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München: Weiter Unklarheit über Jonas-Nachfolge an Bayerischer Staatsoper +++ Mailand: Nach Muti geht auch der Orchester-Präsident +++ London: Violinist Norbert Brainin gestorben


München: Weiter Unklarheit über Jonas-Nachfolge an Bayerischer Staatsoper
Berlin/München (ddp). Über die angebliche Berufung des Berliner Regisseurs und Theatermanagers Peter Mussbach zum neuen Intendanten der Bayerischen Staatsoper herrscht weiter Unklarheit. Die Sprecherin des bayerischen Kunstministeriums, Angelika Kaus, wollte sich am Montag nicht zu entsprechenden Spekulationen äußern. Die Sprecherin der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Ursula Nußbaum, sagte, sie könne «Gerüchte» über einen Weggang Mussbachs nicht bestätigen.
Das Magazin «Focus» hatte unter Berufung auf «Insider» berichtet, dass Mussbach, zurzeit Direktor der Berliner Staatsoper, im Herbst 2006 Nachfolger von Staatsopernchef Sir Peter Jonas werden soll.
Erst im Januar hatte Mussbach, der auch europaweit als Regisseur arbeitet, am Münchner Nationaltheater Benjamin Brittens Oper «Billy Budd» inszeniert. Mussbach begann seine Theaterkarriere in den 70er Jahren als Assistent von Jean-Pierre Ponnelle am Münchner Nationaltheater. Seit Sommer 2002 leitet er zusammen mit dem Dirigenten Daniel Barenboim die Staatsoper in Berlin.
Der zunächst für die Jonas-Nachfolge vorgesehene Präsident der Bayerischen Theaterakademie, Christoph Albrecht, hatte im März auf das Amt verzichtet. Nach Auskunft von Kaus sind die Verhandlungen über die Auflösung seines Vertrages noch nicht abgeschlossen.

Mailand: Nach Muti geht auch der Orchester-Präsident
Die Mailänder Scala rutscht immer weiter in die Krise. Eine Woche nach dem Rücktritt von Stardirigent Riccardo Muti hat nun auch der Präsident des Philharmonischen Orchesters der Scala, Fedele Confalonieri, seinen Hut genommen.
Confalonieri, Präsident der Mailänder Mediengruppe Mediaset im Besitz des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, ist auch Mitglied des Scala-Aufsichtsrats. Einen Grund für seinen Schritt nannte Confalonieri nicht, die Demission ist laut Mailänder Kreisen mit Verbitterung nach Mutis Rücktritt zu erklären.
Der Stardirigent hatte das berühmte Opernhaus nach fast zwei Jahrzehnten verlassen. Angesichts der Feindseligkeiten seitens der Mitarbeiter könne er seine Arbeit nicht fortsetzen, hieß es in einer von der Scala veröffentlichten Erklärung des 63-Jährigen. Musiker und Bühnenarbeiter hatten ihm selbstherrliches Verhalten vorgeworfen.
Confalonieris Rücktritt ist ein weiterer harter Schlag für die Scala. Die mächtige Berlusconi-Gruppe Mediaset, die drei italienweit sendende Fernsehkanäle besitzt, hatte das Mailänder Opernhaus stets finanziell unterstützt und die Konzerte des Scala-Orchesters regelmäßig gesendet. Mediaset könnte seinen Vertrag mit dem Opernhaus auflösen, was für das Theater einen schweren finanziellen Verlust bedeuten würde.
Quelle: orf.at

London: Violinist Norbert Brainin gestorben
Der Violinist Norbert Brainin, ehemaliger Leiter des Amadeus-Quartetts, ist im Alter von 82 Jahren in London gestorben. Er sei in einem Krankenhaus einem Krebsleiden erlegen, sagte seine Sprecherin gestern in Brighton. Brainin wurde 1923 in Österreich geboren.
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 flüchtete er nach England, wo er zunächst in ein Internierungslager kam. Dort traf er zwei andere Geigenspieler aus seiner Heimat, Peter Schidlof und Siegmund Nissel.
Nach dem Krieg bildeten diese drei zusammen mit dem Engländer Martin Lovett das Amadeus-Quartett. Das Streichquartett feierte internationale Erfolge, bis es 1987 durch Schidlofs Tod auseinander fiel. In seinen letzten Lebensjahren bemühte sich Brainin vor allem um die Erhaltung musikalischen Wissens wie zum Beispiel Übungstechniken großer Meister.
Quelle: orf.at