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Musikclub-Betreiber: Wenig Geld - viel Herzblut

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Weimar - Hohe Sicherheitsauflagen, steigende Abgaben, ausbleibendes Publikum - Thüringens Live-Musikclub-Betreiber beklagen immer schwierigere Rahmenbedingungen. «Es fließt wenig Geld, dafür viel Herzblut», sagt Thomas Putz von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur.

Um Lösungen zu entwickeln, treffen sich Szene-Angehörige des Landes mit Vertretern aus Kommunen und Kollegen aus anderen Bundesländern am Donnerstag in Weimar beim ersten Kulturforum zu dem Thema. Bei der Veranstaltung stünden weniger kommerziell-orientierte Großraumdiskotheken im Fokus, erklärt Putz. Stattdessen gehe es um kleinere Musikspielstätten, deren Betreiber oft Vereine seien.

«In den vergangenen Jahren gab es immer wieder die gleichen Klagen unserer Mitglieder», sagt Putz. Er zählt auf: Belastungen durch steigende Betriebskosten, Abgaben an die Künstlersozialkasse und die Verwertungsgesellschaft GEMA. Dazu gingen Publikumszahlen zurück.

«Mit Live-Musik allein lässt sich so inzwischen kein Club mehr betreiben», sagt Udo Nauber. Er ist der Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins KulturTragWerk, der mit Projekt Eins auch einen Veranstaltungsort für Live-Auftritte bietet. Nauber sieht auch eine Belastung in anspruchsvollen Sicherheitsvorschriften. «Allein die Prüfung der Brandschutzauflagen kostet uns 300 Euro im Quartal.»

Nachdem der Verein schon einmal kurz vor dem finanziellen Aus gestanden habe, stellte er das Angebot breiter auf. «Zum Beispiel über Tanzkurse in unseren Räumen holen wir jetzt Basiseinnahmen rein», erklärt Nauber. Ein Allheilmittel sei das allerdings nicht.

Zudem versickert die ehemals sichere Einnahmequelle durch Getränkeverkauf, wie Toni Frotscher vom im Zentrum von Weimar gelegenen Kasseturm berichtet. «Die Konzertbesucher trinken weniger oder gehen danach in eine Kneipe.»

Mehr Unterstützung wünschen sich die Betreiber aus der Politik. Kommunen hätten Handlungsspielräume bei gewissen Auflagen, meint Putz. Nauber wünscht sich unkompliziertere Fördermöglichkeiten.

«Es braucht kulturelle Freiräume, und deshalb müssen auch die Möglichkeiten dafür geschaffen werden», sagt die kulturpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Katja Mitteldorf, zu dem Thema. Es sei aber schwierig, die Lage der einzelnen Akteure zu beurteilen.

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