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Zwei Jubiläen: Jazzpianist Oscar Peterson und Dichterin Leonie Ossowski werden heute 80 Jahre alt
80. Geburtstag von Oscar Peterson
Heute feiert der kanadische Jazzpianist Oscar Peterson seinen 80. Geburtstag. Er gilt als einer der wichtigsten Pianist der Jazzgeschichte. Das Schleswig-Holstein Musik Festival gratuliert Oscar Peterson zu seinem Geburtstag mit drei ihm gewidmeten „80th Birthday Celebration Concerts“ in Hamburg, Lübeck und Kiel – natürlich mit Oscar Peterson am Piano und seinem hochkarätigen Quartett, bestehend aus David Young am Bass, Ulf Wakenius an der Gitarre und Alvin Queen an den Drums.
Peterson war Schüler des ungarischen Konzertpianisten und Liszt-Verehrers Paul de Marky. Mit 14 trat Peterson mit Boogie-Woogie-Stücken bei einer Radiosendung erstmals auf. Bassist Ray Brown empfahl ihn an den Impresario Norman Granz, der ihn 1949 zu einem Überraschungskonzert in die New Yorker Carnegie Hall holte. Oscar Peterson gewann seit den 50er Jahren zahllose Awards und Polls, erhielt 15 Ehrendoktor-Titel und hohe Auszeichnungen.
Dichterin Leonie Ossowski wird 80
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Schriftstellerin Leonie Ossowski wird heute 80 Jahre alt. Berühmt wurde Ossowski vor allem als Jugendbuchautorin. Ihr Roman «Die große Flatter» (1977) erzählt die Geschichte zweier Mannheimer Jungen aus dem Obdachlosen-Milieu. Die Autorin verarbeitete darin die Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als Bewährungshelferin für jugendliche Straftäter in den 1960er Jahren. Das Buch wurde zur Vorlage des erfolgreichen Films mit Hanna Schygulla und Günter Lamprecht.
Die Mutter von sieben Kindern lebt seit 1980 in Berlin. Die geboren Jolanthe von Brandenstein kam als Tochter eines niederschlesischen Gutsbesitzers zur Welt. Ihr Pseudonym entnahm sie ihrer Familiengeschichte, von einer Raubritter-Familie der übelsten Art.
Neben der «großen Flatter» wurden von Ossowski «Zwei Mütter» und «Stern ohne Himmel» verfilmt. Auch für den ARD-«Tatort» lieferte Ossowski zu. Zweimal erhielt sie den begehrten Adolf-Grimme-Preis.
Häufig wurde die Jubilarin von Kritikern als «Anwältin des ungerechten Unglücks» bezeichnet. Als sie 1982 in Mannheim den Schillerpreis erhielt, nannte Peter Wapnewski sie in seiner Laudatio eine Dichterin der Mitmenschlichkeit. Auch als Theaterautorin hat sich Leonie Ossowski einen Namen gemacht. Ihre erfolgreichsten Stücke waren «Mitschuldig» (1974) und «Voll auf der Rolle» (1984), ein Renner am Berliner Grips-Theater.
Die Autorin einmal über sich selbst: «Ich weiß, dass ich Unterhaltungsliteratur schreibe, aber eine sehr anspruchsvolle. Dem Leser politische Situationen anzubieten, so dass er sie auch liest, ist ein Genre, das man bei uns in Deutschland nicht findet - das ist meine Crux.»