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Franz Schubert: Oktett F-Dur D 803; ensemble acht (Guido Schäfer, Volker Tessmann, Christoph Moinian, Anette Fehrmann, Marie-José Schrijner, Antonia Siegers, Ingo Zander, Stefan Schäfer)Thorofon CTH 2326
Eine Raritat ist das Schubert-Oktett nun gerade nicht: 27 verschiedene Aufnahmen sind erhältlich. Das „ensemble acht“ hat eine Einspielung vorgelegt, die zwischen solide und hervorragend schwankt – dennoch bleibt sie eine unter vielen. Dabei haben sich die acht Musiker aus verschiedenen Orchestern sonst keineswegs nur in traditioneller Standardware festgebissen.
Schuberts Oktett entstand auf Bestellung des Grafen Troyer, der nicht nur selbst komponierte, sondern auch Klarinette spielte. Wohl deshalb ist das Instrument mit Kantilenen reich bedacht und Klarinettist Guido Schäfer führt den zweiten Satz zu gesanglicher Dichte.
Schon ist es geschehen, einen der acht Musiker herauszuheben, obwohl das Ensemble doch gerade durch Geschlossenheit überzeugt. Die Streicher sind sauber aufeinander abgestimmt und musizieren eher sachlich, vielleicht mit einem Funken warmer Intensität zu wenig. Für den Farbenreichtum sorgen die Bläser.
Blendend charakterisiert ist der dritte Satz, der verhaltenen Übermut herauskitzelt, hintergründig und mit Charme. Nur logisch auch die Anlage des vierten Satzes: Nach dem liedhaften Thema steigert das Ensemble die Dramatik bis zur fünften Variation, der einzigen in Moll: der As-Dur-Teil wird eingeschoben, die Schlußvariation rundet stimmungsvoll ab.