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Grundwissen nicht nur für Studienanfänger

Untertitel
Musikpädagogik kompakt in einer Einführung für Studium und Lehre
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Rudolf-Dieter Kraemer: Musikpädagogik – eine Einführung in das Studium (Forum Musikpädagogik, Bd. 55), Wißner-Verlag, Augsburg 2004, 480 S., Abb., € 35,00, ISBN 3-89639-380-4

Rudolf-Dieter Kraemers jüngste Publikation „Musikpädagogik – eine Einführung in das Studium“ gibt Studierenden einen Einblick in ausgewählte Aspekte der Musikpädagogik und regt zur selbstständigen Auseinandersetzung mit Fragen der Aneignung und Vermittlung von Musik an. Dabei greift der Autor auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Ausbildung von Lehramtstudierenden zurück, ohne die Studierenden anderer musikpädagogischer Studienrichtungen aus dem Blick zu verlieren.

Zur Strukturierung des Buches formuliert Kraemer Leitfragen, die jeweils als Motto für eines der sieben Hauptkapitel dienen. Das erste Kapitel gibt Auskunft über Aspekte der Studienwahl und schildert unter anderem Aufbau und Inhalte des Studienfaches Musikpädagogik. In diesem Zusammenhang beschreibt der Autor auch die Konfliktpotenziale, die in der Kombination künstlerisch-praktischer, theoretisch-wissenschaftlicher und pädagogischer Ausbildungsanforderungen liegen und zeigt Lösungsansätze im Sinne einer Vernetzung dieser drei Bereiche auf. Im zweiten Kapitel geht es unter anderem um Gliederungsmöglichkeiten des Faches in Wissenschaft und Praxis, bevor im umfangreichen dritten Kapitel zentrale Begriffe der Musikpädagogik wie „musikalische Bildung“, „Musiklernen“, „musikalische Begabung und Entwicklung“ und „musikalische Sozialisation“ geklärt werden. Hier finden auch historische Aspekte, zum Beispiel zur Geschichte des Musiklehrers Erwähnung. Im Unterkapitel „Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen“ werden didaktisch relevante Themen wie Lehrpläne, Lernziele und -inhalte, Unterrichtsmethoden, Schüler- und Handlungsorientierung sowie interkulturelle Aspekte diskutiert. Möglichkeiten der Kooperation zwischen Schule und Musikschule werden leider nur kurz angedeutet und problematisiert, obwohl sie bildungspolitisch hochaktuell und auch im Sinne zukünftiger Ausbildungsmodelle bedenkenswert sind. In Kapitel vier folgt eine kurze Darstellung von Forschungsmethoden in der Musikpädagogik und im fünften Kapitel schließen sich Planungs-, Beobachtungs- und Bewertungskriterien für Musikunterricht an, die insbesondere für die Praktikumsphase der Studierenden von Bedeutung sind. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit einschlägiger musikpädagogischer Literatur, bevor der Autor im letzten Kapitel eine kurze Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken gibt. Er erläutert den Umgang mit wissenschaftlichen Texten, bespricht Formen wissenschaftlicher Arbeiten wie Referat, Seminararbeit, Protokoll und Examensarbeit und liefert darüber hinaus Hinweise zum korrekten Zitieren und Belegen von Literatur.

Neben der breit gefächerten inhaltlichen Auseinandersetzung beeindruckt die Publikation vor allem durch die konsequent betriebene Einführung in zentrale Literatur des Faches: So werden die musikpädagogischen Überlegungen stets durch Hinweise zur Erstlektüre ergänzt. Darüber hinaus findet sich im sechsten Kapitel eine kommentierte Bibliographie wichtiger Nachschlagewerke, Einführungen und Handbücher. Diese sind nach Themen wie „Geschichte“, „psychologische Grundlagen“, „Instrumental- und Vokalpädagogik“, „Lehren-Lernen-Unterricht“ et cetera geordnet. Neben einer Übersicht der einschlägigen Zeitschriften, Schriftenreihen, Quellentexte, Festschriften und Online-Kataloge werden auch Internetadressen musikpädagogischer Verbände, Organisationen und freier Anbieter aufgelistet sowie nützliche Nachschlagetipps zu Musikwissenschaft, Musikleben und Berufsfragen gegeben. Im Anhang finden sich schließlich zahlreiche Literaturangaben zur Vertiefung einzelner Themen, geordnet nach den vorangegangenen Kapiteln.

So bietet dieses Buch eine umfassende Bibliographie einschlägiger Literatur zur Musikpädagogik.

Dass diese Veröffentlichung ein echtes Studienbuch ist, zeigt sich in zwei weiteren Konzeptionsprinzipien: Zur Klärung und Problematisierung vieler Themenbereiche sind Arbeitsaufgaben formuliert, die zum Selbststudium und zur Diskussion anregen. Welchen Nutzen dieses Buch darüber hinaus für die hochschuldidaktische Arbeit hat, wird bei der Sichtung der zusammengestellten Quellentexte, Abbildungen und Grafiken deutlich, die der Autor teils aus anderen Veröffentlichungen übernimmt, teils aber auch eigens erstellt hat. Zu einzelnen Themen, zum Beispiel zur schriftlichen Unterrichtsplanung, finden sich außerdem ausformulierte Beispiele.

Alle Kapitel des Buches können auch für sich gelesen werden. Zwar gibt es kein Sachregister, aber ein detailliertes Inhaltsverzeichnis macht den Gebrauch als Nachschlagewerk für musikpädagogisches Grundwissen problemlos möglich. In diesem Sinne ist diese Publikation nicht nur Studienanfängern, sondern auch Examenskandidaten sowie Lehrenden aller musikpädagogischen Studienbereiche unbedingt zu empfehlen.

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