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Symposium zu Kulturvermittlung und kulturvermittelnden Berufen in Hildesheim

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Kulturvermittlung. Zwischen kultureller Bildung und Kulturmarketing. Eine Profession mit Zukunft?
Ein Symposium an der Universität Hildesheim, 11./12. 2. 2005

Der Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, einer der ältesten und größten Studiengänge der Kulturvermittlung in Deutschland, veranstaltet am 11./12. Februar 2005 ein Symposium "Kulturvermittlung. Zwischen kultureller Bildung und Kulturmarketing. Eine Profession mit Zukunft?".

Kulturpolitiker diskutieren mit Kulturvermittlern, Lehrenden und Studierenden kulturvermittelnder Studiengänge Perspektiven der Kulturvermittlung in Deutschland.
Vertretern sind neben jungen, innovativen Kulturvermittlern namhafte Kulturvertreter wie Dr. Hilmar Hoffmann, Autor des in den 70er Jahren die neue Kulturpolitik mit prägenden Buches "Kultur für alle", Dr. Max Fuchs, Präsident des Deutschen Kulturrates, Dr. Oliver Scheytt und Prod. Dr. Wolfgang Schneider, Mitglieder der Kultur-Enquete-Kommission, die zur Zeit neue Leitlinien für die Kulturpolitik in Deutschland erarbeitet.

Eine Studie der EU prognostiziert den Kulturbereich als einen der zukunftsträchtigsten Arbeitsmärkte. Bis 2010 wird eine Verdoppelung der bisherigen Arbeitsplätze von 7 auf 14 Millionen vorhergesagt.
Auch das Berufsfeld der Kulturvermittlung hat seit den 70er Jahren eine beträchtliche Erweiterung erfahren. Von der Museumspädagogik und Theaterpädagogik über die Jugendkunstschularbeit bis hin zum Event-Marketing reicht das Spektrum.

Kulturvermittlung baut Brücken zwischen Kunst, Künstlern, Kulturinstitutionen und Publikum. Denn Kunst versteht sich nicht von selbst, und trotz einer zunehmenden Ästhetisierung des Alltags ist ein Großteil der Bevölkerung keineswegs beteiligt am kulturellen Leben. Gerade mal 10% der Bevölkerung, und zwar fast ausschließlich diejenigen mit hoher Bildung, gehören zu den Stammnutzern öffentlich geförderter Kulturangebote.
Kulturvermittlung ist notwendiger denn je, um das Potential von Kunst und Kultur möglichst vielen zugänglich und als gemeinschaftsstiftende Kraft nutzbar zu machen.

Und dennoch ist die Kulturvermittlung ein Stiefkind der öffentlichen Kulturförderung. Der Großteil der insgesamt über 8 Milliarden Euro öffentliche Förderung wird für den Erhalt kultureller Institutionen, der Pflege des kulturellen Erbes und künstlerischer Produktion in Opern, Theatern und Museen verwendet. Für die Vermittlungsarbeit sowohl in den Institutionen wie bei freien Trägern der kulturellen Bildung und Soziokultur bleibt nur ein geringfügiger Teil mit abnehmender Tendenz.

-Was sind Gründe dafür, dass in Deutschland, anders als in anderen europäischen Ländern, die Kulturvermittlung einen solch geringen Stellenwert einnimmt?
-Hat das Ideal der 70er Jahre einer "Kultur für alle und von allen" ausgedient?
-Wie müssen zeitgemäße Formen von Kulturvermittlung aussehen?
-Gelingt es einer neuen Generation von Kulturvermittlern ihre Dienstleistungen auch ohne öffentliche Förderung auf dem Markt zu behaupten?
-Was tragen die Studiengänge der Kulturvermittlung zur Etablierung des Berufsfeldes bei?

Dies sind einige der zentralen Fragen, auf die das Symposium Antworten geben will mit dem Ziel, Anregungen für eine Neubewertung und stärkere Verankerung der Kulturvermittlung in Kulturpolitik und Kulturbetrieb zu geben.

Ein künstlerisch gestaltetes Fest unter dem Titel "Sinnflut - ein rauschendes Festessen" lässt das Thema Kulturvermittlung auch auf einer sinnlichen Ebene erfahrbar werden. Konzipiert und durchgeführt ist das Fest von Studierenden der Hildesheimer kulturwissenschaftlichen Studiengänge. Das Studium der Kulturvermittlung in Hildesheim ist gekennzeichnet durch die Verbindung eigener künstlerischer Praxis mit kulturwissenschaftlichen Inhalten, Kulturpolitik und Kulturmanagement.

Infos und Anmeldung:
Universität Hildesheim
Institut für Kulturpolitik
Marienburger Platz 22
31141 Hildesheim
www.uni-hildesheim.de
Sekretariat: 05121/883 631; Fax: -630

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