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Heinz Rudolf Kunze erhält Praetorius Musikpreis +++ Adrian Prabava 1. Kapellmeister von Theater&Philharmonie Thüringen
+++ Deutsch-amerikanische Komponistin Ruth Schonthal gestorben
Heinz Rudolf Kunze erhält Praetorius Musikpreis
Hannover (ddp-nrd). Der Osnabrücker Musiker Heinz Rudolf Kunze erhält in diesem Jahr den Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen. «Wir sind sehr stolz darauf, in Niedersachsen einen so vielseitigen und schon seit fast 30 Jahren bundesweit so erfolgreichen Künstler wie Heinz Rudolf Kunze zu haben», sagte der Minister für Kultur, Lutz Stratmann (CDU), am Freitag in Hannover. Der Minister wird den mit 15 000 Euro dotierten Preis am 9. Oktober in Wolfenbüttel verleihen. Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) soll die Laudatio auf Kunze und sein Lebenswerk halten.
Der im Jahr 1956 geborene Kunze gehört zu den bekanntesten deutschen Rockmusikern. Mit «Dein ist mein ganzes Herz» landete er seinen ersten Top-Ten-Hit, es folgten Erfolge wie «Mit Leib und Seele» oder «Alles was sie will». Auch als Musicalübersetzer machte sich der Norddeutsche einen Namen. So übertrug er unter anderem die Stücke «Les Misérables» und «Joseph» ins Deutsche.
Adrian Prabava 1. Kapellmeister von Theater&Philharmonie Thüringen
Theater&Philharmonie Thüringen hat einen neuen 1. Kappellmeister: Adrian
Prabava. Mit der Premiere der Operette „Moskau, Moskau“ gibt der junge
Indonesier am 17. September seinen Einstand am Landestheater Altenburg.
Adrian Prabava wurde 1972 in Jakarta geboren. Mit 21 Jahren verließ er seine Heimat Indonesien, um in Deutschland Musik zu studieren. An das Violinstudium 1994 bis 2002 an der Hochschule für Musik Detmold schloss er ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover an, das er 2005 mit der Note 1,0 abschloss. Er belegte Meisterkurse im Dirigieren 1998 bei Sylvian Cambreling mit der NDR Radiophilharmonie Hannover, bei Jorma Panula 2002 in Amsterdam, 2003 in Valencia und 2004 in Trondheim. Beim 49. Concours International de Jeunes Chefs d’Orchestre in Besançon (Frankreich) 2005 errang er den 2. Platz.
Praktische Erfahrungen sammelte er u. a. von 2003 an als 1. Kapellmeister der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck, deren kommissarischer Chefdirigent er 2005 für ein halbes Jahr wurde, sowie als Musikalischer Assistent seines Dirigierlehrers Prof. Eiji Oue bei der NDR Radiophilharmonie Hannover. Im Programm der von ihm geleiteten Konzerte mit namhaften Klangkörpern stehen auch zahlreiche Uraufführungen. Seit 2006 ist Adrian Prabava außerdem Musikalischer Assistent von Kurt Masur beim Orchestre National de France in Paris.
Deutsch-amerikanische Komponistin Ruth Schonthal gestorben
Die deutsch-amerikanische Komponistin Ruth Schonthal ist in der Nacht auf Dienstag wenige Tage nach ihrem 82. Geburtstag in ihrem Haus in Scarsdale bei New York gestorben. Das teilte die Berliner Akademie der Künste gestern mit. Die Akademie besitzt das Archiv der Komponistin, die erst im Juni ihr letztes Werk beendet hatte.
Das Werkverzeichnis Schonthals, deren Musik weltweite Beachtung findet, umfasst mehr als 100 Musikstücke, unter anderem drei Opern, zahlreiche Orchesterwerke, Ballettmusik und Lieder, darunter den Whitman-Zyklus "By The Roadside" und das Streichquartett "In Memoriam Holocaust".
Schonthal wurde am 27. Juni 1924 in Hamburg geboren und trug bis 1946 ihren Geburtsnamen Schönthal. Sie begann im Alter von fünf Jahren zu komponieren und galt im Berlin der 30er Jahre als Wunderkind.
Sie wurde als jüngste Schülerin am Sternschen Konservatorium in Berlin aufgenommen, der zur Weimarer Zeit berühmtesten Musikausbildungsstätte. Mit ihrer Familie floh sie 1939 vor den Nazis über Schweden nach Mexiko und lebte seit 1958 mit ihrem Mann, dem Maler Paul Seckel, und ihren drei Söhnen in der Nähe von New York. Paul Hindemith hatte sie 1946 als seine Schülerin an die Yale University in New Haven geholt.
Mit den Schrecken des Krieges befasst sich die große Kantate "The Young Dead Soldiers" für Chor und Orchester. 1980 reiste die Komponistin nach 42 Jahren erstmals wieder nach Deutschland, wo der Furore Verlag in Kassel seit 1997 Schonthals Werke verlegt.
Vor sieben Jahren richtete die Berliner Akademie der Künste das Ruth-Schönthal-Archiv mit Briefen, Fotos und Dokumenten ein, das 1999 in Anwesenheit der Komponistin eröffnet wurde. Jetzt wird ihrem Wunsch gemäß auch ihr künstlerischer Nachlass dem Archiv in der deutschen Hauptstadt übergeben.
Quelle: orf.at