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Bonn. Der rührige "Förderkreis Musik in Trinitatis - trimolo" bot nicht zum ersten Mal in seiner Kirche an der Brahmsstraße jungen Bonner Musikern ein Podium. So auch jetzt wieder einer kleinen Auswahl von Schülern der Bonner Musikschule aus dem Fachbereich "Studienvorbereitende Ausbildung".
Zu Beginn des erfreulich gut besuchten Konzertes präsentierte sich die atem- wie fingerspieltechnisch beeindruckend versierte, figurativ sehr bewegliche und einen fein-hellen "Flauto dolce"-Ton produzierende Blockflötistin Vanessa Beyer.Die von Johannes Grote am Klavier angenehm begleitete Musikerin hatte sich ein hochbarockes Concerto von Sammartini und eine maßvoll moderne, gelegentlich leicht archaisierende Suite von Gordon Jacob ausgesucht.
Die Geigerin Angelika Reintzsch zeigte anschließend einen schönen und intensiven Ton und ausdrucksvolle Gestaltung beim dritten und vierten Satz von César Francks pathetischer A-Dur-Sonate; Ingmar Kanitscheider war ihr mitunter fast zu klanggewaltig agierender Partner am Klavier.
Die Jungpianistin Kyra Steckeweh stellte sich vor zum einen mit einer nicht ganz pannenfreien, da auswendig gespielten Wiedergabe von Bachs Praeludium und Fuge Cis-Dur BWV 872, zum anderen mit der dezidiert expressiv angelegten und technisch weitgehend beachtlich souverän bewältigten Darstellung der g-Moll-Ballade von Frédéric Chopin.
Die Oboistin Viola Wilms schließlich, von ihrem Lehrer Markus Krebel begleitet, beeindruckte mit einer fein ausdifferenzierten Tongebung und sehr flüssigem Bewegungsspiel bei einem typisch italienischen Capriccio von Amilcare Ponchielli.
Ihre musikalische Phrasierungs- und Artikulationsweise kam aber auch in der poetischen Romanze Nr. 2 A-Dur op. 94 von Robert Schumann zum Tragen. Insgesamt war es eine Freude, den jungen Instrumentalisten zuzuhören, die wohl alle früher oder später an die Musikhochschule wechseln werden.
Barbara Kaempfert-Weitbrecht
Bonner General Anzeiger
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