Hauptrubrik
Banner Full-Size

23.3.: personalia aktuell +++ personalia

Publikationsdatum
Body

Goethe-Medaillen an Simone Young verliehen +++ Klaus Pierwoß verlässt Bremen +++ Historiker Herbert A. Strauss gestorben +++ Grove-Herausgeber Stanley Sadie gestorben +++ Uwe Fahrenkrog-Petersen pleite

Goethe-Medaillen an Simone Young verliehen
Weimar (ddp). Für ihre Verdienste um die Vermittlung der deutschen Sprache sind am Dienstag in Weimar Persönlichkeiten von fünf Kontinenten mit der Goethe-Medaille geehrt worden. Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, übergab die Auszeichnung an die australische Dirigentin und designierte Intendantin der Hamburgischen Staatsoper, Simone Young.
Weiter wurden die amerikanische Autorin Ruth Klüger, der ukrainische Literaturwissenschaftler Dmytro Satonsky, die japanische Schriftstellerin Yoko Tawada sowie der äthiopische Philosoph Samuel Assefa ausgezeichnet.
Die Goethe-Medaille wurde 1954 vom Vorstand des Goethe-Instituts gestiftet. Seit 1992 wird sie jährlich am 22. März, dem Todestag Goethes, in Weimar verliehen.
Simone Young debütierte den Angaben zufolge 1985 am Opernhaus in Sydney. Später habe sie vier Jahre als Assistentin des Dirigenten Daniel Barenboim in Bayreuth und Berlin gearbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Sydney habe Young ein Förderprogramm für junge Künstler mit Fokus auf das deutsche Opernrepertoire intensiviert. Young geht in der kommenden Spielzeit als Generalmusikdirektorin und Intendantin an die Hamburgische Staatsoper.
Ruth Klüger wurde in Wien geboren. In einem Buch verarbeitete sie ihre Kindheit und Jugend im Dritten Reich, ihre Zeit in den Konzentrationslagern sowie die ersten Nachkriegsjahre in Deutschland und ihre Emigration in die USA. Die in deutscher Sprache verfassten Erinnerungen erschienen im Herbst 1992 unter dem Titel «Weiter leben» und wurden mehrfach ausgezeichnet. Die anerkannte Lessing- und Kleist-Spezialistin lehrte von 1980 bis 1986 an der Princeton University.
Dmytro Satonsky gründete die Abteilung für ausländische Literatur am Shevchenko-Institut für Literatur der Akademie der Wissenschaften der Ukraine, die er in den Jahren 1962 bis 1974 leitete und der er seit 1986 bis heute vorsteht. Seit 1967 ist Satonsky Mitglied der internationalen Assoziation der Literaturkritiker, seit 1974 Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Von Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn an setzte sich Satonsky für die Verbreitung deutscher Kultur in der Ukraine, in Russland und in anderen slawischen Ländern ein.
Yoko Tawada gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen ihrer Generation. Sie lebt seit 1982 in Hamburg und veröffentlicht in deutscher und japanischer Sprache Gedichte, Romane und Erzählungen. Samuel Assefa schließlich wird für seinen Einsatz für die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Äthiopien geehrt. Er ist Vizepräsident der Addis Ababa Universität und Berater des Ministerpräsidenten seines Heimatlandes.
http://www.goethe.de/goethe-medaille

Klaus Pierwoß verlässt Bremen
Bremen (ddp). Generalintendant Klaus Pierwoß wird seinen bis Ende Juli 2007 laufenden Vertrag am Bremer Theater nicht verlängern. Bremens Kultursenator Peter Gloystein (CDU) bedauerte diesen Schritt am Mittwoch und würdigte die «sehr erfolgreiche und künstlerisch profilierte Arbeit» von Pierwoß. Er ist seit Beginn der Spielzeit 1994/1995 in Bremen.
Pierwoß stand nicht nur im Rampenlicht, weil er die Akzeptanz des Bremer Theaters bei Publikum und Kritik erhöhte, sondern auch, weil er Konflikten mit der Politik nie aus dem Weg ging. Bei den Auseinandersetzungen ging es meist um drohende Etatkürzungen. Trotzdem gelang es ihm, die Besucherzahlen auch in den Rezensionsjahren ab 1995 zu steigern.
Pierwoß war in Bremen zeitweise so populär, dass sogar eine Kneipe seinen Namen trug. Sie hieß «Zum dicken Klaus».
http://www.bremertheater.com

Historiker Herbert A. Strauss gestorben
Der Historiker Herbert A. Strauss, Gründungsdirektor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung ist im Alter von 86 Jahren in New York gestorben. Strauss wurde 1918 in Würzburg geboren und hatte bis 1942 an der Berliner Hochschule die Wissenschaft des Judentums studiert. Es folgte ein Leben im Untergrund und die Flucht in die Schweiz. In Bern wurde Strauss 1946 als Historiker mit einer Arbeit über die Grundrechtsdebatten der Deutschen Nationalversammlung von 1848 promoviert. Er erhielt am City College in New York eine Professur, auf der er über die Geschichte der Juden in Preußen und Deutschland arbeitete. 1982 hat Strauss das Berliner Zentrum für Antisemitismus aufgebaut. Nach acht Jahren Aufbauarbeit ging er 1990 wieder nach New York, um seine Autobiografie zu schreiben. Das Werk, "Über dem Abgrund. Eine jüdische Jugend in Deutschland 1918-1943", ist 1998 im Ullstein-Verlag erschienen.
Quelle: 3sat

Grove-Herausgeber Stanley Sadie gestorben
Wie die britische Webseite «Gramophone» meldet, ist der Musikwissenschaftler Stanley Sadie, unter anderem der langjährige Herausgeber des «New Grove Dictionary of Music and Musicians» im Alter von 75 Jahren verstorben.
Der 1930 in London geborene Sadie war unter anderem in Cambridge tätig und publizierte bedeutende Bücher zur Musik von Mozart, Beethoven und Händel. Überdies amtete er als Herausgeber einer kritischen Edition von Mozarts Klaviersonaten.
Sadie hat sich aber auch als engagierter Kulturvermittler einen hervorragenden Namen gemacht, der als engagierter und scharfsinniger Analyst wichtige Beiträge zu einer qualitativ hochstehenden und modernen Kultur der musikalischen Kritik leistete.
Quelle: codexflores.ch

Uwe Fahrenkrog-Petersen pleite
Berlin (ddp). Der Berliner Musikproduzent Uwe Fahrenkrog-Petersen ist pleite. Er habe durch seine Musik zwar 20 Millionen Euro eingenommen, aber davon sei wenig bei ihm angekommen. «Und was ich wirklich bekommen habe, ist bei einem missratenen Immobilien-Projekt draufgegangen», sagte der Produzent von Nena, den Preluders und Nu Pagadi der «Bild»-Zeitung.
Sein Plattenverlag habe ihn und die anderen Nena-Mitglieder ausgenommen «wie eine Weihnachtsgans». Er habe mit Nena, für die er auch «99 Luftballons» komponierte, die Prozesse zwar gewonnen, «aber das Geld war weg».
Jetzt muss der Erfolgskomponist, gegen den seit Juli 2004 ein privates Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Berlin läuft, laut «Bild» von 939 Euro im Monat leben. Der Rest der Einnahmen werde gepfändet. Das Konkursverfahren läuft noch fünf Jahre, danach wird der Hit-Produzent schuldenfrei sein.
«Andere würden in dieser Zeit vielleicht nicht arbeiten, aber ich gebe nicht auf. Ich bin mir sicher, dass ich viel früher meine Schulden los bin», sagte Fahrenkrog-Petersen, der in seiner Karriere fast 30 Millionen Schallplatten verkaufte.