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28.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Bildende Künstler wollen Geld +++ Meister der Perspektive - Ausstellung zeigt Hans Vredeman de Vries


Bildende Künstler wollen Geld
Der Bundesverband Bildender Künstler (BBK) will, dass die Pflicht zur Zahlung von Ausstellungshonoraren an bildende Künstler ins Urhebergesetz aufgenommen wird. Eine entsprechende Forderung beschloss der Verband am Sonntag zum Abschluss seiner dreitägigen Versammlung im Dessauer Bauhaus. Der wiedergewählte Bundesvorsitzende Sotrop sagte, die "Blickgebühr" könne durch die Erhöhung der Eintrittspreise für öffentliche Museen und Galerien in Deutschland um zehn Prozent finanziert werden. Auch Banken, Sparkassen und Rathäuser sollten für die in ihren öffentlichen Räumen gezeigten Kunstwerke eine Pauschale von 2,50 Euro pro Besucher zahlen.
Die Einforderung und Auszahlung werde laut einem bereits ausgearbeiteten Gesetzentwurf nicht der einzelne Künstler, sondern die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst übernehmen, sagte Sotrop weiter. Außerdem wurde von den 90 Delegierten der Bundesversammlung die
Wiedereinführung der Zwei-Prozent-Regelung für Kunstwerke an öffentlichen Bauten beschlossen. Diese Regelung sieht vor, dass zwei Prozent der Bausumme für Kunst bereitgestellt werden müssen. Sie war aus Gründen der Sparsamkeit gestrichen worden.
Die Bundesversammlung fordert darüber hinaus die Erarbeitung eines Berichts zur wirtschaftlichen Situation der Künstler. Der letzte so genannte Künstlerreport sei 22 Jahre alt, hieß es.

Meister der Perspektive - Ausstellung zeigt Hans Vredeman de Vries
Lemgo (ddp-nrd). Als Meister der Perspektive präsentiert sich das holländische Universalgenie des 16. Jahrhunderts, Hans Vredeman de Vries, in einer Ausstellung im Museum Schloss Brake in Lemgo. Bis zum 25. August werden in der am Sonntagabend eröffneten Ausstellung Vredemans umfangreiche Werke wie Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik, Möbel und andere kostbare Gegenstände gezeigt.
Besonderes Highlight sind sieben Ölgemälde aus dem Ratssaal zu Danzig. Sie thematisieren die Vorstellung von der "Guten Herrschaft". Eines der schönsten Gemälde Vredemans, "Lazarus und der Reiche" aus dem Jahre 1572, ist als virtuelle Realität per Mausklick begehbar. Die Zentralperspektive der Renaissance, die Vredeman in Nordeuropa eingeführte, ist eine elementare Voraussetzung für die Bilderwelt des virtuellen Raums. Mit seinen Mustervorlagen für nahezu alle Bereiche der angewandten Künste verlieh der auch als Architekt und Ingenieur tätige Maler und Zeichner seiner Epoche ein gestalterisches Gesicht.
Weltweit arbeiteten Schreiner und Tischler ebenso wie Gold- und Silberschmiede, Teppichwirker, Töpfer und Bildhauer nach seinen Vorlagen, die als Abdrucke von Kupferstichen verbreitet wurden.
Kostbares Exponat der Ausstellung ist eine kunstvolle mit Silber und Emaille reich verzierte Jagdwaffe. Zudem entwarf Vredeman als erster Künstler Europas Gärten. Seine architektonischen Musterentwürfe prägten die Gestalt der Renaissancebaukunst im Weser-Raum, wo er für den Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel tätig war.
(Im Internet www.vredeman.net)