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Silvia Tarozzi, Deborah Walker. Foto:  Sofi Hémon
Silvia Tarozzi, Deborah Walker. Foto: Sofi Hémon
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Vorschau: Jazzfest Berlin 2022 – Moving Back / Forward

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Nach zwei pandemiebedingt hybriden Festivalausgaben mit digitalen Brücken nach New York, Johannesburg, Kairo und São Paulo kehrt das Jazzfest Berlin 2022 in den physischen Resonanzraum des Hier und Jetzt zurück und begrüßt vom 3. bis 6. November wieder über 150 Musiker*innen aus der ganzen Welt im Haus der Berliner Festspiele und in umliegenden Spielstätten.

Bereichert durch die Erfahrungen der letzten Jahre – neue Partnerschaften rund um den Atlantik und neue künstlerische Formate – ist die 59. Ausgabe des Festivals zurück im frisch sanierten Haus der Berliner Festspiele, dem Pierre Boulez Saal, den nahe gelegenen Clubs A-Trane und Quasimodo sowie in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. 

Analog zum dialektischen Fluss einer Musikströmung, die immer schon von Migration, Veränderung und Dialog geprägt war, reichen sich auch in den künstlerischen Begegnungen beim diesjährigen Festival Jung und Alt, Tradition und Erneuerung, Kontinuität und Bruch sowie eine Pluralität an Kulturen aus über 25 Ländern in den 39 Acts – darunter wieder zahlreiche Deutschland- und Berlin-Premieren – die Hand. Mit dabei sind etablierte Größen der US-amerikanischen Avantgarde-Szene wie Craig Taborn, Matana Roberts, Tomeka Reid, Hamid Drake und Kris Davis, neue Stimmen, die sich auf die Tradition des Spiritual Jazz beziehen, wie Immanuel Wilkins und Isaiah Collier, sowie aufstrebende Newcomer*innen aus den USA und Europa, darunter Ben LaMar Gay, Sun-Mi Hong und Kirke Karja.

Zudem werden auf der Bühne stehen: Vertreter*innen der südafrikanischen Jazz-Szene wie Asher Gamedze und das Johannesburger Kollektiv The Brother Moves On, von folkloristischen Musiktraditionen inspirierte Improvisationsmusiker*innen wie Kateryna Ziabliuk und Maryana Golovchenko aus der Ukraine (Shadows of Forgotten Ancestors), Olga Kozieł aus Polen (Lumpeks), Sanem Kalfa aus der Türkei (Black Sea Songs), Silvia Tarozzi und Deborah Walker aus Italien („Canti di guerra, di lavoro e d‘amore“), das Gurdjieff Ensemble aus Armenien („Zartir“) oder Lucian Ban aus Rumänien („Transylvanian Folk Songs“), europäische Free-Jazz-Pionier*innen wie Sven-Åke Johansson und Peter Brötzmann sowie Protagonist*innen der jüngeren Generationen wie Mette Rasmussen, Rodrigo Amado und Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra.

Mit einer speziellen Performance von Sven-Åke Johansson, dessen vielfältiges Lebenswerk das Festival mit unterschiedlichsten Beiträgen beleuchtet, wird das Abendprogramm am Freitag eröffnet – der Tag, an dem das Festspielhaus im zweiten Teil des Abends zum offenen Resonanzraum für das Publikum und die Musiker*innen wird. Auf parallel bespielten Konzertflächen sind unter dem Motto „Playing the Haus“ insgesamt neun musikalische Beiträge zu erleben – darunter Die Hochstapler, Camille Émaille und Lisa Ullén, Synesthetic4 sowie die Umlaut Big Band – die in einem swingenden Finale gipfeln, das zum Tanz auf der umgebauten Theaterbühne des Festspielhauses einlädt.

Zum Entdecken und Flanieren lädt abschließend auch der Kiezspaziergang am Sonntag, der mit intimen Konzerten in einer Weinhandlung, einer Galerie und einer Buchhandlung rund um das Festspielhaus den letzten Festivaltag eröffnet.

Alle Konzerte des Jazzfest Berlin 2022 werden von der ARD und Deutschlandradio aufgezeichnet und live oder zeitversetzt gesendet. 

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