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Rachmaninow statt Rap

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Seit 50 Jahren gibt es die Jugendkonzerte des RSO Frankfurt. Damit gehört das RSO Frankfurt zu den ersten Ensembles überhaupt, die die Bedeutung musikalischer Jugendarbeit so früh erkannt und Erfolgsgeschichte geschrieben haben.

Klassik für Jugendliche - Fehlanzeige? Keineswegs. Seit 50 Jahren veranstaltet das Radio-Sinfonie-Orchester (RSO) Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Frankfurt am Main Jugendkonzerte für Schüler, Studenten und Auszubildende. Damit gehört das RSO Frankfurt zu den ersten Ensembles überhaupt, die die Bedeutung musikalischer Jugendarbeit so früh erkannt und Erfolgsgeschichte geschrieben haben. Mehr als 3000 junge Leute haben in der letzten Spielzeit das musikalische Angebot auf höchstem Niveau zu erschwinglichen Preisen wahrgenommen.

"Mit unseren Jugendkonzerten haben wir in den vergangenen Jahrzehnten weit mehr als 100.000 Kindern und Jugendlichen gezeigt, dass klassische Musik nicht langweilig und verstaubt ist, sondern im Gegenteil spannend; für viele ein echtes Erlebnis", erklärt Carsten Dufner, hr-Musikchef und Leiter des Radioprogramms "hr-klassik". 84 Prozent der jungen Konzertbesucher, so ergab kürzlich eine Befragung, hat der Konzertabend gefallen - statt Rap darf\'s also ruhig auch mal Rachmaninow sein. "Für die Stadt Frankfurt", so Ingo Staymann, Leiter des Jugend- und Sozialamts, "sind die Jugendkonzerte eine traditionsreiche und zugleich zeitgemäße Facette unserer Jugendarbeit. Dank des Engagements aller Beteiligten, zu denen auch die Alte Oper Frankfurt gehört, können wir Jugendlichen selbst in Zeiten knapper finanzieller Mittel dieses attraktive Angebot machen."

Die Idee zu den Jugendkonzerten wurde bereits 1946 geboren. Am 6. Februar 1947 fand mit einem Mozart-Programm das erste Jugendkonzert im Sendesaal des hr-Vorläufers Radio Frankfurt in der Eschersheimer Landstraße 33 statt, der heutigen Hochschule für Musik. Mit der Spielzeit 1954/1955 wurde eine entsprechende Abo-Reihe aufgelegt. Heute haben die Jugendlichen gleich zwei Abo-Reihen zur Auswahl; sie können aber auch einzelne Konzerte besuchen. Moderatoren führen kurze Interviews mit Dirigent oder Solist und geben Hintergrundinformationen zum Programm.

Seit Beginn der Spielzeit 2003/2004 sind die Jugendkonzerte ein Baustein des vor einem Jahr initiierten Netzwerks "Musik und Schule". Das Gemeinschaftsprojekt des Hessischen Rundfunks und des Hessischen Kultusministeriums baut im ganzen Bundesland Brücken zwischen Schule und Konzertsaal. Musiklehrern der inzwischen mehr als 400 teilnehmenden Schulen stellt der hr über das Internet Materialien zur Vorbereitung eines Jugendkonzertbesuchs zur Verfügung. Interessierte Schulklassen oder Musik-Kurse können Proben besuchen, und Musiker gehen in die Schule, um sich über Klassik und die Arbeit in einem Sinfonieorchester ausfragen zu lassen oder auch ihre Instrumente vorzustellen.

Das nächste Jugendkonzert gibt es am Donnerstag, 9. Dezember. Auf dem Programm stehen unter Motto "Das ganze Leben zum Traum machen" Werke von Levinson, Rachmaninow und Wagner unter der Leitung des Chefdirigenten Hugh Wolff; Solist ist der Pianist Leif Ove Andsnes. Lehrer, die das Konzert mit einer Schulklasse besuchen möchten, wenden sich unter der Telefonnummer 069/212 38517 an die Stadt Frankfurt. Einzelkarten sind außerdem am jeweiligen Konzerttag an der Abendkasse der Alten Oper für junge Leute bis 21 Jahre (für über 21-Jährige gegen Vorlage eines Schüler-, Studenten- oder Ausbildungsnachweises) erhältlich. Der Eintritt kostet 9 Euro.

Pressemitteilung
Hessischer Rundfunk