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Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erstmalig als Video-Wettbewerb. Foto: Jugend musiziert
Als Video oder im Konzertsaal? - Streit über «Jugend musiziert». Foto: Jugend musiziert
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Als Video oder im Konzertsaal? - Streit über «Jugend musiziert»

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Hannover/Kiel - Bei den kommenden Landeswettbewerben «Jugend musiziert» in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sollen die Teilnehmer wegen Corona ihr Können nur im Video zeigen. Dabei bleiben die Organisatoren, auch wenn Musikerinnen und Musiker mit prominenter Unterstützung einen Präsenzwettbewerb im Konzertsaal fordern.

Der Landesausschuss «Jugend musiziert» in Niedersachsen habe sich nur schweren Herzens für den Videowettbewerb entschieden, teilte der Landesmusikrat in Hannover am Donnerstag mit. «Ein digitaler Wettbewerb bot und bietet Planungssicherheit.» Ein Präsenzwettbewerb hätte bei steigenden Corona-Inzidenzen womöglich wieder kurzfristig abgesagt werden müssen.

«Uns ist vollkommen klar, dass bei «Jugend musiziert» ein Präsenzwettbewerb der absolute Goldstandard ist», sagte auch Lydia Hofmann vom Landesmusikrat Schleswig-Holstein. Aber es gebe zu viele Unwägbarkeiten, ob die Auftritte vor der Jury und vor Publikum an den eingeplanten Konzert-Orten möglich seien. «Wir wollten absolute Planungssicherheit für alle Beteiligten.»

Die Gegenfraktion um die Lüneburger Geigenlehrerin Katrin Westphal forderte, angesichts der umfassenden Corona-Lockerungen den Wettbewerb live abzuhalten. Die jungen Musiker in Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien im Nachteil, wenn sie sich nicht direkt vor der Jury präsentieren könnten. Der Petition haben sich nach Westphals Angaben auch weltbekannte Musiker wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Pianist Igor Levit angeschlossen.

Andere Bundesländer, darunter Hamburg, planen ihre Landeswettbewerbe in Präsenz. Der Bundeswettbewerb von «Jugend musiziert» soll im Juni in Oldenburg stattfinden.

 

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