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Nachrichten_Theater. Foto: Hufner
Klangwerkstatt Berlin findet wieder statt
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Klangwerkstatt Berlin findet wieder statt

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Berlin - Die Klangwerkstatt Berlin findet nach der Absage im Jahr 2017 in diesem Jahr wieder statt. Seit 2018 wird die Klangwerkstatt Berlin über den im letzten Jahr vom Berliner Senat neu geschaffenen "Festivalfonds" gefördert. Damit hat das Festival erstmals die Möglichkeit, längerfristig zu planen und mehrjährige, nachhaltige Projekte zu entwickeln.

Die Absage 2017 und das Festival 2018

Im Jahr 2017 erhielt das seit 28 Jahren bestehende Festival für zeitgenössische Musik keine Finanzierung. Die Förderstrukturen sahen für eine Einrichtung wie die Klangwerkstatt Berlin keine Möglichkeit einer institutionellen Förderung vor. Das Festival war bei der Durchführung auf eine jährlich neu zu beantragende Projektförderung angewiesen, die regelmäßig zu prekären Situationen führte und eine längerfristige Planung unmöglich machte.

Das Festival

Die Klangwerkstatt Berlin widmet sich aktueller Musik über Genre- und Generationengrenzen hinweg. Das Festival präsentiert relevante Werke und vielversprechende Experimente, stellt unterschiedliche Musikströmungen und musikästhetischer Positionen zur Diskussion, lotet die Möglichkeiten neuer szenischer Aufführungsformen aus und fördert junge, vor allem Berliner Komponist*innen und Ensembles.

Eine Besonderheit ist die Zusammenarbeit von professionellen Ensembles und Komponisten mit Kinder- und Jugendensembles. Auf gleicher Augenhöhe und auf höchstem Niveau stehen sowohl die ideelle und praktische Vermittlung Neuer Musik im Kinder- und Jugendbereich als auch die Präsentation wegweisender Werke durch erfahrene Ensembles im Zentrum.

In seiner kontinuierlichen Arbeit bietet die Klangwerkstatt Berlin einen Ort für ganze Generationen von Berliner Komponist*innen, Musiker*innen und Ensembles, die hier einen geschützten Raum für eine nachhaltige künstlerische Entwicklung und Entfaltung finden.

Das Festival wurde 1989 von dem Komponisten Peter Ablinger zusammen mit Schülern und Kollegen an der Musikschule Berlin-Kreuzberg gegründet und in der Folge von den Komponisten Orm Finnendahl, Michael Beil und Stefan Streich geleitet.

Das Thema der diesjährigen Festivalausgabe lautet: G R E N Z E

Grenzen werden imaginiert, aufgezeigt, gezogen, verteidigt, respektiert, verschoben, missachtet, überschritten, überwunden, aufgehoben. An Grenzen finden Transformationen statt, an manchen Grenzen wird zerbrochen.

Grenzen schränken ein und schließen aus, behaupten Identität und ermöglichen Differenzierung, sie unterbrechen und teilen auf.

Als Personen, so wird uns gesagt, sollen wir unsere Grenzen kennen, als "Borderliner" sind wir krank. Von Künstlern wird erwartet, bis zur Grenze des Machbaren zu gehen, die Grenze des Erträglichen aber nicht zu verletzen – grenzenlose Hingabe wird dabei unbedingt vorausgesetzt.

Es sind in der jüngeren Vergangenheit viele Grenzen überschritten und aufgelöst worden. In einigen Fällen führte das zu Freude und Euphorie, in anderen zu Erschütterungen und Verzweiflung.

Das Programm der Klangwerkstatt Berlin 2018 widmet sich ganz dem Begriff der Grenze: Wir betrachten das Trennende und den Ausschluss, bewerten Grenzverletzungen neu, erproben die Grenzsprengung und feiern das Entgrenzte. Grenzwertiges ist dabei ausdrücklich willkommen.

20 Konzerte mit mehr als 20 Ur- und deutschen Erstaufführungen, Musiktheater sowie einem Podiumsgespräch über spartenübergreifende Praxis, Grundlagenforschung und medialem Erwartungsdruck in der Neuen Musik.

1. bis 18. November 2018 im Kunstquartier Bethanien Berlin-Kreuzberg, im Ballhaus Ost Berlin-Prenzlauer Berg und U3-Bahnhof Potsdamer Platz Berlin-Mitte.

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