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Eine gute Option innerhalb einer jungen Karriere

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Das Schleswig-Holstein Musik Festival Orchester und die Deutsche Stiftung Musikleben
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Aus Anlass der jüngsten Konzerte des Schleswig-Holstein Musik Festival Orchesters sprach die neue musikzeitung mit Irene Schulte-Hillen, der geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Musikleben.

neue musikzeitung: Die Deutsche Stiftung Musikleben hat sich in diesem Jahr intensiv mit der Förderung des Schleswig-Holstein Musik Festival Orchesters beschäftigt. Das ist gleichermaßen ein „Rückzug in die Region“ (die Stiftung ist ja in Hamburg beheimatet) wie ein Sprung in die Internationalität: Musiker aus 31 Ländern werden innerhalb eines Sommers zu einem homogenen Klangkörper geformt. Eine Entscheidung aus dem Bewusstsein, dass Abwechslung nie schadet, oder eine Öffnung ins Internationale, während das deutsche Musikleben in seinen Grundfesten erschüttert ist?

Irene Schulte-Hillen: Letzteres. Die Zusammenarbeit mit diesem international zusammengesetzten Jugendorchester (31 Nationen) war interessant unter vielen Aspekten. Ein besonders Erfreulicher: Wir trafen sechs ehemalige Mitglieder des Bundesjugendorchesters, die unseren rundum positiven Eindruck bestätigten. Für uns stehen diese beiden Orchester nicht in Konkurrenz. Im Gegenteil. Das Schleswig-Holstein Musik Festival Orchester ist eine von mehreren attraktiven Optionen, die sich einem jungen deutschen Musiker als nächste Stufe nach der BJO-Erfahrung bieten.

: Wie waren Ihre Erfahrungen mit der Topliste unserer zeitgenössischen Pultstars? Ermöglichte diese Vielfalt eine fruchtbare Orchester-Akademiearbeit?

Schulte-Hillen: Diese Erfahrung hatten allein die Musiker, die große Unterschiede in der Probenarbeit wahrgenommen haben. Die Deutsche Stiftung Musikleben war lediglich am letzten Teil der Salzauer Arbeitsphase und der anschließenden Tournee „Deutsch-landreise 2003“ mit Kurt Masur beteiligt.

: Es gelingt Ihnen immer wieder, namhafte Politiker und Persönlichkeiten des kulturellen Lebens hinter Ihre Fördermaßnahmen zu versammeln. Wie schaffen Sie das und welchen Effekt versprechen Sie sich davon?

Schulte-Hillen: Wir schaffen das mit vollem Einsatz aller Ressourcen und Beziehungen, über die die Stiftung verfügt und in der Hoffnung, neben öffentlicher Aufmerksamkeit für die hervorragenden Leistungen der jungen Orchestermusiker und Solisten auch die erforderlichen Mittel für unsere Projekte zu beschaffen. Ich denke auch, dass unsere Förderer großes Vertrauen in unsere Arbeit haben. Dieses Vertrauen ist in den vielen Jahren des Aufbaus unseres eigenen Förderprogrammes gewachsen, und wir geben uns große Mühe, es nicht zu enttäuschen.

nmz: Wie wichtig ist der exzellente Instrumentenpool, über den die Stiftung verfügt, als Background für die Auswahl junger Solisten für’s Festival-Orchester?

Schulte-Hillen: Der Deutsche Musikinstrumentenfonds ist das erfolgreichste Projekt der DSM. Ein großes Instrument wird für einen hervorragenden Musiker zu einem beflügelnden Partner. So hören wir es von unseren Stipendiaten. Die Verleihung eines Instrumentes über den Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds würde ich in der Sprache der Mathematik als hinreichende, aber keinesfalls notwendige Bedingung für die Auswahl als Solist bezeichnen. Wir schlagen vor, der Dirigent entscheidet. Natürlich freuen wir uns, wenn Instrumente aus dem Fonds im Konzert zum Einsatz kommen.

: Welche Pläne haben Sie für den nächsten Sommer mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival Orchester?

Schulte-Hillen: Die Pläne für den nächsten Sommer sind noch offen.

: Welche Schwerpunkte will die Deutsche Stiftung Musikleben darüber hinaus in den kommenden Jahren bei der Förderung junger Musiker setzen?

Schulte-Hillen: In jedem Fall werden wir die individuelle Förderung der besonders Begabten mit Stipendienprogrammen verstärken. Hand in Hand damit geht die qualitative Optimierung des Deutschen Musikinstrumentenfonds und der Ausbau unserer Konzertreihe „Foyer Junger Künstler“. Was unsere traditionelle Förderung von „Jugend musiziert“ und des Bundesjugendorchesters und unsere Mitarbeit in diesen beiden Projekten angeht, wollen wir nach den Erfahrungen der Vergangenheit den Abschluss des Insolvenzverfahrens des Deutschen Musikrats abwarten, bevor wir neue Pläne machen.

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