Neugier aufs Ende - Von der Kunst des Auf-Hörens

Erstmals lädt das Symposion während der Pfingsttage ein zum Hören, Diskutieren, Nachdenken und Finden möglicher unerwarteter Antworten aufs „Ende“. Das Pfingstsymposion München ist ein internationales Forum, offen für den interdisziplinären Austausch von VertreterInnen aus Musik, Kunst, Wissenschaft und Politik. Die zeitgemäßen und aktuellen Themen des Symposions sind von der Musik – insbesondere der Neuen Musik – inspiriert: Pfingstsymposion München 2005 - Samstag 14. Mai - Montag 16. Mai.

„Die Musik versteht sich aufs Ende....“ schreibt der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus, „sie erreiche paradox ausgedrückt, ihr eigentliches Dasein gerade in dem Moment, in dem sie vergangen ist.“ Unwillkürlich stellt sich die Erwartung vom vollendeten Werk ein. Was aber bedeutet diese für neue Entwicklungen in der Musik? Gibt es Tendenzen anderer Zeitauffassung und -wahrnehmung? Wie wesentlich ist dann das Auf-Hören?

Der Dirigent Prof. Peter Gülke, die Musikwissenschaftlerin Dr. Gisela Nauck, der Biochemiker Gunther Sprengel und der Literaturwissenschaftler Dr. Philipp Laubach-Kiani nehmen zum Thema Stellung. Die Frage nach der Illusion des Endes thematisiert das gleichnamige multimediale Hörstück von Grace Yoon.

Die knappste und kostbarste Ressource, unsere Lebenszeit, insbesondre aber ihr Ende stellt sich gegenwärtig als eine gesellschaftlich brisante Frage. In der Diskussion mit Dr. Albrecht Ohly, Christian Frodl, Dr. Melanie Lücking, Stephanie Struthmann und Eva-Maria Stiegler, die Reinhard Körting moderiert, werden ethische, medizinische und soziologische Aspekte eingebracht, die dann im Plenum zur Diskussion stehen. Vollendete Stücke junger KomponistInnen eröffnen das Symposion, die das oktopus ensemble spielt. Last but not least wird der Film Endstation Sehnsucht gezeigt.

Das Pfingstsymposion will Impulse geben aus der Musik heraus und über sie hinaus, um Neugierde zu wecken. Es will Brücken schlagen zwischen den Ebenen sinnlicher Wahrnehmung, wissenschaftlicher Erkenntnis und Lebenswelt.
Mit Neugier aufs Ende, von der Kunst des Auf-Hörens, diskutiert das Symposion eine paradoxe und zugleich jeden betreffende Fragestellung.

Programm und weitere Informationen unter: http://www.pfingstsymposion.de