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Centgenaues Hören mit dem Intonat

Untertitel
Neuartige Intonationsschulung für den Einsatz in Hoch- und Musikschule
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Das Computerprogramm „Inton“ bietet Training im Intonationshören und im Hören historischer Stimmungen; auch ein Experimentierprogramm ist enthalten. Die Aufgaben sind methodisch geordnet. Sie beginnen mit der Beurteilung und Korrektur sukzessiver oder simultaner Einzelintervalle. Es folgen längere, ein- und zweistimmige Ton- beziehungswesie Intervallreihen, bei denen einer oder mehrere Töne korrigiert werden sollen. Schließlich kann an ein- oder zweistimmigen Musikbeispielen gearbeitet werden (Volkslieder, Literaturbeispiele aus Klassik, Romantik und frühem 20. Jahrhundert): Durch den Übergang zu rhythmisierten Aufgaben steigert sich der Schwierigkeitsgrad. In einem weiteren Übungsteil besteht die Möglichkeit, verschiedene Temperaturen einzustimmen.

Jeder Musiker – als Interpret, Lehrer oder Ensembleleiter – ist in der Praxis ständig mit der Intonationsproblematik konfrontiert. Daher sollte Intonationshören von Beginn an in die musikalische Ausbildung miteinbezogen werden. Doch selbst in der professionellen Gehörbildung an Musikhochschulen ist dieser Aufgabenbereich so gut wie nicht vorhanden. Das Computerprogramm „Inton“[1] bietet Training im Intonationshören und im Hören historischer Stimmungen; auch ein Experimentierprogramm ist enthalten. Die Aufgaben sind methodisch geordnet. Sie beginnen mit der Beurteilung und Korrektur sukzessiver oder simultaner Einzelintervalle. Es folgen längere, ein- und zweistimmige Ton- beziehungswesie Intervallreihen, bei denen einer oder mehrere Töne korrigiert werden sollen. Schließlich kann an ein- oder zweistimmigen Musikbeispielen gearbeitet werden (Volkslieder, Literaturbeispiele aus Klassik, Romantik und frühem 20. Jahrhundert): Durch den Übergang zu rhythmisierten Aufgaben steigert sich der Schwierigkeitsgrad. In einem weiteren Übungsteil besteht die Möglichkeit, verschiedene Temperaturen einzustimmen. Über die Zielsetzung entscheidet der/die Übende selber: Soll eine temperierte Stimmung angestrebt werden oder eher möglichst viele reine Intervalle? Wie wirkt sich eine Bevorzugung des Melodischen auf die Zusammenklänge aus und umgekehrt?

Bei der Arbeit bietet das Programm eine Fülle von Zusatzoptionen wie Dauertöne und ausschnittweise Wiederholung der Musikbeispiele. Sämtliche Beispiele sind in temperierter, fein verstimmter und grob verstimmter Fassung vorhanden; sie können auch in verschiedenen historischen Stimmungen gehört werden. Der Stimmton lässt sich wahlweise auf 440, 443 und 430 Hertz einstellen sowie halbtonweise transponieren, was für Absoluthörende von Vorteil ist. Oktavieren nach oben oder unten ermöglicht das Kennenlernen der Veränderung der Intonationswahrnehmung im hohen beziehungsweise tiefen Register. Ebenfalls möglich ist das Herstellen und Abspeichern eigener Aufgabenstellungen und -lösungen. Im Gegensatz zu anderen Gehörbildungsprogrammen benötigt „Inton“ keine Soundkarte, da die Töne von einer mitgelieferten Hardware, dem „Intonat“, erzeugt werden, der an der Druckerschnittstelle angeschlossen wird. Der „Intonat“ ist Soundkarten überlegen, da er wirklich centgenau arbeitet. Es steht wahlweise eine Sinus- oder Rechteckschwingung zur Verfügung; Klangfarbe, Lautstärke und Geschwindigkeit können am „Intonat“ geregelt werden. Da das Programm auf DOS-Ebene läuft, müssen sich Windows-Benutzer zu Beginn etwas umstellen. Die Benutzeroberfläche ist größtenteils schwarz-weiß, auf eine Maus kann verzichtet werden. Die Tastaturbefehle sind leicht und schnell zu erlernen; spätestens nach einer halben Stunde gestaltet sich die Arbeit mit „Inton“ reibungslos und zügig, zumal alle verfügbaren Befehle jeweils auf dem Bildschirm angegeben sind. Das Handbuch enthält neben einer reinen Bedienungsanleitung auch Erklärungen über den didaktischen Aufbau der Aufgaben sowie Übetipps. Das unerlässliche Grundwissen zur Intonationsproblematik und zu Eigenheiten verschiedener Stimmungen wird in leicht verständlicher Form vermittelt. Die Arbeit mit dem Programm kann und will natürlich nicht Intonationsübungen am Instrument oder mit dem Ensemble ersetzen. Sie bietet aber die Möglichkeit, das eigene Hören zunächst besser kennen zu lernen und Schwächen systematisch auszugleichen.

Es gibt zur Zeit kein Konkurrenzprodukt zu „Inton“. WHC bietet innerhalb des Gehörbildungsprogramms „audite!“ Intonationshören an; audite! arbeitet jedoch mit Soundkarte, was die versprochene Centgenauigkeit per se ausschließt.

Für die Arbeit mit „Inton“ im Hochschulbereich ist Anleitung durch einen Lehrer zu Beginn erforderlich, im Musikschulbereich unerlässlich.

Autoren: Doris Geller, Wilhelm Heucke-Gareis, Baumgartenstr. 19, 68623 Lampertheim. Preis incl. INTONAT: zirka 550 Mark (Soundkarte wird nicht benötigt)
[2]
Weiteres Übungsmaterial und vertiefende Informationen in: Doris Geller: Praktische Intonationslehre für Sänger und Instrumentalisten. Bärenreiter 1997
[3]
audite! 4.0; Autoren: Daniel Frey, Hartmut Lemmel, whc Musiksoftware GmbH, An der Söhrebahn 4, 34318 Söhrewald. Preis: zirka 180 Mark (Soundkarte erforderlich)
Zudem funktionierte das Verstimmen simultaner Einzelintervalle ebensowenig wie das Anhören von Musikbeispielen in verschiedenen historischen Stimmungen.

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