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Bundespräsident besucht Berliner UdK - Studenten übergeben Petition

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Berlin - Bundespräsident Christian Wulff hat am Mittwoch die Universität der Künste (UdK) in Berlin besucht. In Begleitung von UdK-Präsident Martin Rennert sprach er mit Dozenten sowie Studenten, schaute sich verschiedene Bühnenproben an und besichtigte in der Universität ausgestellte Kunstobjekte. Mit Wulff besuchte erstmals ein deutsches Staatsoberhaupt die UdK. Nach Angaben einer Sprecherin war der Bundespräsident auf eigenen Wunsch und aus persönlichem Interesse an der Hochschule zu Gast.

Zum Auftakt baten zahlreiche Studentinnen Wulff um Vermittlung im hochschulinternen Konflikt zum Teilstudiengang Visual Culture Studies. Sie überreichten dem Bundespräsidenten eine Petition, in der eine Fortführung dieser Ausbildung und zugleich die Neuausschreibung der weggefallenen Professorenstelle verlangt wurde. Eine UdK-Sprecherin bezeichnete die Forderung als überholt und längst geklärt. Die Studentinnen würden inzwischen von einer anderen Lehrkraft betreut.

Wulff befragt Studenten
Ebenfalls begleitet wurde Wulff von Ana Dimke, der Dekanin des Fachbereichs Bildende Kunst an der UdK. Nach einem Atelierrundgang informierte er sich im Musiksaal der Universität über die Blechbläser-Ausbildung unter Professor Konradin Groth. Ein studentisches Quintett spielte zwei kurze Werke des dänischen Musikers Axel Jorgensen (1881-1947).

Wulff lobte den hohen Standard der Darbietung und erkundigte sich bei der japanischen Studentin Naomi Yoshida nach dem aktuellen Deutschlandbild in ihrer Heimat hinsichtlich musischer Ausbildung. Er selbst sei leider nicht sehr talentiert, wenngleich im Hause Wulff viel gesungen werde, gestand der Bundespräsident den Studenten. «Vor allem meine Frau ist sehr musikalisch. Sie ist oft meine Rettung, zum Beispiel beim Singen in der Kirche.» Auf jeden Fall halte er viel vom Musizieren. Es steigere den Intelligenzquotienten und das Sozialverhalten.

UdK blickt auf Jahrhunderte alte Tradition zurück
Die UdK ist eine von vier Universitäten in der Bundeshauptstadt. Mit rund 4.000 Studenten gilt sie nach eigenen Angaben als eine der größten künstlerischen Hochschulen in Europa. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 40 Studiengänge angeboten.

Darüber hinaus betreibt die Einrichtung zwei hochschulübergreifende Zentren: das Jazz-Institut Berlin, in dem Studenten und Professoren mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler zusammenarbeiten, und das hochschulübergreifende Zentrum Tanz. Es verbindet die UdK und die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und ist mit dem Tanzraum Berlin sowie mit der freien professionellen Tanzszene der Stadt vernetzt.

Die UdK ging aus der 1975 im damaligen West-Berlin gegründeten Hochschule der Künste (HdK) hervor, wobei mehrere, teils seit Jahrhunderten existierende künstlerische Studiengänge zusammengeführt wurden. Ein Vorläufer war die 1696 etablierte Brandenburgisch-Preußische Akademie der Künste. In Ost-Berlin gab es die Kunsthochschule Weißensee, die noch heute existiert.
 

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