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Die Münchner Philharmoniker wollen Christian Thielemann als Chef

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Manchmal ist das Äußern von Sehnsüchten Taktik, manchmal ist es ehrlich, gelegentlich dumm: Christian Thielemann, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin, ist als Nachfolger von James Levine an der Spitze der Münchner Philharmoniker im Gespräch.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sagte der Dirigent unter Hinweis auf die letzten gemeinsamen Konzerte mit den Münchnern: «Wir haben uns hervorragend miteinander verstanden, das kann ein Grundstock sein, muss aber nicht. Die haben so etwas von traumhaft gespielt in den drei Wochen. Das ist mehr als nur eine Überlegung wert.» Aber man müsse auch sehen, wer die Kulturpolitik macht. Und die gestaltet in München die dem erzkonservativen Thielemann nicht sonderlich sympathische SPD.

Das Berliner Amt will der 43-jährige Thielemann, der auch schon bei den Bayreuther Wagner-Festspielen dirigiert hat, nicht aufgeben. Sein Berliner Vertrag läuft bis zum Jahr 2006, Levine verlässt München 2004. «Ich verlasse dieses Haus nicht, ich bin hier Zuhause und lege großen Wert darauf, weiterhin hier Zuhause zu sein», sagte Thielemann über seine Arbeit in Berlin. Er kann sich vorstellen, dass er beide Posten auch kombiniert, was aber von verschiedenen Bedingungen abhänge, die noch zu klären wären. «Ich müsste meinen Kalender schwer umstellen, aber testen würde ich das schon. Eine künstlerische Achse Berlin-München sei durchaus reizvoll (vermutlich vor allem finanziell). Levine hat einen Vertrag als Musikdirektor beim Bostoner Sinfonieorchester unterschrieben, wo er von der Spielzeit 2004/2005 an die Nachfolge Seiji Ozawas antreten wird.
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