Vorsitzende Marianne Demmer.
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, sagte, der Sonderweg Bayerns und Nordrhein-Westfalens führe «zurück in eine lähmende bildungspolitische Kleinstaaterei». Die Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) und Jürgen Rüttgers (CDU) versuchen, die Rechtschreibreform immer wieder populistisch auszunutzen. «Zurück bleiben weiter verunsicherte Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler, auf deren Rücken Stoiber und Rüttgers eine Scheindebatte anzetteln wollen», kritisierte er.
Zehetmair unterstützt Verschiebung der Rechtschreibreform
München (ddp-bay). Der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, zeigt Verständnis für die Entscheidung Bayerns und Nordrhein-Westfalens, die Einführung der umstrittenen Rechtschreibreform zu verschieben. Dies sei «in sich schlüssig», sagte er am Montag im Bayerischen Rundfunk. In den anderen 14 Bundesländern sind seit Montag die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform verbindlich. Damit werden alte Schreibweisen als Fehler gewertet. In Bayern und Nordrhein-Westfalen gelten in strittigen Punkten wie der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Zeichensetzung und der Worttrennung am Zeilenende dagegen vorerst weiter beide Schreibweisen.
Zehetmair mahnte die Schulen, die neuen Rechtschreibregeln vorerst nicht zu streng auszulegen. Im RBB-Inforadio sagte er: «Ich hoffe, dass auch die 14 Länder, die jetzt diese Fehler einführen, pädagogisch behutsam damit umgehen, denn die eine oder andere Korrektur wird noch stattfinden.»
Seinen Angaben zufolge ist bei der Reform allerdings nur noch mit geringfügigen Änderungen zu rechnen. Im Bayerischen Rundfunk sprach er sich etwa dafür aus, bei der Schreibweise der Fremdwörter noch einmal anzusetzen. «Die Simplifizierungen dort sind nicht mein Ding, da werden wir sicher nochmal die Frage klären, ob man nicht bei mehreren Beispielen zwei Schreibmöglichkeiten hat», sagte der frühere bayerische Kultusminister.
Lehrergewerkschaft begrüßt Verschiebung der Rechtschreibreform
Dortmund (ddp-nrw). Die Lehrergewerkschaft Bildung und Erziehung NRW (VBE) hat die Verschiebung der Rechtschreibreform in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich begrüßt. Der VBE-Landesvorsitzende Udo Beckmann sagte am Montag in Dortmund, die Verschiebung der verbindlichen Einführung der neuen Rechtschreibung auf das kommende Jahr sei kein «bildungspolitisches Verhängnis». Es sei richtig, dass die NRW-Landesregierung warte, bis die Rechtschreibreform «aus einem Guss» vorliege.
Zugleich warnte Beckmann vor einem «Sommerlochtheater» um das Thema. «Der Auslöser für Verunsicherungen bei Schülern, Eltern und Lehrern ist nicht die Verschiebung der verbindlichen Einführung um ein Jahr in Bayern und NRW, sondern das nun seit Jahren anhaltende Gezerre um den Stellenwert dieser Reform», betonte Beckmann.
Der VBE-Landesvorsitzende verwies darauf, dass weiterhin alle Schüler die neue Rechtschreibung erlernen. Lediglich bei Fehler-Korrekturen hätten die Lehrer in NRW und Bayern noch ein weiteres Jahr die Möglichkeit, Wörter in alter Rechtschreibung nicht als Fehler zu bewerten.