Musikgeragogik – quo vadis? Festschrift für Hans Hermann Wickel und Theo Hartogh, hrsg. von Kai Koch/Kerstin Schatz, Waxmann. Münster/New York 2025, 156 S., € 29,90, ISBN 978-3-8309-4974-9

Musikgeragogik – quo vadis? Festschrift für Hans Hermann Wickel und Theo Hartogh, hrsg. von Kai Koch/Kerstin Schatz, Waxmann. Münster/New York
Zukunft für die Musik der Älteren
Wickel und Hartogh – eine Namenskombination, die aus der Musikgeragogik nicht wegzudenken ist. Auch wenn sich beide Professoren mittlerweile im Ruhestand befinden, schwebt das Vermächtnis der beiden „Urväter“ der Musikgeragogik doch auch weiterhin über denen, die ihnen gefolgt sind. Die hier vorliegende Festschrift will noch einmal ihre Verdienste würdigen.
Die Erwachsenen, zu denen auch die Senior:innen gehören, trifft man mittlerweile überall, auch im Bereich der Musikschulen. Das war nicht immer so. Es gab Zeiten, da musste man um die Zulassung eines Erwachsenen zur Musikschule kämpfen. Und auch heute werden Erwachsene an Musikschulen, die schon lange nicht mehr Jugendmusikschulen heißen, zum Beispiel dadurch diskriminiert, dass sie für ihren Instrumentalunterricht wesentlich höhere Gebühren zahlen müssen. Wieso eigentlich? Ganz zu schweigen von Senior:innen.
Unterricht beziehungsweise musikalische Arbeit im Rahmen musikschulischer Tätigkeit mit ihnen wurde in den Bereich der (Musik-)Therapie verschoben. Und da es zu dieser Zeit keine Musiktherapie an Musikschulen gab und auch nicht denkbar schien, war auch eine musikbezogene Arbeit mit Senior:innen nicht möglich. Das allerdings ist Vergangenheit, was ein Verdienst von Wickel und Hartogh ist.

Musikgeragogik – quo vadis? Festschrift für Hans Hermann Wickel und Theo Hartogh, hrsg. von Kai Koch/Kerstin Schatz, Waxmann. Münster/New York
Im Laufe der letzten 20 Jahre schritt die Entwicklung voran und es waren geschickte Schachzüge der hier zu Ehrenden, die nicht zuletzt durch ihre Präsenz bei den unterschiedlichen Kongressen und Tagungen für immer neue Schnittstellen sorgten, und denen es letztlich gelang, die musikpädagogisch und musiktherapeutisch relevanten Aspekte institutionsübergreifend anzunähern und zu etablieren.
Heute arbeitet man zusammen, die Elementare Musikpädagogik (EMP), die Instrumentalpädagogik, die Musikgeragogik, die Musik in der Sozialen Arbeit, die Musiktherapie – und selbst die Musikwissenschaft ist dabei. Es bestehen mittlerweile unterschiedliche Dachverbände, die auch mit Blick auf die jeweilige institutionelle und institutsübergreifende Weiterentwicklung, aber auch mit Blick auf kulturelle Sichtbarkeit und finanzielle Belange kooperieren. Von den dadurch entstandenen und weiterhin entstehenden Netzwerken profitieren letztlich alle Beteiligten.
Zu all den genannten Aspekten finden sich hervorragende Beiträge in dieser Festschrift. Sie verschaffen einerseits einen Überblick über die bisherige Entwicklung und geben andererseits Ausblicke in die Zukunft.
Neben den Veröffentlichungen von Hartogh und Wickel zur Musikgeragogik und zur Musik in der Sozialen Arbeit bietet diese hervorragende Festschrift einen umfassenden Einblick in das heute bestehende Netzwerk des Faches.
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