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Knoten, Knubbel, Hörimpulse

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Zu einer neuen konzertpädagogischen Reihe im Kölner „Domforum“
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„Die Welt hinter den Klängen“: Wie klingt die Welt hinter den Klängen? Welche Musik erklingt hinter den Tönen? Mit der Lupe gehen wir auf die Klänge zu und stellen dabei das Stück „Jenseits der Träume“ des rumänischen Komponisten Ulpiu Vlad vor. Wie bei einer Schnur, die stark vergrößert wird, bekommen die Töne Täler, Berge, Tunnel, Knoten und Knubbel und je mehr in die Klänge hineingehorcht wird, umso vielfältiger werden sie: die Musik wird durchsichtig. (Auszug aus dem Programm Dez. 2000)

„Die Welt hinter den Klängen“: Wie klingt die Welt hinter den Klängen? Welche Musik erklingt hinter den Tönen? Mit der Lupe gehen wir auf die Klänge zu und stellen dabei das Stück „Jenseits der Träume“ des rumänischen Komponisten Ulpiu Vlad vor. Wie bei einer Schnur, die stark vergrößert wird, bekommen die Töne Täler, Berge, Tunnel, Knoten und Knubbel und je mehr in die Klänge hineingehorcht wird, umso vielfältiger werden sie: die Musik wird durchsichtig. (Auszug aus dem Programm Dez. 2000)Zeitgenössische Musik kann auch anders klingen... Anstrengend, disharmonisch und fremd ist das, was sich viele darunter vor- stellen, eher fürchten und am liebsten meiden. In den Familienkonzerten der neuen konzertpädagogischen Reihe, einem Kooperationsprojekt zwischen „Domforum“ (ein offenes Kultur- und Begegnungszentrum der Katholischen Stadtkirchen in Köln) und dem Büro für Konzertpädagogik, merken die Zuhörer gar nicht, dass es sich um vermeintlich Neue Musik handelt, Kinder am allerwenigsten, denn sie denken weder in Sparten noch in E- oder U-Kategorien. Aber auch die Eltern, die mit ihren Kindern die Konzerte besuchen, zeigen sich erstaunt darüber, wie interessant und zugänglich zeitgenössische Musik sein kann.

Die Musik, die seit Herbst 2000 in bisher drei Konzerten im Domforum zu hören war, reicht vom Kinderlied über Stücke, in denen Papier zum Klingen gebracht wird, bis hin zu einem generativen Improvisationssystem von Ulpiu Vlad.

Dem Publikum sollen neue „Hörimpulse“ (so auch der Arbeitstitel der Reihe) für das Hören von zeitgenössischer Musik gegeben werden. Und mit zeitgenössischer Musik sind hier nicht nur Werke etablierter zeitgenössischer Komponisten gemeint, sondern die gesamte Geräusch- und Klangwelt, die unsere Ohren täglich umgibt. Die Musiker/-innen und Interpreten/-innen der Konzerte betreten zusammen mit dem Publikum musikalisches Neuland, entdecken mit Spaß und Fantasie spannende und ungewohnte Hörwelten, vermitteln auf humorvolle und unkonventionelle Weise verborgene musikalische Eigentümlichkeiten und machen vor allem eins: neugierig.

Folgende Elemente haben sich bislang besonders gut bewährt und sind feste Bestandteile der Reihe, die sich wie ein roter Faden durch die Programme ziehen:

  • Kurze, kompakte Form. Jedes Konzert dauert maximal eine Stunde.
  • Jedes Konzert hat folgendes Schema: Experimentieren – Zuhören – gemeinsam Improvisieren.
  • Im Mittelpunkt steht immer die Aufführung eines zirka zehnminütigen Werkes zeitgenössischer Musik sowie die aktive Einbeziehung des Publikums.
  • Die vorgestellten Kompositionen sind keine Werke, die ausdrücklich für Kinder komponiert sind. Sie müssen vor allen Dingen ansprechend, anspruchsvoll, prägnant und hörenswert sein.
  • Die Konzerte finden Sonntagnachmittags statt, sind offene Veranstaltungen, für Kinder mit ihren Eltern.
  • Der Eintritt ist frei.

Das konzertpädagogische Konzept der Reihe sieht vor, dass Konzertmusik dadurch direkter und sinnlicher wahrnehmbar und begreifbar wird, dass Musikstücke erstens visualisiert oder inszeniert (in Szenen, Bilder und Geschichten verpackt) werden, und zweitens das Publikum aktiv in ihren Entstehungsprozess einbezogen wird.

Durch diese offene, interaktive und experimentelle Gestaltung bekommen die Konzerte den Charakter eines Werkstattkonzerts, in dem Auge und Ohr auf das Entstehen von Musik und Komposition geschärft werden und damit ein bewussteres Hören möglich wird. Diese Form öffnet sich dem Verständnis der Zuhörer weit mehr, als dies die herkömmlichen Konzertformen können.

Die Konzerte im Domforum finden etwa einmal pro Monat statt. Sie sind in die Reihe „Spielplatz Domforum“ eingebunden, die immer Sonntagnachmittags um 15 Uhr stattfindet und verschiedene kulturelle Aktivitäten für Familien, insbesondere Kindertheater anbietet. Veranstalter der Reihe ist das Kultur- und Begegnungszentrum Domforum.
Die offene und gläserne Architektur des Gebäudes im Zentrum Kölns vis-a-vis des Kölner Doms eignet sich besonders gut für diese Form der Veranstaltung. Zum einen bietet der interessant gestaltete Lichthof in der Mitte des Domforums eine optimale Möglichkeit, die übliche Form des Frontalkonzerts aufzubrechen, das Publikum auf verschiedene Etagen zu verteilen und Raumelemente in die Musik einzubeziehen. Andererseits ermöglicht der überschaubare Raum mit 120 Plätzen einen direkten Kontakt zwischen Pub-likum und Künstlern, ohne Mikrofone oder Verstärkung. Die Kinder sitzen in den Konzerten meist auf Bodenmatten in direkter Nähe der Akteure.

Die Interpreten der konzertpädagogischen Programme sind nicht nur Avantgarde-erprobte Instrumentalisten, Sänger und Klangkünstler aus den verschiedensten musikalischen Bereichen wie der Klassik, Improvisation, Jazz, Weltmusik oder Performance, sondern auch Schauspieler, Rundfunk-Sprecher, Kabarettisten oder Musikpädagogen aus dem Bereich Sprechkunst und Musikvermittlung.

Das Konzept sieht vor, dass das Programm immer von einem Duo aus Musiker und Vermittler gestaltet wird. Das Büro für Konzertpädagogik veranstaltet dafür in regelmäßigen Abständen Seminare für den Mitarbeiterstab und alle Interessierte, in denen das eigene Know-how eingebracht, gegenseitig vermittelt und daraus gemeinsam neue Ideen und Konzepte für konzertpädagogische Veranstaltungen zum Thema zeitgenössische Musik entwickelt werden.
Weitere Programme sind für die konzertpädagogische Reihe im Domforum zu folgenden Themen geplant: ungewöhnliche Instrumente, Musik und Material (Papier, Wasser, Metall, Holz, Farbe), Improvisationen mit Alltagsgegenständen oder vom Publikum mitgebrachten Instrumenten, Hausmusik–Musikhaus, Stimme, Bewegung, Filmmusik, Hörlabyrinth oder Klangparcours...

Zeitgenössische Musik kann nicht nur anders klingen, sondern auch lebendig vermittelt werden.

Infos: Büro für Konzertpädagogik, Postfach 101 220, 50452 Köln
Tel. 0221/139 09 23, Fax: 0221/222 58 52,
E-Mail: info [at] konzertpaedagogik.de (info[at]konzertpaedagogik[dot]de)

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