Hauptrubrik
Banner Full-Size

Welterbe-Vertreter appellieren im Dresdner Brückenstreit an Merkel

Autor
Publikationsdatum
Body

Dresden - Zweieinhalb Monate vor der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees appellieren die Gegner der Dresdner Waldschlößchenbrücke noch einmal an die Bundesregierung. Auch Naturschützer aus Österreich unterstützen den Aufruf der Dresdner Welterbebewegung und befürchten mit dem Brückenbau über die Elbe unabsehbare Folgen für Welterbestätten weltweit.

Die Bundesrepublik Deutschland müsse dafür Sorge tragen, dass das Völkerrecht eingehalten werde, sagte der Generalsekretär der österreichischen Naturschutzorganisation «Alliance for Nature», Christian Schuhböck, am Mittwoch in Dresden.

Es sei Aufgabe von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den verbleibenden Wochen Gespräche zu führen, um den Welterbetitel zu retten, und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, dass die Brücke in Dresden nicht gebaut werde, sagte Schuhböck. Er befürchtet sonst einen Domino-Effekt, auch für Österreich und für andere Länder. «Hier kommt ein Kulturerbe unter die Räder,» warnte er. Deutschland würde anderen Bevölkerungsgruppen in den Rücken fallen, die um den Erhalt des Welterbes bemüht sind.

Das Dresdner Elbtal steht wegen des Brückenbaus seit Juli 2006 auf der Roten Liste gefährdeter Welterbestätten der UNESCO. Mit den Bauarbeiten war nach jahrelangem Rechtsstreit im November 2007 begonnen worden. Der Verkehr soll ab Juni 2011 über die Elbquerung rollen. Für den Brückenbau hatte die Stadtverwaltung Kosten in Höhe von mindestens 160 Millionen Euro veranschlagt. Vom 22. bis 30. Juni tagt das Welterbekomitee in Sevilla und entscheidet über die Kulturstätten auf der UNESCO-Liste.



 

Ort
Autor