Hauptrubrik
Banner Full-Size

Chemnitz lobt Stefan-Heym-Preis aus

Publikationsdatum
Body

Chemnitz (ddp-lsc). Die Stadt Chemnitz lobt einen Internationalen Stefan-Heym-Preis aus. Er soll im Dreijahres-Rhythmus vergeben werden und zeitkritische sowie couragierte Persönlichkeiten würdigen, die wie der Namensgeber als Schriftsteller oder Publizist «herausragende und nachhaltig wirkende Leistungen» erbracht haben, beschloss der Stadtrat. Er folgte damit einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung.

Der mit 40 000 Euro dotierte Preis soll erstmals 2008 zum 95. Geburtstag von Heym verliehen werden. Dem über die Vergabe entscheidenden Kuratorium gehören unter anderem die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, der Präsident des deutschen P.E.N.-Zentrums, Johano Strasser, sowie Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) an. Schirmherrin des Kuratoriums ist die Witwe Inge Heym.

Der am 10. April 1913 in Chemnitz geborene Heym war am 16. Dezember 2001 in Israel gestorben. Nach mehreren Anläufen zu einer Würdigung des streitbaren Publizisten und zeitweiligen Alterspräsidenten des Bundestages mit PDS-Mandat hatte Heym erst kurz vor seinem Tod die Ehrenbürgerwürde von Chemnitz erhalten. Eine Benennung des ehemaligen Staatsgymnasiums, das der jüdische Kaufmannssohn 1931 aus politischen Gründen hatte verlassen müssen, war von der Schulkonferenz einst abgelehnt worden. Es trägt heute den Namen eines anderen Ehrenbürgers von Chemnitz, des Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976).