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21.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Bremer Rolandpreis für Thomas Hirschhorn +++ Wilhelm-Busch-Museum Hannover bekommt Napoleon-Karikaturen-Sammlung +++ Volkswagenwerk 1953 in Bildern von Peter Keetman +++ Kunstausstellung im Weltraum angekommen +++ Kaufwilliges Publikum auf der 48. Kunst-Messe München

Bremer Rolandpreis für Thomas Hirschhorn
Bremen (ddp). Der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn bekommt den Bremer Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum 2003. Hirschhorn habe sich in besonderer Weise «mit der Schnittstelle zwischen sozialen und künstlerischen Prozessen» beschäftigt, teilte die Städtische Galerie im Buntentor am Montag mit. Die alle drei Jahre von der Stiftung Bremer Bildhauerpreis vergebene Auszeichnung wird am 28. Oktober im Rathaus überreicht. Hirschhorn wurde 1957 in Bern geboren und lebt in Paris.

Wilhelm-Busch-Museum Hannover bekommt Napoleon-Karikaturen-Sammlung
Hannover (ddp). Die Napoleon-Karikaturen-Sammlung der Berliner Sammler Sabine und Ernst Scheffler wird am Donnerstag offiziell an das Wilhelm-Busch-Museum Hannover übergeben. Das Deutsche Museum für Karikatur und kritische Grafik erhält die Sammlung nach eigenen Angaben als Dauerleihgabe von der Stiftung Niedersachsen, die den Ankauf im April beschlossen hatte.
Die Sammlung umfasst 703 Karikaturen über Napoleon Bonaparte aus den Jahren 1798 bis 1816. Die Zeichnungen stammen aus ganz Europa. Hinzu kommen rund 20 zeitgeschichtlich wichtige Blätter und Dokumente, Spottschriften sowie eine umfangreiche Handbibliothek. Die Kollektion enthält den Angaben zufolge Arbeiten aller wichtigen Zeichner der Zeit und bietet zudem Raritäten von E.T.A. Hoffmann und Wilhelm Schadow.
Wichtige Teile der Sammlung waren bereits 1995 bei der Ausstellung «So zerstieben geträumte Weltreiche. Napoleon I. in der deutschen Karikatur» im Wilhelm-Busch-Museum zu sehen.
http://www.wilhelm-busch-museum.de

Volkswagenwerk 1953 in Bildern von Peter Keetman
Wolfsburg (ddp). Mit der Fotoausstellung «Peter Keetman - Volkswagenwerk 1953» setzt das Kunstmuseum Wolfsburg der Produktionsstätte des Käfers ein Denkmal. Keetman hat im Mai 1953 drei Tage lang im Volkswagenwerk in Wolfsburg fotografiert. Von Aufnahmen, die nach Museumsangaben inzwischen zu den «Klassikern der deutschen Industriefotografie» gehören, seien bisher nur 44 in Ausstellungen zu sehen gewesen. Von weiteren 37 Motiven wurden für die jetzige Präsentation erstmals Abzüge hergestellt.
Keetman ging es bei seiner Arbeit den Angaben zufolge nicht um die Herstellungsprozesse in dem Automobilwerk und auch nicht um die Architektur. Sein Interesse fanden vielmehr die «durch das Licht modellierten Formen der industriell produzierten und gestapelten Teile». Fasziniert hat ihn die Darstellung von Oberflächen, von Glanz, Reflexion oder der Brechung des Lichts.
Keetman (geb. 1916) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Gruppe «fotoform», die in den frühen 50-er Jahren die wohl wichtigste fotografische Bewegung in Deutschland war. In Einzelausstellungen war sein Werk unter anderem im Stadt Museum München, im Sprengel Museum Hannover sowie im Von-der-Heydt -Museum in Wuppertal zu sehen. Von seinen systematisch angelegten Bildserien sind vor allem die Nahaufnahmen von Wasser- und Öltropfen bekannt.
Die Ausstellung im Kunstmuseum ist vom 8. November bis zum 22. Februar zu sehen. Es erschient einen Katalog in deutscher und englischer Sprache.
http://www.kunstmuseum-wolfsburg.de

Kunstausstellung im Weltraum angekommen
Leipzig (ddp-lsc). Die erste Weltraum-Vernissage hat ihren Ausstellungsort erreicht. Wie der Marketingverband Saxcess aus Mitteldeutschland, der die ungewöhnliche Aktion organisiert, mitteilte, ist die Ausstellung «Oil@All» des österreichischen Künstlers Helmut Zwerger gut auf der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Die Schau besteht aus 15 Acrylporträts im Format DIN A 5 und war am vergangenen Samstag an Bord des russischen Raumschiffes Sojus ins All gestartet.
Die Werke zeigen berühmte Persönlichkeiten aus Politik, Showbusiness und Raumfahrt, darunter den ersten Mann im All, Juri Gagarin, die Schauspielerin Marilyn Monroe, Arnold Schwarzenegger und Mutter Teresa. Sie werden an den Wänden des Basisblocks der ISS angebracht. Die Porträts waren in Moskau dem russischen Kosmonauten Alexander Kaleri übergeben worden, der sie mit ins All nahm.
Nach der Rückkehr zur Erde im Mai 2004 sollen die Kunstwerke dann weltweit in Ausstellungen präsentiert werden. Der Bordstempel der ISS werde den Aufenthalt im All beweisen und die Bilder somit unbezahlbar machen, sagte Ralf Heckel, Präsident des Marketingverbandes Saxcess. Die Bilder seien jedoch unverkäuflich, es sollen lediglich Lithografien mit Unterschriften des Malers, der Kommandanten und der Prominenten zu wohltätigen Zwecken versteigert werden. Heckels Angaben zufolge hat Saxcess in der Vergangenheit bereits Tickets der Leipziger Verkehrsbetriebe und das Logo der Leipziger und der Rostocker Olympiabewerbung zu Werbezwecken auf die ISS schicken lassen.
http://www.saxcess.de

Kaufwilliges Publikum auf der 48. Kunst-Messe München
München (ddp-bay). Als kaufwillig hat sich das Publikum der 48. Münchner Kunst-Messe (KMM) erwiesen. «Wir konnten mehr Besucher und verstärktes Kaufinteresse verzeichnen», sagte der Geschäftsführer der Kunst-Messe, Peter Henrich, am Sonntag zum Abschluss der Messe. Die Nachfrage sei in allen Angebotsbereichen gestiegen. Insgesamt kamen 17 600 Besucher in die Messe-Hallen und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
110 Aussteller aus aller Welt hatten an den neuen Messetagen auf rund 11 000 Quadratmetern in der Halle A6 der Neuen Messe München ihre Kostbarkeiten angeboten. Unter den rund 20 000 ausgestellten Objekten waren Gemälde, Zeichnungen, Möbel, Skulpturen sowie europäisches und außereuropäisches Kunsthandwerk. Dabei reichte das Spektrum von der Antike bis zur Gegenwart. Besonders prominent waren die beiden Bereiche Kunsthandwerk und Kunst auf Papier besetzt.
Vor allem Sammler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich haben nach Worten Henrichs bei der Messe eingekauft, aber auch Museen aus Süddeutschland, dem Ruhrgebiet und Norddeutschland. Die Preise reichten von einigen hundert Euro bis zu siebenstelligen Euro-Summen. Beispielsweise wurde die zweibändige Biblia Latina aus dem Jahr 1462 für 1,8 Millionen Euro angeboten. Diese Stücke wurden zwar nicht verkauft, jedoch andere Kostbarkeiten im Millionenbereich. Die Münchner Kunst-Messe gilt als älteste und eine der führenden deutschen Kunst-Messen.