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Erster deutsch-chinesischer Masterstudiengang in Hamburg

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Nachdem die Musikhochschule Weimar im Mai ein Büro in Peking eröffnet hat, um vorerst Infrastrukturen für chinesische Studienbewerber zu schaffen und Kontakte zu chinesischen Hochschulen zu suchen, hat die Hamburger Musikhochschule Nägel mit Köpfen gemacht. Sie ging am 21. Mai eine Kooperation mit dem Shanghai Conservatory of Music ein. Für chinesische Studenten wird ein einjähriger Masterstudiengang in Hamburg eingerichtet.


Pressemeldung vom 29. Mai 2007

Hamburger Musikhochschule richtet den ersten Deutsch-Chinesischen Musik-Masterstudiengang ein

Bürgermeister Ole von Beust gab diese einmalige Kooperation einer deutschen Musikhochschule mit dem Shanghai Conservatory of Music am 21. Mai in Shanghai bekannt. In seiner Rede beim Hamburg-Abend im Shanghaier Hotel Royal Meridien sagte der erste Bürgermeister: „In Zukunft werden junge Musikerinnen und Musiker, die hier in Shanghais Konservatorium den Bachelor erreicht haben, die Möglichkeit bekommen, in Hamburg zum Master weiter zu studieren.“

Neue Academy for Performing Arts
Die jungen chinesischen Musiker erhalten einen eigens für sie eingerichteten einjährigen Masterstudiengang im Rahmen einer gemeinsam vom Shanghai Conservatory of Music und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg eingerichteten "Academy for Performing Arts". Die Studierenden werden von Professoren der Hochschule in ihrem Hauptfach weiter ausgebildet und erhalten speziell für sie eingerichtete Theorie- und Sprachkurse.
Zum Start am 1. Oktober 2007 werden zunächst acht chinesische Studierende ihr Studium in Hamburg aufnehmen können. Die ersten vier Stipendien in Höhe von je 8.000 Euro gibt die Hamburger Berenberg Bank. Nach dem Studienjahr in Hamburg kehren die chinesischen Studierenden nach Shanghai zurück, um dort ihr Konzertexamen zu machen.

Mit von der Partie sind die Hamburger Symphoniker. Sie bieten den Studierenden aus Shanghai Praktikumsplätze und damit die Möglichkeit, bereits während des Studiums die Berufswirklichkeit eines deutschen Orchesters kennen zu lernen.

Klassische Musik im Land ihrer Entstehung zu studieren ist für chinesische Musiker höchst attraktiv, und der Wettbewerb um die Kooperation mit dem weltbekannten Shanghai Conservatory ist groß unter den Deutschen Musikhochschulen.

Im Rahmen der "Academy for Performing Arts" werden darüber hinaus auch Austausche von Dozenten und Ensembles organisiert. So gab Vizepräsident Prof. Volker Banfield in der vergangenen Woche einen Klavier-Meisterkurs in Shanghai und das von der ZEIT-Stiftung finanzierte "Ensemble 21" der Hochschule wird im Mai 2008 im Rahmen des "Shanghai Spring-Festival" auftreten.

Präsident Prof. Elmar Lampson ist glücklich darüber, dass die Hochschule, die bereits jetzt in engem Austausch mit zahlreichen europäischen Hochschulen steht, ihr internationales Netzwerk nun nach Asien ausweitet. „Wir haben wunderbare junge chinesische Musikerinnen und Musiker gehört. Ich hoffe, dass sie sich hier in Hamburg wohl fühlen werden und vom engen Kontakt mit der europäischen Kultur und Musiktradition profitieren können. Und ich bin sicher, dass die Begegnung mit den chinesischen Studierenden auch für uns bereichernd sein wird.“

Auch Prof. Yang Liquin, der Präsident des Shanghai Conservatory of Music betont die Bedeutung der Kooperation: „Der Studiengang kombiniert Ausbildung mit internationaler Konzerterfahrung und erweitert den geistigen Horizont der Studierenden, weil sie einen tieferen Einblick in die deutsche Kultur erhalten“

Staatsrat Dr. Roland Salchow (Behörde für Wisssenschaft und Forschung), der das Projekt maßgeblich mit vorangetrieben hat, freut sich, dass auch in China die Life-Musik einen großen Stellenwert hat: „Das musikalische Bewusstsein darf sich nicht auf das Abhören von MP3-Playern reduzieren, deshalb ist es gut, wenn Ost und West sich in der musikalischen Ausbildung zusammen tun“.

Und der Staatsrat der Kulturbehörde Dr. Detlef Gottschalk betont die Bedeutung, die das Projekt für die Hamburger Symphoniker hat: „ Der eindrucksvolle Auftrieb der Hamburger Symphoniker unter der konzeptionellen Leitung ihres Intendanten Daniel Kühnel wird durch dieses internationale Projekt weiter gestärkt, besonders interessant ist die Zusammenarbeit des Orchesters mit den beiden Musikhochschulen“.

Quelle: Hochschule für Musik und Theater Hamburg


s. auch:
http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid…