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Blick auf Salzbrug. Foto: Hufner
Künstler drohen Salzburger Festspielen mit arbeitsrechtlicher Klage. Foto: Hufner
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Künstler drohen Salzburger Festspielen mit arbeitsrechtlicher Klage

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Wien - Freischaffende Sänger wollen notfalls mit rechtlichen Mitteln gegen angebliche arbeitsrechtliche Missstände bei den Salzburger Festspielen vorgehen. Der Wiener Rechtsanwalt Georg Streit kündigte am Freitag bei einer Pressekonferenz an, dass er eine Musterklage im Namen eines Chorsängers vorbereiten werde, falls es nicht in nächster Zeit zu einer Einigung kommt.

Laut dem Tenor Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, der sich seit Längerem für freischaffende Kollegen einsetzt, müssten die Festspiele rund zehn Millionen Euro an Künstler unter anderem wegen Produktionen nachzahlen, die im Sommer 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten.

Das Opern-, Theater- und Konzertfestival in der Mozartstadt fand im Sommer 2020 trotz Spielplanänderungen und Corona-Einschränkungen zwar statt - allerdings mit Einschränkungen, viele Produktionen wurden verschoben. Aus Sicht Streits wurden Chorsängern rechtlich nicht korrekt gekündigt. Außerdem bedienten sich die Salzburger Festspiele seit Jahrzehnten eines «Dumpingsystems», bei dem freischaffende Choristen zu niedrigen Gagen auftreten und in der Probenphase ohne sozialrechtliche Absicherung arbeiten würden, hieß es.

Die Salzburger Festspiele widersprachen den Vorwürfen. Die Choristen seien «sozialversicherungspflichtig angestellt und entsprechend vergütet». Nach der Saison 2020 seien überdies mit Orchestern, Chören und Künstleragenturen eigene Bestimmungen für coronabedingte Absagen vereinbart worden. «Die Vorwürfe entbehren daher jeglicher Grundlage», hieß es in einer Stellungnahme.

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