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Burgtheater-Chef Klaus Bachler wird Münchner Staatsopern-Intendant +++ Michele Carulli neuer Generalmusikdirektor der Landesbühnen Sachsen

Burgtheaterchef Klaus Bachler wird Intendant der Bayerischen Staatsoper
München (ddp-bay). Der Wiener Burgtheaterchef Klaus Bachler wird 2008 neuer Intendant der Bayerischen Staatsoper. Dies gab Kunstminister Thomas Goppel (CSU) am Dienstag in München offiziell bekannt. Der 54 Jahre alte gelernte Schauspieler und Theatermanager tritt die Nachfolge von Sir Peter Jonas an, der das renommierte Opernhaus seit 1993 leitet und mit Ende der Spielzeit 2005/2006 aus dem Amt scheidet.

Bachler zähle zu den international gefragtesten Intendantenpersönlichkeiten, betonte Goppel. Er sei ein «außerordentlicher Gewinn» für den Kulturstandort Bayern und sein Flaggschiff, die Bayerische Staatsoper. Der 1951 in Fohnsdorf (Steiermark) geborene Theatermann studierte zunächst Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach seinem Abschluss ging er ans Salzburger Landestheater und war an verschiedenen deutschen Bühnen engagiert. Von 1987 bis 1990 war er künstlerischer Leiter des Berliner Schiller-Theaters, das dann aber abgewickelt wurde. Nach einem Intermezzo in Paris kehrte er 1992 nach Österreich zurück und wurde zum Intendanten der Wiener Festwochen ernannt. In gleicher Funktion wechselte er 1996 zur Wiener Volksoper. 1999 übernahm er von Claus Peymann die Leitung des renommierten Wiener Burgtheaters.

Weil Bachlers Vertrag mit dem Burgtheater noch bis 2009 läuft, soll der künftige Generalmusikdirektor Kent Nagano zusammen mit der Operndirektion die Staatsoper übergangsweise leiten. Er soll schon im September 2006 die Nachfolge von Generalmusikdirektor Zubin Mehta antreten. Zusammen mit Bachler wird der US-Dirigent Kent Nagano die Zukunft der Bayerischen Staatsoper prägen. Bachler werde aber auch in die Gestaltung der Interimszeit nach 2006 eingebunden.

«Ich kann mir im Moment kein schöneres Haus als die Bayerische Staatsoper vorstellen», sagte Bachler, dessen Vertrag ab 2008 zunächst über fünf Jahre läuft. Nähere Angaben zu seiner Programmpolitik wollte der Theatermanager noch nicht machen. Er bekannte sich jedoch dazu, eher «evolutionär als revolutionär» zu denken. Es sei wichtig, «die Menschen mitzunehmen, sowohl die eigenen als auch das Publikum». Da das derzeitige Repertoire überwiegend in der Vergangenheit angesiedelt sei, gehe es darum, die Gegenwart über szenische und musikalische Interpretation anzubinden. Die erfordere auch mutige Schritte. Außerdem gehe es darum, das Standardrepertoire in Beziehung zu «weniger Bekanntem» zu setzen, auch zu «neu geschriebenen Dingen».

Kent Nagano lobte Bachler als «einen Theaterleiter, der mutig und ehrgeizig sich stets für künstlerisch Exzeptionelles einsetzt, der Grenzgänge und Grenzbrechungen nicht scheut, aber der gleichzeitig verbindliche Kommunikation mit dem Publikum, mit der Öffentlichkeit sucht». Seine Arbeit zeichne sich dadurch aus, dass sie sich «tatsächlich gleichermaßen in den Dienst der Kunst und der öffentlichen Anerkennung stellt und darin außerordentlich erfolgreich ist».

Demonstrativ bekannte sich Bachler zum derzeit in München üblichen Repertoiresystem, das «durch nichts zu ersetzen» sei. Der Übergang zu einem etwa in Italien gepflegten Stagionebetrieb, bei dem deutlich weniger Opern im Jahr gespielt werden, wäre eine «Verarmung» der Theaterlandschaft.

Der zunächst für die Jonas-Nachfolge vorgesehene Präsident der Bayerischen Theaterakademie, Christoph Albrecht, hatte im März auf das Amt verzichtet. Albrecht war von 1991 bis 2003 Intendant der Dresdner Semperoper, bevor er noch vom früheren bayerischen Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) zum Nachfolger von Jonas bestellt wurde.


Michele Carulli neuer Generalmusikdirektor der Landesbühnen Sachsen
Radebeul (ddp). Der Italiener Michele Carulli ist neuer Generalmusikdirektor der Landesbühnen Sachsen in Radebeul. Der 47-jährige Maestro habe seinen neuen Posten als musikalischer Leiter bereits angetreten und beginne in dieser Woche mit Ensembleproben, teilten die Landesbühnen am Montag in Radebeul mit. Sein Vertrag läuft zunächst für drei Jahre.
Der 1958 in der süditalienischen Region Apulien geborene Carulli ist Nachfolger von Alexander von Brück, der aus gesundheitlichen Gründen bereits vor Ablauf seines Vertrages im Juli in den Ruhestand wechselt.
Carulli wird noch bis Sommer zeitgleich seinen Posten als erster Kapellmeister und Vize-Generalmusikdirektor am Staatstheater Saarbrücken behalten, den er seit 2002 inne hat. Für das Amt des musikalischen Leiters der Landesbühnen hatten sich mehr als 80 Dirigenten beworben.
http://www.dresden-theater.de