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"Dreiklang" - Musikfestival in der Lausitz mit 70 Veranstaltungen

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Das Lausitzer Musikfestival "Dreiklang" geht in diesem Jahr in die zweite Runde. Unter dem Motto "Drei Kulturen - Ein Fest" stellen sich dabei vom 19. Juli bis 18. August renommierte Künstler aus neun Ländern vor.

Bautzen (ddp-lsc). Die Auftrittsorte liegen nicht nur in Deutschland, sondern erstmals auch in Polen und Tschechien, hob Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU) am Mittwoch in Bautzen hervor. Insgesamt 70 Veranstaltungen sieht das Programm vor, mit dem die Lausitz über Sachsens Grenzen hinaus auf sich aufmerksam machen will.. Sachsen stellt 1,6 Millionen Euro für den Festivaletat bereit.

Schommer kam der wirtschaftlich gebeutelten Region im vergangenen Jahr zu Hilfe, indem er anregte, einen hochkarätigen Kultursommer in der Lausitz aus der Taufe zu heben. Zu wenige wissen einfach von den Schätzen der Gegend, argumentierte der Minister. Sein Ressort gab letztlich das Geld, weil es mit dem Festival zugleich potentielle Investoren in die Lausitz locken wollte. Die Zuschüsse wurden jetzt sogar verdoppelt, so dass "Dreiklang" in diesem Sommer gut zwei Wochen länger ertönen kann als zur Premiere 2001.

"Die Region leidet unter ihrer Unbekanntheit", machte der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) deutlich. In "Dreiklang" sieht er eine Ergänzung zu dem vorhandenen Angebot, das sich durchaus sehen lassen kann. Doch zum Festival kommen Klangkörper und Ensembles, die sich ostsächsische Kulturstätten ansonsten einfach nicht leisten können. Die vier Landkreise und zwei kreisfreien Städte im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien beteiligen sich deshalb auch jeweils mit 25 000 Euro an der Finanzierung.

Wie im vergangenen Jahr wird das Festival erneut in Görlitz von einem namhaften Orchester eröffnet. Beim Konzert der Krakauer Philharmonie werden etwa 220 Mitwirkende auf der Bühne der Stadthalle stehen, kündigte Festivalintendant Arkadi Zenziper an. In den Händen des Dresdner Musikhochschulprofessor liegt wie schon 2001 die künstlerische Leitung. Der Pianist hat auch Mikis Theodorakis verpflichtet, der am 27. Juli auf der Kamenzer Hutbergbühne die Staatskapelle aus St. Petersburg dirigieren soll.

Für die Zukunft von "Dreiklang" hat Schommer bereits die Weichen gestellt. Er habe für den nächsten Doppelhaushalt 2003/2004 jährlich 1,6 Millionen Euro angemeldet, verkündete der im April aus dem Amt scheidende Minister. Er geht davon aus, dass sein Nachfolger ebenso wie Sachsens neuer Ministerpräsident nicht daran rütteln werden. "Dreiklang" brauche Kontinuität, damit die Festivalleitung zeitiger als bisher mit der Planung des Programms beginnen könne. Intendant Zenziper hat schon Vorgespräche für 2003 geführt. Er gab jedoch zu, dass er eine solch kurzfristige Vorbereitungszeit nicht mit noch einmal mitmachen werde.

Schommer ließ unterdessen keinen Zweifel daran, dass er "Dreiklang" auch ohne Ministeramt weiter verbunden bleiben will. Zenziper würde ihm gern den Vorsitz im Kuratorium übertragen, das vielleicht bald gegründet wird. Schommer signalisierte bereits Interesse. "Ich hab´ ja dann Zeit", sagte er.

Anett Böttger
(www.dreiklang.net)
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