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30.4.: theater aktuell +++ theater und schauspiel

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Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin +++ Australisches Stück über Hitler hat Deutschland-Premiere +++ «Vogeler»-Uraufführung im Bremer Schauspielhaus +++ Hamburger Kabarett-Festival im Zeichen des Kriegs +++ Neuer Wettbewerb für Nachwuchsregisseure +++ Goethes Sommertheater startet in 201. Saison


Deutsches Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Berlin
Berlin (ddp). Berlin wird vom 3. bis 8. Mai zur Hauptstadt des Kinder- und Jugendtheaters. Unter dem Titel «Augenblick mal!» präsentiert das Festival an verschiedenen Spielorten zehn Aufführungen aus ganz Deutschland, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Außerdem sind beim 7. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen drei Inszenierungen aus Russland zu sehen. Bei dem nach Veranstalterangaben wichtigsten bundesweiten Theatertreffen des Kinder- und Jugendtheaters stehen zudem Publikums- und Fachgespräche sowie Workshops auf dem Programm.
Eine Auswahlkommission hatte zuvor ein Jahr lang 177 Theatervorstellungen im gesamten Bundesgebiet gesichtet. Zu den ausgewählten zehn Inszenierungen, die die «Bandbreite des aktuellen künstlerischen Theaterschaffens für ein junges Publikum repräsentieren», gehören Aufführungen aus Bremen, Leipzig, Oberhausen und Stuttgart. Zu sehen sind zum Beispiel «Cyrano» von Edmond Rostand und «I Furiosi - Die Wütenden», eine «Untersuchung» über den möglichen Zusammenhang von Fußball und Gewalt.
Das Theaterfestival wird vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland veranstaltet. Es findet parallel zum 40. Theatertreffen in Berlin statt, das am 2. Mai beginnt. Bis zum 18. Mai sind dort die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der Spielzeit aus dem deutschsprachigen Raum zu sehen.
http://www.augenblickmal.de

Australisches Stück über Hitler hat Deutschland-Premiere
Neuhardenberg (ddp). Die skurrile Puppentheater-Produktion «Schicklgruber alias Adolf Hitler» hat am Mittwoch (20.00 Uhr) auf Schloss Neuhardenberg Deutschlandpremiere. Der in Holland lebende Australier Neville Tranter bringt das im Januar in Amsterdam uraufgeführte Stück um den letzten Tag in der Reichskanzlei in der Oderbruch-Gemeinde auf die Bühne, wie die Stiftung Schloss Neuhardenberg mitteilte. Nur wenige Kilometer entfernt vor den Seelower Höhen hatte im April 1945 die letzte Feldschlacht des Zweiten Weltkriegs weit über 50 000 Tote gefordert.
Der Künstler siedelt seine Produktion im Führerbunker an, wo Hitler am 20. April 1945 mit Eva Braun, Göring und Goebbels seinen letzten Geburtstag feiert, während draußen schon die Rote Armee steht. Die bitterkomische und radikal-respektlose Formensprache hatte den Puppenmagier Tranter und sein Stuffed Puppet Theatre weltberühmt gemacht.
Weitere Aufführungen wird es am Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils um 20.00 Uhr geben. Restkarten zu 16 Euro (ermäßigt 12 Euro) sind noch an der Abendkasse erhältlich.
http://www.schlossneuhardenberg.de

«Vogeler»-Uraufführung im Bremer Schauspielhaus
Bremen (ddp). Das Leben des Worpsweder Künstlers Heinrich Vogeler spielt sich jetzt auf Bremer Bühnen ab. Am Mittwoch wird das Theaterstück «Vogeler» im Schauspielhaus uraufgeführt. Regie führt Johann Kresnik.
Der 1872 in Bremen geborene Vogeler gilt als Mitbegründer des Jugendstils. Sein Barkenhoff in Worpswede war Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle. Kresnik inszeniert die Entwicklung des großbürgerlichen Bremers vom Jugendstil-Künstler bis zum armen Revolutionär.
Der Regisseur und Choreograph Kresnik ist eine der schillerndsten Figuren des deutschen Tanztheaters. Aufsehen erregte auch seine Inszenierung des Kriegsdramas «Die letzten Tage der Menschheit» in einem Bremer U-Boot-Bunker.

Hamburger Kabarett-Festival im Zeichen des Kriegs
Hamburg (ddp-nrd). Das Hamburger Kabarett-Festival nimmt in diesem Jahr besonders den Irak-Krieg ins Visier. Unter dem Motto «Friendly Fire» sollen Kabarettisten vom 24. Mai bis 15. Juni in der Hansestadt laut über die Auswirkungen des Kriegs nachdenken. «Manchmal können auch Pointen töten», sagte Festival-Leiter Ulrich Waller am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Das Festival beginnt mit einer Nachlese auf den Krieg durch Matthias Deutschmann, Heinrich Pachl und Arnulf Rating. Auch bei den Auftritten des Stuttgarter Kabarettisten Mathias Richling wird US-Präsident George W. Bush nicht ungeschoren davonkommen.
Einen zweiten Schwerpunkt des Festivals wird in diesem Jahr laut Waller das «Kabarett der Regionen» bilden. Präsentiert werden Künstler, die im Zuge der zunehmenden Regionalisierung der Kunstform Kabarett in ihrer Heimat zu Stars geworden sind. Neben dem hessischen Duo Badesalz kommen Ruhrgebietskönig Herbert Knebel, die Bonner Pause und Alich sowie die Norddeutsche Ina Müller nach Hamburg.
Außerdem wird im Rahmen des Festivals die neue Münchner Lach- und Schießgesellschaft auftreten, Axel Hacke wird aus seinen Kolumnen lesen und der Passauer Sigi Zimmerschied sein neues Programm präsentieren. In einer Sonderveranstaltung würdigen Susanne Betancor und Gustav Peter Wöhler die vor vier Jahren verstorbene Hamburger Kabarettistin Ortrud Beginnen. Insgesamt werden in den Kammerspielen, dem St. Pauli-Theater und der Musikhalle 30 Künstler und Gruppen mit 18 Programmen erwartet, von denen 13 erstmals in der Hansestadt zu sehen sind.
http://www.hamburger-kabarettfestival.de

Neuer Wettbewerb für Nachwuchsregisseure
Hamburg (ddp-nrd). Mit einem neuen Wettbewerb will die Hamburger Körber-Stiftung Nachwuchsregisseure aus dem deutschsprachigen Raum fördern. Kooperationspartner sind der Deutsche Bühnenverein und das Hamburger Thalia Theater, wie die Tageszeitung «Die Welt» (Dienstagausgabe) berichtet. Die Inszenierung des Preisträgers wird im stiftungseigenen Theater Haus im Park gezeigt. Zudem darf der beste Nachwuchsregisseur aller Hochschulstudiengänge für Schauspielregie ein weiteres Stück im Thalia in der Gaußstraße inszenieren.

Goethes Sommertheater startet in 201. Saison
Bad Lauchstädt (ddp-lsa). Mit der Mozart-Oper «Die Zauberflöte» startet am Samstag das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt in den Theatersommer. Neben einer Eigenproduktion gastieren in diesem Jahr mehrere deutsche und internationale Theaterhäuser in Bad Lauchstädt, wie die Betreibergesellschaft mitteilte.
Das Opernhaus Halle zeigt drei Mozartopern. Neben der «Zauberflöte» werden «Die Hochzeit des Figaro» und «Titus» aufgeführt. Das neue theater (nt) Halle spielt seine beiden Klassiker «Egmont» und «Maria Stuart» und das Thalia Theater der Saalestadt führt das Stück «Amadeus» auf. Das Theater ist auch Aufführungsstätte für die Oper «Teseo» während der Händel-Festspiele in Halle vom 6. bis 15. Juni. Die 201. Sommer-Theatersaison klingt am 18. Oktober mit der «Zauberflöte» aus.
Im Jubiläumsjahr 2002, in dem das Sommertheater sein 200-jähriges Bestehen feierte, zählte das Haus 35 000 Besucher. Nach Angaben der Betreibergesellschaft waren das 5000 mehr als ein Jahr zuvor. Das Gebäude-Ensemble mit den historischen Kuranlagen und dem Theaterbau, in dem Johann Wolfgang von Goethe während der 26 Jahre seiner Tätigkeit als Theaterleiter mit dem Weimarer Ensemble wirkte, zählte insgesamt etwa 250 000 Gäste.
http://www.goethe-theater-bad-lauchstaedt.de