Fanny Hensel: Ostersonate für Klavier. Hrsg. von Marie Rolf. +++ Ludwig Schuncke: Leichte Variationen über „Ah vous dirai-je maman“ für Klavier und Violine. Hrsg. von Joachim Draheim.
Noten-Tipps 2025/06
1
Fanny Hensel: Ostersonate für Klavier. Hrsg. von Marie Rolf.
Bärenreiter BA 11853
Seit 2010 ist klar: Die „Ostersonate“, die der Pianist Eric Heidsieck 1972 nach einem Manuskript in Privatbesitz als Werk Felix Mendelssohn Bartholdys auf Schallplatte veröffentlichte, hat dessen Schwester Fanny 1828 komponiert. Von den vier Sätzen, die die Komponistin auf der Höhe ihrer Erfindungskraft zeigt – vergleichbar mit dem Zyklus „Das Jahr“ – enthalten nur die Sätze zwei und vier Anspielungen auf die Passions- und Osterzeit: der zweite in Gestalt einer Fuge mit Bach-Anklängen und vielen Kreuzen zur chromatischen Versetzung, der vierte mit dramatischen Erdbeben-Tremoli und dem Kirchenlied „Christe, Du Lamm Gottes“ als Coda. Der schönen Ausgabe ist als besonderer Luxus das Faksimile der Handschrift beigegeben, die mittlerweile in der New Yorker Morgan Library liegt.
2
Ludwig Schuncke: Leichte Variationen über „Ah vous dirai-je maman“ für Klavier und Violine. Hrsg. von Joachim Draheim.
Ortus Musikverlag om345
Sorgfältig ediert und mit einer ausführlichen Einführung zu Ludwig Schuncke (1810–1834) versehen, liegt hier ein reizvolles kurzes Konzertstück auf den Spuren Mozarts vor. In den fünf Variationen auf überschaubarem Schwierigkeitsniveau lässt Schuncke seltener die Violine, öfter das Klavier hervortreten.
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