Akustischer Müll ist daran zu erkennen, dass man ihn hört, ohne ihn bestellt oder angeschaltet zu haben. Jeder ist schon in solch typische Müllhalden geraten. Mülltyp Nummer eins nennt sich Entspannungsmusik. Ihr Vorkommen ist begrenzt: Beim Zahnarzt oder in einem OP-Saal kann unser Ohr mit ihr konfrontiert werden. Dem eingeschüchterten und verkrampften Patienten nimmt sie die Angst vor der Behandlung und schützt ihn vor negativem Sinnieren über ärztliche Kunstfehler oder nicht wirkende Betäubungsspritzen.
Ob aus Glas und Plastik, ob chemisch oder radioaktiv belastet, Müll ist etwas, das übrigbleibt und stört. Noch bis vor wenigen Jahren war das probate Mittel gegen zuviel Müll einfach: wegschauen. Aber weghören? Die Augen kann man schließen, aber die Ohren nicht. Seit dem Siegeszug von Radio und TV sind wir akustischem Müll gegenüber machtlos. Dabei hat sich der akustische Müll in den letzten Jahren vervielfacht. Er ist daran zu erkennen, dass man ihn hört, ohne ihn bestellt oder angeschaltet zu haben. Jeder ist schon in solch typische Müllhalden geraten. Mülltyp Nummer eins nennt sich Entspannungsmusik. Ihr Vorkommen ist begrenzt: Beim Zahnarzt oder in einem OP-Saal kann unser Ohr mit ihr konfrontiert werden. Dem eingeschüchterten und verkrampften Patienten nimmt sie die Angst vor der Behandlung und schützt ihn vor negativem Sinnieren über ärztliche Kunstfehler oder nicht wirkende Betäubungsspritzen. Verbreiteter ist der akustische Müll der zweiten Kategorie: der sogenannten konservativen Hintergrundmusik. In Hotel und Restaurant, im Flugzeug oder in Messehallen sind wir alle schon auf sie gestoßen, ohne dass wir je eine Melodie hätten nachpfeifen können. Denn Hintergrundmusik nehmen wir nicht bewusst wahr, sie bleibt stets unterschwellig im Raum. Hauptwirkung: Der Mensch fühlt sich in Räumen nicht länger allein. Die dritte Müllkategorie, die populäre Hintergrundmusik oder auch „Kaufhausmusik“, kommt sehr häufig vor und ist ebenfalls kaum hörbar. Die allzu geschäftliche Atmosphäre in Supermärkten und Möbelhäusern entspannt sich, fröhlich und heiter gestimmt, einen Ohrwurm mitsummend, lassen wir leichter einen Euro springen. Marktwirtschaftlich von großer Bedeutung ist auch der akustische Müll Nummer vier: die Arbeitsmusik. Sie kämpft gegen Monotonie am Arbeitsplatz und hebt die Arbeitsfreude in Werkhalle und Büro. Leistungstiefs werden durch die Erhöhung der Pulsfrequenz ausgeglichen. Keiner kann sich dieser Synchronisation entziehen.
Gibt es einen Ausweg aus der Krach-Krise, oder müssen wir uns abfinden? Der französische Komponist Erik Satie spricht uns aus dem Herzen, wenn er in seinen „Memoires d’un amnésique“ meint „Vielerorts hat schlechte Musik die große und süße Stille bereits abgelöst. Es ist beim gemeinen Volk gang und gäbe, schlechte sogenannte 'schöne Dinge' zu hören, dazu ein Bier zu trinken, oder eine Hose anzuprobieren; ... Gegenmittel? Saftige Abgaben; eine schreckliche Plackerei; strenge Bedrückung. Ewige Höllenstrafe gar.“