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Kirill Serebrennikow inszeniert Uraufführung von «Barocco» in Hamburg. Foto: Thalia Theater, Fabian Hammerl
Kirill Serebrennikow inszeniert Uraufführung von «Barocco» in Hamburg. Foto: Thalia Theater, Fabian Hammerl
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Kirill Serebrennikow inszeniert Uraufführung von «Barocco» in Hamburg

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Hamburg - In opulenten und unerbittlichen Bildern hat der russische Theater- und Opernregisseur Kirill Serebrennikow am Hamburger Thalia Theater ein musikalisches Manifest mit dem Titel «Barocco» zur Premiere gebracht. Angelegt als loser Reigen ruft Serebrennikow historisch inspirierte Szenen von Revolution, Gefangenschaft und Weltenbrand auf, aber auch von Liebe und Freiheit.

Von den Barrikaden im Paris der 1960er-Jahre bis zum Prager Frühling, als fünf Staaten des Warschauer Pakts die Reformbewegungen in der damaligen Tschechoslowakei mit ihren Truppen gewaltsam beendeten. Thalia-Ensemblemitglied Felix Knopp hält als depressiver Kriegsberichterstatter die Inszenierung zusammen. Mal telefoniert er mit seinem von Tilo Werner gespielten Vater, mal recherchiert er über Menschen, die sich aus politischen Gründen selbst in Brand gesetzt haben. Feuer wird zum Leitmotiv des Abends, der mit kraftvollen Gesangsdarbietungen von der barocken Opern-Arie bis zum Pop-Song und mit mitreißenden Tanz-Choreografien aufwartet. In das überbordende Gesamtkunstwerk montiert Serebrennikow einige Zitate aus Filmklassikern von Michelangelo Antonioni und Andrei Tarkowski.

Entstanden ist «Barocco» ursprünglich 2018 in Moskau. Damals stand der inzwischen in Berlin im Exil lebende Serebrennikow unter Hausarrest. «Barocco» widmet er «allen politisch verfolgten Künstlern in Russland und überall auf der Welt».

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