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Mit seinem 2016 gegründeten Aurora Oktett hat Carl Christian Wittig ein Ensemble, das sich sowohl im Jazz, als auch in der klassischen Tradition frei bewegt. Foto: Florian Fries
Mit seinem 2016 gegründeten Aurora Oktett hat Carl Christian Wittig ein Ensemble, das sich sowohl im Jazz, als auch in der klassischen Tradition frei bewegt. Foto: Florian Fries
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Carl Christian Wittig erhält Jazznachwuchspreis 2022

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Leipzig - Carl Christian Wittig heißt der Gewinner des diesjährigen Jazznachwuchspreises. Der von der Marion Ermer Stiftung mit Unterstützung der Stadt Leipzig vergebene Preis wird am 26. Oktober im Rahmen der 46. Leipziger Jazztage „Talkin ‘bout my generation“ im UT Connewitz verliehen. Der Preis ist mit 6500 Euro dotiert.

Nach der Preisverleihung wird Carl Christian Wittig mit seinem Ensemble Aurora Oktett in einem Preisträgerkonzert zu hören sein. Die Jury aus Eva Klesse, Daniel Erdmann und Nadin Deventer kürte den Preisträger aus insgesamt vierzehn qualitativ sehr hochwertigen Bewerbungen. In ihrem Jurystatement betonen die Jurymitglieder, dass die junge Leipziger Jazzszene bunt, vielfältig, aktiv und divers ist. Diese Diversität abzubilden und hervorzuheben, soll nun noch stärker in den Fokus des Jazzwuchspreises rücken.

In der Begründung der Jury heißt es weiter: „Die Bewerbung von Kontrabassist, Bandleader und Komponist Carl Christian Wittig stach besonders heraus, denn stilistische Vielfalt ist das, was er in seinem Schaffen verkörpert: Trotz seines jungen Alters schon etabliert in der Szene und bekannt auch aus anderen umtriebigen Bands wie Moment’s Concept verbindet Carl Christian Wittig mit seinem Aurora Oktett auf erstaunlichem Niveau Jazz mit klassisch anmutenden Elementen, scheut sich dabei nicht vor großen Besetzungen und den damit verbundenen großen kompositorischen Aufgaben und hat in diesem Kontext seine ganz eigene Klangsprache entwickelt. Carl Christian Wittig überzeugt mit seiner musikalischen Qualität, seiner Einzigartigkeit, seiner Offenheit und Reflektiertheit, auch in Bezug auf außermusikalische Themen (offenkundig durch z. B. die geschlechterparitätischen Besetzungen seiner Ensembles) und stellt damit eine substantielle Bereicherung der Leipziger Musiklandschaft dar.“

Carl Christian Wittig (geb. 1995) interessiert sich sowohl für klassische Musik als auch für Improvisation. Noch bevor er an der HMT Leipzig beginnt Jazz- und klassischen Kontrabass zu studieren, gewinnt er bei Jugend Jazzt mit seiner Band Moment`s Concept den Studiopreis des Deutschlandfunks. Für ein Semester wechselt er an die HSLU Luzern; kurz darauf wird er Mitglied im Bundesjazzorchester. Sein kompositorisches Interesse führt ihn zur Gründung einer größeren Besetzung. „Ich will Musik machen, die viele unterschiedliche Klangfarben und Strukturen miteinander verbindet, und die Arbeit mit einem größeren Ensemble hat mich hierbei total gereizt. Ich selber lege den Fokus meinem Gefühl nach auf die Konzeption und auf Kompositionen, die Streicher und Quartett schlüssig verbinden und verschmelzen lassen. Ein Streichquartett und ein Jazzquartett zu verbinden ist auch sehr autobiografisch beeinflusst. Das sind zwei Pole, in denen ich mich total zuhause fühle“, sagt Wittig.

Mit seinem 2016 gegründeten Aurora Oktett hat Carl Christian Wittig ein Ensemble, das sich sowohl im Jazz, als auch in der klassischen Tradition frei bewegt. Die Integration von Streich-quartett und Jazzquartett gelingt dem Ensemble mühelos. Im Winter 2022 legte das Ensemble sein Debütalbum „Perspective Suite“ vor. Der Grundgedanke des aktuellen Albums ist, das Leben und die damit verbundenen Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Musik, die sich sowohl mit Haltlosigkeit beschäftigt, als auch tröstende Momente bereithält. +++

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