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Balkonkonzert und Theaterführung - MV-Bühnen bei Aktionstag im Netz

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Schwerin - Eine Tradition im Advent ist gerettet, zumindest für die Schüler in MV: Am Dienstag holen die ersten Theater ihre Weihnachtsmärchen-Premieren nach. Die Landesregierung hatte am Samstag die Möglichkeit eröffnet.

«Rapunzel» in Rostock, «Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt» in Barth, «Der kleine Muck» in Zinnowitz und «Die Weihnachtsgans Auguste» in Anklam: Die ersten Theater zeigen schon an diesem Dienstag ihre Weihnachtsmärchen. Die Landesregierung hatte am Samstag beschlossen, dass die Theater zwar mindestens bis zum 20. Dezember geschlossen bleiben müssen, die Weihnachtsmärchen für Schulklassen vom 1. Dezember an aber gezeigt werden dürfen. Tausende Kinder werden erwartet.

Das Theater Vorpommern will am Donnerstag mit «Dr. Dolittle» in Putbus starten. Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin und Parchim und die Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) wollen nach den Worten von Sprechern die neue Chance auch nutzen, können aber noch nicht sagen, wann es losgehen kann. Die TOG habe am vergangenen Donnerstag und Freitag allen Schulen abgesagt, nachdem der Bund-Länder-Gipfel den Teil-Shutdown bis zum 20. Dezember verlängert hatte, sagte Sprecherin Wenke Frankiw. «Heute haben wir die Schulen alle wieder angerufen und gesagt, dass die Termine nun doch stattfinden können.» Jetzt müsse abgewartet werden, wie die Schulen reagieren. «Manche haben ja schon den Bus abbestellt.»

Am Montag haben viele Theater in Deutschland mit Aktionen im Internet auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Die Vorpommersche Landesbühne in Anklam stellte ein Video auf seine Internetseite, in dem die «Weihnachtsgans Auguste», die Hauptfigur einer aktuellen Weihnachtsinszenierung, die Gäste auf einen virtuellen Theaterrundgang mitnimmt. Die TOG beteiligte sich mit einem kleinen «Balkonkonzert»-Video auf ihrer Internetseite: Die Sängerinnen Laura Scherwitzl und Iuliia Tarasova singen den stimmungsvollen «Abendsegen» aus der Märchenoper «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck aus den Fenstern des angeleuchteten Theaters.

Die Theater in Mecklenburg-Vorpommern fordern Wege aus der Komplettschließung. In einer gemeinsamem Erklärung zum bundesweiten Aktionstag der Theater und Orchester am Montag betonten die Intendanten der großen Bühnen im Land: «Wir halten es für geboten, unverzüglich und konkret die möglichen Szenarien für einen vorsichtigen und verantwortlichen Wiedereinstieg in ein gesellschaftliches Leben mit Kunst und Kultur zu erarbeiten.» Ein Szenario für den Weg zurück zum Gemeinschaftserlebnis in Theatern und Konzerthäusern werde in Abstimmung mit dem Schweriner Bildungsministerium derzeit entwickelt. Es müsse den erwartbaren weiteren Stufen der Pandemieentwicklung Rechnung tragen und Auswege jenseits der Komplettschließung bieten.

Unterzeichner der Erklärung sind Martin Schneider (Vorpommersche Landesbühne Anklam), Dirk Löschner und Peter van Slooten (Theater Vorpommern Greifswald, Stralsund, Putbus), Sven Müller und Malte Bähr (Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz), Ralph Reichel und Cornelia Ascholl (Volkstheater Rostock) sowie Lars Tietje (Mecklenburgisches Staatstheater).

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