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Frank Schneider (Hg.): Im Spiel der Wellen. Musik nach Bildern, Prestel Verlag München/ London/New York 2000, 128 Seiten (mit 102 Abb.), 39,80 Mark
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Zweideutig ist schon das Wort „Ton“, es bezeichnet eine formbare (Erd-) Masse, woraus Gefäße gemacht werden einerseits und andererseits Schwingungen, die zu Klängen geformt werden können. Beide Bedeutungsebenen sind also nicht unbedingt widersprüchlich, sondern weisen auf unterschiedliche Erscheinungsformen kreativer Aktivitäten der Menschen.

Zweideutig ist schon das Wort „Ton“, es bezeichnet eine formbare (Erd-) Masse, woraus Gefäße gemacht werden einerseits und andererseits Schwingungen, die zu Klängen geformt werden können. Beide Bedeutungsebenen sind also nicht unbedingt widersprüchlich, sondern weisen auf unterschiedliche Erscheinungsformen kreativer Aktivitäten der Menschen.Frank Schneider, Intendant des Konzerthauses Berlin, hat für das „Spiel der Wellen“ vier Essays mit exemplarischen Untersuchungen zu einzelnen Komponisten und zwei weitere zur Geschichte „wechselseitiger Beziehungen von Musik, Architektur und bildender Kunst“ zusammengestellt. Gerade der historische Exkurs zeigt, dass mit der Emanzipation der Musik aus einem ganzheitlichen ideologischen Kontext sich ihre illustrierende Funktion nachhaltig veränderte. Der Anspruch absoluter Musik trat in Konkurrenz zur so genannten Programmmusik, die durchaus nicht als tonale Verdoppelung visueller Reize, als Nachahmung von Bildkunst zu verstehen ist. Vielmehr entwickelte sich bis zum 20. Jahrhundert ein neuer Zeitbegriff, bei dem „die Musik die Zeit entlässt, um räumlich, gegenständlich und schließlich farbig zu werden“, wie Elmar Budde feststellt (S. 29). Zentral ist allerdings die Frage, welche Relationen Ton- und Bildkunst haben, vor allem, wenn die Musik sich von Gemälden inspirieren lässt. Helga de la Motte-Haber folgt einigen solcher Spuren seit der Romantik.

Mit „Debussy und die bildenden Künste“ befasst sich Jörg Jewanski, Maler als „Opernhelden“ stellt Volker Martens vor, und „Synästhetische Konzepte in der Musik der Gegenwart am Beispiel John Cage“ analysieren Peter Becker und Peter Rautmann. Gerade das Beispiel John Cage verdeutlicht, dass die Suche nach philosophischer Ganzheit wieder aktuell geworden ist. Die Akzente haben sich verschoben, es geht um eine „Ästhetik der Befreiung, die das Klangphänomen nicht rational reglementiert“ (S. 122).

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