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Musik liegt in der Luft und greift immer stärker um sich

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Lampertheimer Musikschule lädt ein zum vielseitigen Tag der offenen Tür/Viele Kinder und Eltern nutzen das Info-Angebot.

LAMPERTHEIM - Alle Jahre wieder lädt die Musikschule Lampertheim ein zum Tag der offenen Tür. Dieser fand jedoch nicht nur in der bald aus allen Nähten platzenden Schule in der Wilhelmstraße (ehemals Polizeidienststelle) statt, sondern erstreckte sich auf den kleinen Schillerplatz und in den Römersaal. Sinn des Ganzen ist, den Kindern Instrumente und das Musizieren nahe zu bringen


Von unserer Mitarbeiterin Ingrid Bächle

Zugegebenermaßen hängt es in erster Linie vom Ehrgeiz der Eltern ab, ob sie dem Kind eine musikalische Ausbildung am Instrument angedeihen lassen. Wer möchte nicht mit stolzgeschwellter Brust im Publikum sitzen, wenn Klein-Wolfgang die kleine Nachtmusik ins Klavier hämmert. Aber was ist, wenn Klein-Wolfgang lieber Schlagzeug spielen möchte oder gar Gitarre?

Beim Tag der offenen Tür der Musikschule Lampertheim haben Familien jedes Jahr die Möglichkeit, in den Instrumenten- und Ideenreichtum der Schule hineinzuschnuppern. Ideenreichtum deshalb, weil es ganz und gar nicht einfach ist, so ohne Weiteres ein Kind für irgendein Instrument – und vor allem auf welche Art – für die Musik zu begeistern. Die Kleinen wollen testen, womit sie in Zukunft Musik machen möchten, und womit auf keinen Fall.

Zwang bringt nichts

Zwänge ans Instrument bringen in der Regel nichts außer strapazierten Nerven auf Seiten der Eltern und gefrusteten Kindern, welche die Welt nicht verstehen, wenn sie zu dem herkömmlichen Schulstress mindestens noch eine halbe Stunde tägliches Klavier- oder Geigeüben dranhängen müssen. Das Feingefühl der Eltern ist auf jeden Fall gefragt, wenn es darum geht, was für das Kind das Beste ist. Es kann ein Klavier, eine Trompete oder eine Geige sein oder eben gar kein Instrument, wenn der Nachwuchs vielleicht ganz andere Interessen hat.

Das Interesse an der Musik kristallisiert sich in der Regel bald heraus, ist das Kind erst mal Schüler an der Musikschule. Versierte Lehrkräfte erkennen schnell, ob sich die Investition in diese Art von Zusatzunterricht lohnt. Elterngespräche werden gegebenenfalls geführt.

Leuchtende Kinderaugen stehen dafür, dass die Gitarre ja eigentlich viel interessanter ist als die Querflöte oder umgekehrt. Oft finden die Kleinen auch an diesem Tag heraus, dass Schlagzeugspielen alles andere als einfach ist. Markus Kreischer, Leiter der Musikschule, bezeichnet den Tag der offenen Tür an seiner Schule schmunzelnd als Musik „sandeln“. Sandeln steht für Ausprobieren. Viele Kinder backen nämlich im Sand ihre ersten „Kuchen“ oder bauen Burgen. Ein Sandkuchen oder eine Burg können jeweils zusammenhalten oder zerbröseln. Ähnlich verhält es sich auch im musikalischen Bereich. Voraussetzung ist stets die Motivation, Musik zu machen.

Lust wecken

Die Lust am Musizieren zu wecken, hat sich die Musikschule zur Aufgabe gemacht. Unzählige junge Talente wurden auf diese Art und Weise zu hoch begabten Musikern. Manche haben ihr Hobby sogar zum Beruf gemacht, wie der ehemalige Musikschulleiter Hans Joachim Rieß zu berichten weiß. Er war ehemals Gitarrenschüler an der Lampertheimer Musikschule. Markus Kreischer hat sich dem Klavier verschrieben und gibt ebenfalls noch zusätzlich zu seiner jetzigen Leiterfunktion Unterricht an diesem Instrument.

Reger Betrieb herrschte im Schulgebäude, nachdem viele Eltern vorher mit ihrem Nachwuchs das Kinderkonzert im Römersaal besuchten, wo kleine und etwas fortgeschrittenere Schüler zeigten, was sie gelernt haben, nicht ohne die „Schnupperrunde“ einzuberufen, in der die Publikums-Neulinge ebenfalls auf die Bühne kommen durften, um allererste Erfahrungen am Instrument zu machen. So wurde aus der „Bären-Band“ mit einem Mal eine „Bären-Big-Band“.

Starthilfe vor Ort gab es dann später in der Musikschule und zwar von den Unterrichtskräften. Vorsichtshalber erkundigten sich viele Eltern später bei Musikschulsekretärin Monika Raab, ob denn eventuell noch die Möglichkeit für einen Platz im Gruppen- oder Einzelunterricht am Instrument bestehe. Raab konnte alle beruhigen. Anmeldeschluss ist am 30. August. Wenn auch nach dem Prinzip verfahren wird „Wer zuerst kommt, malt zuerst“, besteht dennoch die Möglichkeiten, noch ein, zwei Nächte darüber zu schlafen und mit dem Kind noch einmal zu reden, bevor der Ernst des musikalischen Lebens beginnt.

Doch auch im Freien, am kleinen Schillerplatz, wurde musiziert. Musikschul-Gitarrenlehrer Joachim Sum und seine Schülerband „Reeborn“ spielten Pop- und Unterhaltungsmusik. Die Band hat sich mit einer Demokassette beim am 14. September in Neuschloß stattfindenden Bandwettbewerb Südhessen beworben, der präsentiert wird von der LAMPERTHEIMER ZEITUNG und der Spiesberger-Schule für Tasteninstrumente.

Main Rheiner
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