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Cover des Buches Wer was versteht von Gemütlichkeit
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Schee hat’s gsunga

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Die Münchner Vortragskünstlerin Bally Prell
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Heike Frey, Cornelie Müller: „Wer was versteht von Gemütlichkeit – die Vortragskünstlerin Bally Prell“, Dölling und Galitz Verlag, 191 Seiten, ISBN 3-935549-51-2

„A Musikant und a Elefant, die begegna anand“ – eine Couplet-Originaltextzeile aus dem Buch über die Münchner Volkssängerin, Unterhaltungs- und Vortragskünstlerin Bally Prell, bürgerlicher Name: Agnes Pauline Prell (1922-1982), herausgegeben von der Landeshauptstadt München, Kulturreferat, Fachgebiet Volkskultur. Titel: „Wer was versteht von Gemütlichkeit – Die Vortragskünstlerin Bally Prell“. Die Münchner Kulturreferentin Lydia Hartl schreibt im Vorwort: „Ich hoffe, dass mit diesem Buch ein Anfang gemacht ist, die Kraft der Münchner Kultur wieder erkennbar zu machen.“

Ist die bayerische Volkssängertradition ausgestorben? Schade. Man denkt nicht nur an Bally Prell, sondern auch an Karl Valentin und Liesl Karlstadt und glaubt, der Witz und Sarkasmus dieser Münchner Künstler lebten ewig weiter, spiegeln sie doch den einzigartigen bayerischen Humor im Spannungsfeld zwischen Nonsens und Gesellschaftskritik so treffend.

Bei schönem Wetter treffen sich tausende Bayern in den riesigen Biergärten bei der weltberühmten bayerischen Maß, dazua an Radi, Steckerlfisch, a’ Schweinshaxn, an Leberkaas oder an O‘batztn. Wenn dann noch die Blasmusik aufspielt, sauber, guat is! Zünftig is, jawohl. Man stelle sich vor, es würde wie in alten Zeiten auch noch eine Volkssängerin auftreten. Zum Beispiel die Bally Prell, die dann in unglaublich schriller Verkleidung ihre legendäre „Schönheitskönigin von Schneizlreuth“ in urbayerischer Mundart zum Besten gäbe. Der Spaß und die Gaudi wären vom Feinsten und würden die Gäste zu Lachsalven animieren. Also, die bayrischen natürlich, die andern verstenga ja nur Hochdeitsch, für die is dann nix.„Da Elefant, des Mordstrumm, stolpert, foid um. A kloans bissel hat‘s knarzt und da Musikant war dabarzt.“ Volkssänger waren Unterhaltungskünstler mit anti-intellektuellen Programmen, die sie singend, sprechend oder schauspielernd vortrugen. Die so geschilderten Volkssänger traten in Theatern oder auf Wirtshausbühnen zu besonderen Anlässen auf, etwa zur Errichtung des Maibaumes. Ob das vorliegende Buch zu einer Renaissance beitragen will und kann, bleibt offen. Auf jeden Fall ist den Autor/-innen Heike Frey und Cornelie Müller eine Hommage an Bally Prell gelungen, der berühmten Schönheitskönigin von Schneizlreuth, der kugelrunden Bayerin mit schöner, dunkler Stimme („schee hat`s gsunga, gell.“, so der bayerische Jodlkönig Franzl Lang über die Kollegin). Das Buch will aber nicht nur an die Prell erinnern, sondern beleuchtet erstmals die Geschichte der Münchner Volkssängerinnen anhand von Gesprächen und bislang unausgewertetem Archivmaterial. Zusätzlich haben der Trikont Verlag München (www.trikont.de) und die Monacensia eine CD mit unveröffentlichten Aufnahmen von Bally Prell herausgebracht.

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