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Der Siegerentwurf für das neue Konzerthaus in München soll nach dem Willen der Architekten Cukrowicz Nachbaur an industrielle Speicherbauten erinnern.
Geplanter Musiksaal kostet schon jetzt Millionen. Foto: Architekten Cukrowicz Nachbaur
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Münchner Konzerthaus-Stiftung: Geplanter Musiksaal kostet schon jetzt Millionen

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München - Selbst wenn der neue Musiksaal in München nicht gebaut wird, kostet er den Steuerzahler nach Angaben der Stiftung Neues Konzerthaus München trotzdem viele Millionen Euro. «Die Planung befindet sich bereits in der Feinjustierung und hat bis jetzt etwa 27 Millionen Euro Kosten verursacht», heißt es in einem Brief des Vorstands an das Stiftungskuratorium vom Freitag.

Dazu kommen den Angaben zufolge noch viele Millionen an Erbpacht, die der Freistaat Bayern zahlen muss. «Der Erbpachtvertrag kann erstmals nach 88 Jahren vom Freistaat Bayern gekündigt werden», heißt es in dem Brief. «Seit 2016 zahlt der Freistaat Bayern jährlich rund 600 000 Euro an den Erbpachtgeber. Die indexierten Zahlungsverpflichtungen des Freistaats Bayern für die gesamte vertraglich festgelegte Laufzeit belaufen sich somit auf rund 60 Millionen Euro.»

Der Stiftungsvorstand übt in dem Brief scharfe Kritik an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der den lange geplanten Konzertsaal infrage gestellt und eine «Denkpause» verordnet hatte. «Wir empfinden das Vorgehen des Ministerpräsidenten als höchst befremdlich», heißt es in dem Brief, den der Vorstandsvorsitzende Georg Randlkofer und sein Stellvertreter Hans Robert Röthel unterschrieben haben.

Sie betonen darin auch, dass die letzte Kostenschätzung für den Bau aus dem Jahr 2021 bei 580 Millionen Euro liege - und nicht bei der zuletzt kolportierten Milliarde. «Wir wollen und werden diese irrlichternden Meinungsschwankungen der Politik und ihr Einknicken bei Gegenwind nicht hinnehmen», schreibt der Vorstand. «Wir fordern auf zu Vorstellungskraft, Weitsicht, Ambition, Mut, Rückgrat und Durchsetzungswillen.»

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