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MusikWoche: Gerd Gebhardt verzichtet auf dritte Amtszeit +++ Volker Ahmels organisiert weiter «Jugend musiziert» in MV +++ Albrecht Döderlein wechselt von Dortmund nach Nürnberg +++ Altrocker «Pjotr» Kschentz von der Renft Combo ist tot
MusikWoche: Gerd Gebhardt verzichtet auf dritte Amtszeit
Wie musikwoche.de berichtet, wird Gerd Gebhardt dem Vernehmen nach nicht mehr für den Vorsitz der deutschen Phonoverbände (Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft, Deutsche Landesgruppe der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) und Deutsche Phono-Akademie) kandidieren und verzichtet damit auf seine dritte Amtszeit. Damit stünden die deutschen Phonoverbände vor einem Umbruch. Gerüchte über eine mögliche Kandidatur von edel-Chef Michael Haentjes wies dieser auf Nachfrage von MusikWoche zunächst zurück. Nähere Details sollen nach einer Vorstandssitzung am heutigen 20. September bekannt gegeben werden.
Gebhardt soll der Branche allerdings eng verbunden bleiben und weiterhin an der Organisation des Branchenpreises Echo mitwirken. Er hatte im Herbst 2001, beinahe parallel zu seinem Ausscheiden bei Warner Music, den Vorsitz der deutschen Phonoverbände von den bis dato ehrenamtlich tätigen Thomas M. Stein und Wolf-D. Gramatke übernommen, die nach jeweils mehr als zehnjähriger Verbandstätigkeit nicht wieder kandidierten. Die Phonoverbände haben seitdem eine neue Leitungsstruktur: Erstmals nahm die Führung der Verbände ein hauptamtlicher Vorsitzender wahr.
Aktualisiert, 13.50 Uhr: Michael Haentjes, Vorstand der edel AG, wird sich auf der Mitgliederversammlung der Branchenorganisation Ende Oktober der Wahl zum Vorsitzenden stellen. Bereits heute wurde vom Vorstand beschlossen, dass der künftige Vorsitzende wieder ehrenamtlich tätig sein soll. Gerd Gebhardt wird künftig als „Executive Producer den Echo verantworten und eigene Projekte verfolgen können", so die Phonoverbände.
Volker Ahmels organisiert weiter «Jugend musiziert» in MV
Schwerin (ddp-nrd). Der Direktor des Schweriner Konservatoriums, Volker Ahmels, ist für weitere drei Jahre in seinem Amt als Vorsitzender des Landesausschusses «Jugend musiziert» bestätigt worden. Ahmels hat diese Funktion bereits seit 2001 inne. Die Mitglieder des Gremiums wählten den Direktor des Rostocker Konservatoriums, Edgar Sheridan-Braun, erneut zum Stellvertreter, wie die Schweriner Stadtverwaltung am Montag mitteilte.
Der Landesausschuss «Jugend musiziert» wird durch den Landesmusikrat berufen und ist das Fachgremium für den Wettbewerb. Für den Landesmusikrat gehört der Landeswettbewerb zu den wichtigsten Projekten.
Für das kommende Wettbewerbsjahr erwarten die Organisatoren wieder mehr als 600 junge Teilnehmer. Die vier Regionalwettbewerbe in Mecklenburg-Vorpommern finden am 14. und 15. Januar 2006 in Neustrelitz, am 21. und 22. Januar in Schwerin und Güstrow sowie am 28. und 29. Januar in Greifswald statt. Ausrichter des Landeswettbewerbs ist am 25. und 26. März 2006 die Hansestadt
Stralsund.
Albrecht Döderlein wechselt von Dortmund nach Nürnberg
Dortmund/Nürnberg (ddp-bay). Der geschäftsführende Direktor des Theaters Dortmund, Albrecht Döderlein, wird das Haus verlassen und zum 1. März 2006 seine Arbeit in gleicher Position am Staatstheater Nürnberg aufnehmen. Die Stadt komme der Bitte des 51-Jährigen um Vertragsauflösung nach und bedauere seinen Weggang, hieß es am Montag in Dortmund.
Albrecht Döderlein, der seit dem 1. August 2001 im Amt war, habe «am Theater Dortmund eine solide, in die Zukunft gerichtete Arbeit geleistet», sagte Kulturdezernent Jörg Stüdemann. Insbesondere während seiner Zeit als Interimsintendant am Konzerthaus Dortmund (Januar bis September 2005) habe er «Außerordentliches vollbracht».
Altrocker «Pjotr» Kschentz von der Renft Combo ist tot
Berlin (ddp). Altrocker Peter «Pjotr» Kschentz von der legendären Klaus Renft Combo ist tot. Der Musiker starb am Sonntag im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit auf der Ostseeinsel Poel, wie die Band am Montag mitteilte. Damit hat die Gruppe nach dem 1998 an Krebs verstorbenen Gerulf Pannach ein weiteres langjähriges Mitglied verloren. Die Trauerfeier findet am Donnerstag auf Poel statt.
Die Klaus Renft Combo war 1958 in der DDR gegründet worden. Schon mit 16 hatte Klaus Jentzsch in Leipzig seine erste Band, die den Geburtsnamen der Mutter als Künstlernamen annahm. Nach einem Verbot formierte Renft die «Butlers», die wie viele andere Rockgruppen in der DDR 1965 nach den Leipziger «Beatkrawallen» verboten wurden. Ende der 60er fanden Renft und Peter «Cäsar» Gläser den Gitarristen und Sänger Thomas «Monster» Schoppe und den Drummer Jochen Hohl und holten Peter «Pjotr» Kschentz sowie Keyboarder Christian Kunert «Kuno» auf die Bühne.
1971 wurde der Titel «Wer die Rose ehrt» der erste große Hit der Gruppe. Seit Renft mit dem Texter Gerulf Pannach zusammenarbeitete, folgten viele andere, die in den DDR-Hitparaden wochenlang an der Spitze standen: «Apfeltraum», «Zwischen Liebe und Zorn», «Wandersmann» und «Cäsar\'s Blues».
1973 und 1974 kamen bei der DDR-Plattenfirma Amiga zwei Langspielplatten heraus. Ein Jahr später wurde die Klaus Renft Combo verboten.
Die Band wird nach eigenen Angaben am 29. September im Leipziger «Anker» spielen. Das Konzert steht unter dem Titel «Ein Liebeslied für Pjotr».