Banner Full-Size

Gelegenheit das Instrument zu erforschen

Untertitel
Neue Notenausgaben für Schlagzeug, Xylophon, Vibraphon, Triangel und mehr
Publikationsdatum
Body

Joachim Sponsel und Rolf Wunderlich, beide wohl bekannt in der Schlagzeugszene, haben eine neue Schlagzeugschule herausgegeben. Beide sind erfahrene Drummer und Pädagogen.

Joachim Sponsel/Rolf Wunderlich: Drums Bd. 1 The Beginning, Bd. 2 Advanced Studies; Zimmermann Frankfurt, ZM 80276 und ZM 80277.Bei Demond bestellen Joachim Sponsel und Rolf Wunderlich, beide wohl bekannt in der Schlagzeugszene, haben eine neue Schlagzeugschule herausgegeben. Beide sind erfahrene Drummer und Pädagogen. Im Gegensatz zu manchen anderen Schulen eignet sich dieses Werk sehr gut zum Selbststudium. Band 1 beschäftigt sich mit den elementaren Grundlagen des Schlagzeugspiels und ist in neun Teile gegliedert. Im Vorwort werden in übersichtlichen Bildern Stockhaltung, Fußstellung und Sitzposition gezeigt. Teil 1 beschäftigt sich mit erster Unabhängigkeit zwischen Snare und Bass Drum, im Teil 2 folgen Kombinationen zwischen Bass Drum, Snare Drum und Ride Cymbal. Im Teil 3 wird auf Sticking eingegangen, mit einer kurzen Einführung in die „Schlaghandschrift“, die aber später keine Verwendung mehr findet. Vielleicht hätten die Autoren bei der bewährten „R“-„L“-Schreibweise bleiben sollen, die etwa in der Drumsetnotation bei Paradiddles auch benutzt wird. Nach der Einführung der Achtelnoten in Teil 4 wird in Teil 5 auf das Half-Time-Feeling und dem damit verbundenen Schwerpunkt eingegangen. Im Teil 6 werden einfache Latin- Grooves vorgestellt und in Teil 7 einige Beispiele für „Warm up“. Die sollten eigentlich am Anfang eines Schulwerkes stehen, da sie auch zu Beginn des Übens gemacht werden sollten. Teil 8 gibt einen Überblick über 20 verschiedene Begleitrhythmen und Teil 9 ist ein ausgezeichneter Aufsatz über das Üben. Der Band schließt mit einer Auflistung der allgemein gültigen Zeichen und deren Erklärung. Grundlage im Band 2 ist das Prinzip der Permutation. „Durch das Verschieben von Akzenten, einzelnen Noten oder einer Gruppe von Noten in einem bestimmten Raster innerhalb eines Taktes, lässt sich eine Vielzahl von Grooves und Fills entwickeln.“ Auch dieser Band hat drei Teile: Teil 1 enthält Permutationsstudien, in Teil 2 und 3 werden sie musikalisch umgesetzt. Zu dieser Schule gibt es auch eine CD „Backing Tracks“, die unabhängig von speziellen Notenbeispielen eine Fülle von Playalong-Möglichkeiten bietet und direkt bei den Autoren oder auch im Musikalienhandel erworben werden kann. Band 3 lag dem Rezensenten nicht vor. Laut Angabe im Band 2 bietet Band 3 hippe Grooves für Jungle Funk, HipHop, Latin, Rap, Modern Fills, Double Bass Drum Licks, Drum-Set Rudiments und anderes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Band 1 mehr eine Zusammenfassung aller wichtigen Kenntnisse des Drumsetspielens ist, der sich sehr gut im Selbststudium erarbeiten lässt und weniger Verwendung im pädagogischen Bereich finden wird. Band 2 dagegen bringt eine Fülle von Möglichkeiten, Grooves und Fills zu erarbeiten und sie dann stilistisch und musikalisch korrekt anzuwenden. Neue Begriffe werden gut erklärt. Der Druck ist – wie gewohnt – sehr gut, die Schule übersichtlich gegliedert und sehr gut zu lesen.

Mark Andreas Giesecke: Drumming
für Percussion-Ensemble 6 Spieler; Zimmermann Frankfurt ZM 32110

Dieses Stück entstand aus der Musikschularbeit mit dem Ziel, allererste Ensembleerfahrung zu vermitteln. Technische Voraussetzung sind Viertel- und Achtelnoten in jeder Dynamik. Auf weitere technische Schwierigkeiten wurde bewusst verzichtet, ebenso auf eine Tempoangabe. Das Stück beginnt mit durchlaufenden Achtelnoten, die in verschiedenen dynamischen Abstufungen übereinander gelagert werden. Im Mittelteil wechseln sich Achtelketten über die sechs Spieler verteilt mit Akzenten ab. Die sehr leicht durchschaubare rhythmische Struktur soll das Aufeinanderhören und das rhythmisch und dynamisch präzise Zusammenspiel fördern Die Besetzung sind sechs unterschiedliche Trommeln, auch hier mit Rücksicht auf eine leichte Realisierbarkeit. Schwierigkeitsgrad 1.

Mark Andreas Giesecke: Lydian Game für Percussion-Ensemble 8 Spieler; Zimmermann Frankfurt ZM 31860; Besetzung: Xylophone, Vibraphon, Marimbaphon (2 Spieler), 2 Congas, Bongos, Guiro, 5 Roto-Toms, Triangel, Cowbell Drum-Set.

Nach einem 16-taktigen Intro der vier Percussionsinstrumente setzen die Malletspieler ein, nur vom Triangel begleitet. Die Malletparts sind durchwegs einfach gehalten. Am Anfang sind nur abwechselnde Viertelnoten mit Tonwiederholung zu spielen. Nach einem da Capo der beiden Anfangsteile beginnt ein Improvisationsteil, der jedem Spieler die Möglichkeit gibt, sein Instrument zu „erforschen“. Der Schlussteil beginnt mit den drei oberen Malletstimmen (Vibraphon spielt
4-stimmige Akkorde – rechte und linke Hand in Terzen, die beiden anderen pentatonische Skalen in Achtelnoten), die Percussioninstrumente spielen nach jeweils vier Takten mit und das Stück endet mit einem crescendo molto und Abschlag.

Für die Malletspieler wurde im Improvisationsteil eine G-Dur Pentatonik als möglicher Tonumfang angegeben. Da keine Bass- oder Harmoniebegleitung „einschränkend“ wirkt, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, das Stück könnte so helfen, improvisatorische Fähigkeiten des Schülers zu entwickeln. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Stück auf interessante Weise das Ensemblespiel in großen Besetzungen trainiert, besonders unter der Berücksichtigung der leicht realisierbaren Malletstimmen. Das Stück hat trotz sehr leichter Stimmen einen guten Groove und wird sicherlich mit großem Spaß gespielt werden. Die Partitur ist übersichtlich gedruckt. Das Stück lässt sich gut erarbeiten, einzelne Teile sind mit Buchstaben gekennzeichnet und zusätzlich noch mit Taktzahlen versehen. Die Stimmen der einzelnen Spieler sind auf jeweils einer Seite gedruckt. Schwierigkeitsgrad 1–2 .

Jörg Franke: African Moods für Percussion-Ensemble 6 Spieler; Zimmermann Frankfurt ZM 32140; Besetzung: 3 Djembe-Spieler (od. Conga), African Bell (2 Cowbells), Marimbaphon, Maracas, Shekere, 2 Tom-Tom Spieler, große Trommel, Fußschellen.

Dieses Stück erscheint in einer neuen Serie des Zimmermann-Verlags, herausgegeben von Joachim Sponsel. In seinem Vorwort schreibt er: „In der Serie World Beat veröffentlicht der Musikverlag Zimmermann neue Kompositionen von aktiven Percussionisten, die die Musik der Länder bei Aufenthalten dort erlebt und studiert haben oder dort geboren wurden, die ihre Schüler mit den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der internationalen Folklore vertraut machen möchte. Sound und Groove sind die wichtigsten Elemente dieser Musik. Sind Originalinstrumente einmal nicht vorhanden, so können jederzeit ähnlich klingende Ersatzinstrumente verwendet werden.“ Jörg Franke studierte am Händel-Konservatorium in Halle unter anderem bei Eckehardt Keune. Nach dem Abschluss als Berufsmusiker im Fach Schlagzeug der Popularmusikabteilung ist er heute als Schlagzeuglehrer an der Musikschule Frankfurt am Main tätig. African Moods entstand aus seiner Beschäftigung mit west- und zentralafrikanischer Musik.

Die Instrumentenlegende ist etwas mühsam zu lesen: Die benötigten Instrumente sind zwar sofort gut zu erkennen, die Zuordnung zu den Spielern ist jedoch dadurch erschwert, dass die Instrumente in den Stimmen nicht noch einmal genannt werden.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!