Banner Full-Size

"Ab auf die Reise" erobert WDR-KinderLiederWelt

Publikationsdatum
Body

Feriensong aus Dürener Blindenschule gewinnt multikulturellen Lieder-Wettbewerb von Funkhaus Europa und WDR 5. Mehr als 500 Einsendungen in 39 Sprachen. CD erscheint im August.

Köln, den 26.5.2004. Sechs Mädchen und Jungen aus der ersten Klasse der Rheinischen Schule für Blinde in Düren haben mit ihrem Feriensong "Ab auf die Reise" den ersten Platz beim Multi-kulturellen Kinderliederwettbewerb von WDR und UNICEF erlangt. Schirmherrin des Projektes ist Christina Rau. "Das Lied wurde von allen als besonders authentisch empfunden", erklärte der Jury Vorsitzende Prof. Fredrik Vahle. "Ein besonders würdiger Siegertitel, der es mit den besten Liedern aus den Reihen der Profis aufnehmen kann", lobte Joey Kelly (Kelly-Family) das Lied. Die sechsköpfige Jury, darunter Shary Reeves (Kika) und der Musiker Ergün Aktoprak, hatte den Song aus über 500 eingesendeten Liedern zum Sieger gekürt, ohne vorher zu wissen, wer die Interpreten sind.

Das Siegerlied stammt aus der Feder des Musiklehrers Horst Großnick:" \'Ab auf die Reise\' ist an unserer Schule schon seit einiger Zeit ein Ferien-Hit. Für den Wettbewerb haben wir den Text mit Elementen aus verschiedenen Sprachen angereichert. So entstand das kleine Reiserätsel nach dem Motto: \'In welches Land möchte ich?\' "

Im September wird "Ab auf die Reise" gemeinsam mit weiteren Liedern aus dem Wettbewerb Live vor Publikum präsentiert. Mit dabei eine Reihe profilierter Musiker wie z.B. die Schääl Sick Brass Band, die "Blindfische" oder die "Hexe Knickebein". Die beiden Letztgenannten konnten die Jury sogar mit jeweils zwei Titeln überzeugen. Während die Hexe Knickebein alias Christina Caspar aus Hamburg mit indisch-orientalischen Tönen gefiel, wagten sich die Oldenburger "Blindfische" an das aktuelle Thema "Aussiedlerkinder" auf deutsch und russisch. Einen echten Lacherfolg landete der älteste Teilnehmer des Wettbewerbes, der 60jährige Joachim Perry aus Dortmund. Unter dem Spitznamen "Freddie P." rappt er mit kerniger Stimme eine Lobeshymne auf seine Lieblings-Pizzeria "Rimini", als hätte er den HipHop Flow mit der Muttermilch aufgesogen.

Im Januar 2004 hatten WDR Funkhaus Europa und die WDR 5 Kinderprogramme 2004 zum Wettbewerb aufgerufen. Gesucht wurden neue Kinderlieder, die mindestens zweisprachig sind, oder in ihren Klängen verschiedene Kulturen ansprechen ? ein "Crossover" des Kinderliedes also. In den folgenden Monaten gingen beim WDR mehr als 500 Kinderlieder ein. Ein Ergebnis mit dem keiner gerechnet hatte und das zeigte, wie groß das Bedürfnis nach neuen mehrsprachigen Kinderliedern ist. Die Texte in 39 Sprachen - von ahramisch über finnisch bis patois und vietnamesisch - behandeln Themen, die Kinder heute in aller Welt beschäftigen. Die Musikstile der eingereichten Songs umfassen das komplette Spektrum vom klassischen Kinderlied über Flamenco, HipHop und Reggae bis hin zu Jazz. Die großen und kleinen Interpreten kommen aus aller Welt: aus Italien, Polen, Belgien, den Niederlanden, den USA, sogar Einsendungen aus Indien wurden an Funkhaus Europa geschickt.

Mit der Initiative verstärkt der WDR unter der Schirmherrschaft von Christina Rau sein Engagement für kulturelle Vielfalt und Integration: "Das Gesicht unserer Gesellschaft wird sich in den nächsten Jahren stark verändern. Jedes zweite Kind wird dann einen Zuwanderungshintergrund haben, eine enorme Herausforderung für die Integration, nicht nur in den großen Städten", betont die Frau des Bundespräsidenten. Der Integrationsbeauftragte des WDR, Gualtiero Zambonini ergänzt: "Integration ist Teamarbeit. Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht es ist Kinder spielerisch für gute Dinge zu motivieren."

Die CD "KinderLiederWelt" ist für August geplant.

Mehr Infos: http://www.kinderliederwelt.de