Das Kind soll in das Orchester, damit es lernt, mit anderen zusammenzuarbeiten und mit seiner kleinen Partie etwas Verantwortung für das große Ganze mitzutragen. Zur Musikschule ging es ursprünglich, um zu lernen, etwas konsequent zu verfolgen – für ein begeisterndes Projekt einen langen Atem zu entwickeln. Und natürlich ist Klassik aktuell und gesellschaftsrelevant – was würde besser funktionieren, als mit einem überlangen Konzert mit Mendelssohns „Hebriden“, Debussys „La Mer“ und Williams‘ „A Sea Symphony“ auf das Steigen des Meeresspiegels hinzuweisen? Immer wieder komme ich zu dem Punkt, dass „die Klassik“ ein Marketing-Problem hat. Bei den Ansätzen, die irgendwelche (teils krude an den Haaren herbeigezogenen) positiven Nebenwirkungen in den Mittelpunkt stellen, frage ich mich, ob sie das Akzeptanzproblem nicht tendenziell schlimmer machen. Schließlich sind Kompositionen oft Kunstwerke, die auf eine Anwendung zugeschnitten sind: das Divertimento zur Zerstreuung, die Tanzmusik zum salonfähigen Tindern und zur Unterhaltung, die Sinfonie zum puren, ausgedehnten Hörgenuss. Mit anderen Aufgaben betraut, wirken sie schnell überfordert.
Hauptrubrik
Klassik für Alles?!
Untertitel
Cluster von Mathis Ubben
Vorspann / Teaser
Paragraphs
Weiterlesen mit nmz+
Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.
Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50
oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.
Ihr Account wird sofort freigeschaltet!