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Nationaltheater am Max-Joseph-Platz. Foto: Presse, Felix Löchner
Die Bayerische Staatsoper. Foto: Presse, Felix Löchner
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Oper und Staatsschauspiel wollen Ausnahmen von Zuschauerobergrenze - Reaktion Sibler

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München - Die Bayerische Staatsoper und das Staatsschauspiel wollen die in München geltende Obergrenze von 50 Zuschauern pro Vorstellung zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht akzeptieren. Man habe Sondergenehmigungen beantragt, teilten die Theater am Montag mit.

Das Residenztheater möchte wie bisher 200 Zuschauer einlassen, die Oper hofft auf 500 Besucher. München hat am Wochenende die Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten, deshalb sind bei Veranstaltungen nur noch 50 Menschen zugelassen.

«Das Publikum fühlt sich bei uns sicher - und wir sind überzeugt, dass es das auch darf», begründete Opernintendant Nikolaus Bachler am Montag seine Forderung an das Kreisverwaltungsreferat. Er verwies auf ein von Ärzten und Wissenschaftlern begleitetes Pilotprojekt, an dem auch die Philharmonie in München und die Meistersingerhalle in Nürnberg beteiligt waren. Anders als in anderen Theatern waren dort 500 statt 200 Besucher erlaubt. Der Versuch belege, dass es bei der Größe des Nationaltheaters und bei Einhaltung vorbeugender Maßnahmen sehr gut möglich sei, vor 500 oder sogar noch mehr Besuchern zu spielen, sagte Bachler.

Residenztheater-Intendant Andreas Beck, Bachler und andere Intendanten bayerischer Theater hatten erst am Freitag in einem offenen Brief Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufgefordert, verschärfte Corona-Auflagen für Theater zurückzunehmen. Bisher habe es keine nachweisliche Infektion durch einen Theaterbesuch gegeben, argumentierten sie.

 

(nmz) - Inzwischen reagierte Kunstminister Bernd Sibler (CSU):

Sibler: Keine Ausnahmen für Zuschauer-Obergrenze bei Kultur

München (dpa/lby) - Von der vielerorts geltenden Obergrenze von maximal 50 Zuschauern bei kulturellen Veranstaltungen sind auch Häuser betroffen, die bisher an einem Pilotversuch teilgenommen haben. Bei Überschreiten der Schwelle von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gelte die Beschränkung grundsätzlich, auch wenn es zuvor vereinzelte Sondergenehmigungen für wesentlich mehr Gäste gegeben habe, stellte Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Montag auf Anfrage klar. «Der Pilotversuch und damit die Erlaubnis einer maximalen Zuschauerzahl von 500 Personen gilt automatisch als ausgesetzt, sobald die genannte Regelung greift.»

Der Versuch mit erweiterten Publikumszahlen war Anfang September in der Bayerischen Staatsoper und der Philharmonie in München sowie der Meistersingerhalle in Nürnberg angelaufen. In Bayern haben viele Kommunen - darunter die Landeshauptstadt München - inzwischen den Inzidenzwert 100 überschritten. In Nürnberg lag er nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums am Montag bei 76,01.

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